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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 21

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose21

Gebet – Psalm 132

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm132

NT – Markus 9,42-50

https://www.bibleserver.com/EU/Markus9%2C42-50


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 21 – Vorbilder im Verhalten für das Haus Gottes (AT & NT)

Dieses, wie auch das nachfolgende Kapitel, befasst sich mit der Heiligkeit der Priester, die in die Gegenwart Gottes treten sollen.

V 1-15 Zuerst werden die Familienangelegenheiten der einfachen Priester, dann des Hohenpriesters geregelt.

V 16-24 Danach geht es um die körperlichen Unvollkommenheiten, die zum Dienst in und um das Heiligtum untauglich machen.

Der Dienst des Hohenpriesters und der Priester im reinen, geordnenten und symbolischen-himmlischen Heiligtum

Bei den im Heiligtum diensthabenden Priestern soll die Vollkommenheit Gottes in ihrem Lebenswandel zum Ausdruck gebracht werden. Das ist ein zentrales Anliegen für die Leitung und das priesterlich lebende Gesamtvolk.

Im nächsten Umfeld des Priesters gelten deshalb für seine Familie und die Verwandtschaft besondere Heiligungsregeln. Teilweise haben einige Vorschriften mit dem Verhalten bei Tod deshalb etwas zu tun, weil den Verstorbenen in Israel keine göttliche Verehrung zusteht. Das wäre ein Verstoß gegen das erste und zweite Gebot der Gottesverehrung. Bei ägyptischen heidnischen Kult- und Trauerbräuchen war diese Verehrung bis hin zur Vergöttlichung des Pharaos üblich. Doch Tote sollten keine göttliche Verehrung bekommen. Deshalb auch im NT: Lasst die Toten ihre Toten begraben. Auch körperliche Fehler durften weder bei den Priestern noch bei den zu opfernden Tieren vorgefunden werden. Die körperliche Unversehrtheit des Dieners wie auch des Opfertieres waren gefordert. Sie sollte die Unversehrtheit Gottes zum Ausdruck bringen und die mit ihm in enger Gemeinschaft dienenden Priester. Ganz und völlig hat erst Jesus Christus, der vollkommen reine Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, diese Forderung erfüllt (Heb. 9,11-14). Er war ohne jegliche Sünde von Geburt an und sündigte nie im irdischen Leben. Aus diesem Grund sollen Priester und Gläubige, sich Gott in Reinheit und im heiligen Schmuck auch Gott nahen.

Die Forderung zur Trennung von Unreinheit und zur Heiligung (reiner und guter Dienst und Lebenswandel) wird im Neuen Testament fortgesetzt. Der christlichen Gemeinde wird ihr Bischof (Aufseher) der Gemeinde als Vorbild vor Augen gestellt (1Tim 3, 1-16). Auch das Umfeld seiner eigenen Familie hat darin eine besondere Bedeutung: Frau und Kinder. Der Bischof steht hier anstelle des Priesters des Alten Testaments, gefolgt im gleichen Abschnitt von den Diakonen (AT – Leviten). Diese dienen zusammen mit dem Priester, der jetzt die AUFSICHT im HAUSHALT GOTTES hat. Auch sie dienen nun vorbildhaft zusammen mit ihren Familien. Ihr priesterliches Verhalten wird Vorbild für die Gemeinde und Kirche des neutestamentlichen königlichen Priestertums. Wie man sich dort im Hause Gottes verhält, wie man rein und heilig lebt, das obliegt ihrer Verantwortung und priesterlichen Leitung vor Gott. In der Ordinationsliturgie der Anglikanischen Kirche fragt deshalb der Bischof den Pfarrer (Priester) und auch den Diakon:

Bischof: Werdet ihr gewissenhaft euer Leben und das Leben eurer Familien gemäß der Lehre Christi gestalten und sowohl euch selbst als auch sie, so viel an euch liegt, zu heilsamen Vorbildern der Herde Christi machen?

Antwort: Ja, das werde ich, so wahr mir der Herr helfe.

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NTMarkus 9,42-50 Gemeinsame Salzkraft in der Nachfolge Jesu

Gemeinsame Salzgewinnung in Vietnam

Dieser Abschnitt scheint sich auf den früheren Rangstreit der Jünger zu beziehen, wer denn der Größte unter ihnen sei (V 33-35). Bei alledem geht es um das selbstlose und ernste Nachfolgen und das Verhalten der Jünger untereinander und im Dienst. Die Ernsthaftigkeit besteht darin, dass der Jünger bereit sein soll, das eigene Ich zurückzustellen, besonders wegen der Hilflosigkeit der Mindergeachteten und Kleinen. Gott will auch ihren schwachen Glauben schützen, damit sie nicht vom Glauben abfallen. Und auch die Jünger sollen bewahrt werden, nicht in der Nachfolge Jesu abzufallen. Dies würde aber dann geschehen, wenn sie sich selbst wieder in den Mittelpunkt stellen würden. Das geschieht durch stolzen Blick, stolzes Handeln und stolzen Wandel: Durch Auge, Hand und Fuß! Wenn dies aber geschehen würde, ständen sie selbst vor dem strengen Gericht Gottes und vor dem ewigen Tod.

Auch Jünger Jesu müssen sich immer wieder das Gericht Gottes vor Augen halten, dem sie endzeitlich entgegengehen. Bei allem geht es aber darum, die geistliche Salzkraft als Jünger Jesu zu erhalten. Wird die eigene Größe und Bedeutung herausgestellt, wird das Salz, die Kraft des Jüngers, wirkungslos. Wird aber das Vorbild des Meisters im eifrigen Dienst an den Schwachen und Hilflosen erkennbar, dann entfaltet sich die größte Salzkraft.

Wenn wir dies als Jüngern Jesu beachten, dann entfaltet sich auch bei uns liebende Harmonie, dem Hilflosen wird geholfen und das Umfeld unserer Gesellschaft wird durch Reich Gottes gewürzt.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.