Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend

Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach anglikanischer Tradition.

Die Gesamte Jahreslesung hier zum Downloadhttp://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Einladung zu intensiven Studien am St. Benedikt Seminar:

Nächstes Präsenzwochenende am 15.-17. Januar: https://benediktseminar.org/


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Gebet – Psalm 133+134 (klicken)

Schriftteil und Anstöße zur Lesung

Lesung: 2. Samuel 7 (klicken)

Wer wohl hier wem ein Haus baut?

Davids ehrliches Verlangen, Gott ein herrlicheres Haus als sein jetziges Zedernhaus zu bauen, wird als Thema vom Propheten Nathan aufgegriffen und durch Gott in die richtige Bahn gelenkt. Nicht Könige bauen Gotteshäuser zu ihren Ehren, sondern Gott baut ihm jetzt ein Haus. David wird hiermit als Sohn angenommen, quasi unter Prophetenwort und Gottesrecht von Gott selbst adoptiert. Er ist nun Sohn Gottes. Dies geschieht aber nicht im Sinne wie Julius Caesars adoptierter Sohn Augustus es tat. Dieser bezeichnet sich selbst schon zu Lebzeiten als divi juli filius – Sohn des göttlichen Julius. In V 14 wird der Grund für die göttliche Adoption Davids mit den Worten gelegt: Ich will sein Vater sein und er soll mein Sohn sein, und wenn er sündigt … will ich ihn … strafen. Israel kennt die Bundesformel. Es geht um Rechte und Pflichten, um Segen bei Gehorsam und Züchtigung oder Bestrafung bei Ungehorsam. Dies trifft auf den König zu, der sich gemäß Deut 17 streng an die an Schrift halten soll. David nimmt die Adoption an. Er willigt darauf mit einem Gebet ein (V 18-29) und gibt deutlich zum Ausdruck, wie er und auch Israel das Königtum verstehen sollen. Es ist nicht der König der Gott ein Haus baut, sondern der HERR (kyrios), der dem König ein Haus baut (griechische Übersetzung: „eukon eis se“, ihm eine Familie erstehen lässt. Damit ist aber nicht nur an die jetzige Großfamilie Davids gedacht, sondern an seine Nachfolger, an eine ganze Dynastie, die ewig bestehen soll. Am Ende aber steht die Messias-Erwartung, die auch in 1. Chronik 17 deutlicher und an vielen Stellen des Neuen Testaments klar bestätigt wird: Christus ist Davids Sohn. Mt 21,9 Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Damit ist David ein Bild auf den kommenden Herrn Jesus, ein Mann nach dem Herzen Gottes. Jesus spricht wie David. Herr deinen Willen tue ich gern. Deinen Willen habe ich in meinem Herzen. Wollen wir von Davids Lebensweise, seiner Bußbereitschaft, seiner Lebensführung, seinen Gebeten und Dichtungen vieles für unser Leben lernen.

Lesung– Lukas 20,41-21,4 (klicken)

Der HERR sprach zu welchem Herrn – und wer ist mehr?

Als zu guter Letzt nach vielen Angriffen und Fragen hat Jesus die Pharisäer, Schriftgelehrten, Sadduzäer zum Schweigen gebracht. Jetzt ist Jesus an der Reihe, Fragen an sie zu stellen. Die Frage der damaligen Zeit: Ist der Messias den Davids Sohn? war bekannt und wurde auch so schon gedeutet. Jetzt legt Jesus noch eine Frage obendrauf. Wird sie beantwortet werden? Was bedeutet denn die Aussage in Psalm 110,1? „Der HERR sprach zu meinem Herrn!“ Wie kann Davids Sohn gleichzeitig auch Herr sein? Ist nicht normalerweise der Vater superior, ist er nicht dem Sohn überlegen? Natürlich schon! Doch Jesus gibt ihnen keine Antwort darauf und lässt sie stehen. Damit sagt er aus: Gott Jahwe sprach zu meinem Herrn Jesus, und macht damit deutlich, dass Davids Sohn erhabener und somit ihm überlegen ist. Jesus wurde aber damals schon von vielen als von David abstammend anerkannt. Wenn das also wirklich stimmt, dann bedeutet es nach Jesu Aussage, dass er dem König David überlegen und er größer als David ist. Darauf hin gibt es keine Reaktion mehr durch Frager der religiösen Klasse. Jesus hinterlässt ihnen jedoch ein Rätsel, das nicht hier, jedoch nach seine Auferstehung gelöst wird. Denn Petrus predigt zu Pfingsten eine bibeltreue Predigt und beantwortet die gestellte Frage nach der Bedeutung des Pfingstwunders: Was bedeutet denn das? (Apg 2,12) mit den Versen 2,29-36 über den Nachkommen Davids, der auf dessen Thron sitzen soll. Dann macht er den Schlusspunkt (V36): Gott hat Jesus inthronisiert – er hat Jesus durch das Pfingstwunder als Kyrios und Messias bestätigt – ihn durch die Auferstehung als Herrn und Christus eingesetzt.

Abschlussgebet

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Morgendliches Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Oder

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.