Schlagwörter
Hauptfigur AT, König David, Nachfolge Christi, Regentenwechsel, Trennungen
Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend
Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach der anglikanischen Tradition.
Die gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gebet – Psalm 118,1-14 (klicken)
Schriftteil und Anstöße zur Lesung
Lesung: 1. Samuel 16 (klicken)
Der Geist des Herrn verlässt einen ungehorsamen Regenten und bevollmächtig den neu erwählten, bald königlich zu regieren.
Mit Kapitel 16 beginnt das zentrale Anliegen des Schreibers der 1. und 2. Samuelbücher. Alle Ereignisse bisher über Samuel und Saul sind eine Art Prolog für den Helden David. Dieser ist nach Mose eine der gewichtigen Hauptgestalten des Alten Testaments und ein Bild auf den kommenden König Jesus, der aus dem Geschlecht Davids stammten wird.
Obwohl Saul von Gott verworfen wurde hielt er an seiner Macht unnachgiebig fest bis zu dem Tag, als er im Kampf Selbstmord beging. Und obwohl keine friedliche Machtübergabe des teilweise dämonischen Herrschers Saul stattfand, lernte der heimlich mit Prophetenöl geweihte David viele Einblicke und Erfahrungen in für Leitung des Königtums. Er erlebte neben mutvollen Erfolgen oft Verzweiflung, Angst um sein Leben, Einsamkeit und seelischen Schmerz. Jahwe gebrauchte diese besonderen Lehr- und Wanderjahre des jungen, schönen und mutigen Hirtenjungen, um ihn zu formen, zu verändern, damit er mit aufrichtigem Charakter und Gottvertrauen zu gegebener Zeit als Gottes Regent auftreten könne.

Die Wahl des Königs geschieht hier vollkommen anders als heute. David wird im engen Kreis der Familie gesalbt. Nicht der Älteste und Größte, sondern der Jüngste und Geringste wird durch Gott erwählt. Es geschieht nicht aufgrund von Leistung und Fähigkeiten, sondern wegen Gottes Souveränität, Berufung und Gnade. Gleichzeitig mit der Salbung geht auch die Begabung durch den Geist Gottes einher. Diese Begabung ist nicht nur ein einmaliges Ereignis, sondern eine Kraft Gottes die ihn dann durch Höhen und Tiefen (auch die Sünde mit Bathseba), beim Harfenspiel und in Todesangst, immer wieder für die Aufgaben des Königtums befähigte. Gott hatte nicht das Königtum verworfen, sondern den König. Im Gegensatz zu Saul, von dem der Geist Gottes wegen Ungehorsam entfloh, kam der Geist Gottes auf David und blieb auf ihm lebenslang.
Auch heute noch beruft Gott Menschen für einen königlichen Dienst im Reich Gottes. Die Vorbereitungszeit bis zum Beginn mag sich länger hinziehen, auch durch viele Schwierigkeiten und Prüfungsphasen hindurchgehen. Gott ruft uns zu: Habt Geduld, habt Hoffnung. Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. Hoffnung lässt nicht zuschanden werden. Gottes „Lehr- und Wanderjahre“ dienen dazu, unseren Charakter zu formen, um dann zur rechten Zeit von Gott eingesetzt zu werden.
Lesung– Lukas 12,49-59 (klicken)
Die gegenwärtige Zeit recht beurteilen und sich entscheiden.
Die Jünger lernen von Jesus, dass die Nachfolge Jesu Entzweiung und Trennung bis in die eigene Familie hinein mit sich bringt. Zuerst beginnt das Gericht mit der Todestaufe, die Jesus selber zuvor erleiden muss. Die völlige Wahrheit polarisiert und führt letztendlich den, der spricht – „Ich bin die Wahrheit“ – zur Kreuzigung.

Mit dem ersten Kommen Jesu ist vorerst nicht der Beginn einer Friedenszeit gemeint, sondern ein vorweggehende Trennungs- und Entscheidungszeit. Diese Entscheidungszeit zieht sich bis in unsere jetzige Endzeit hinein.
Als Christen werden wir aufgefordert immer wieder Entscheidungen um Jesu willen, um des Evangeliums und der Ethik des Evangeliums willen zu treffen. So wie politische Polarisierung eine Nation bis in die Familien hinein spalten kann, so geschieht dies auch, wenn Menschen in die Nachfolge Jesu treten und dort bleiben. Radikale Nachfolge Jesu trennt auch heute noch, wenn man sich pro oder kontra Jesu stellt, sowohl in der eigenen Familie als auch darüber hinaus. Friedliche Toleranz um die Wahrheit in Christus wird es nicht geben. Wir leben heute in einer endzeitlichen Entscheidungszeit. Viele wollen aber die deutlichen Zeichen der Zeit nicht erkennen und daraus ihre Konsequenzen ziehen, nämlich umzukehren und dem jetzt begonnen und zukünftigen Gericht zu entgehen. Doch das göttliche Feuer wird sein Volk läutern und es wird sich zu ihm bekennen und Gott zu ihm( Sacharia 13,9).
Abschlussgebet
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Morgendliches Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Oder
Abendliches Gebet um Frieden
O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Extra: Bonhoeffer – Der Ruf in die Nachfolge
https://www.evangelischer-glaube.de/bonhoeffer-nachfolge/bonhoeffer-der-ruf-in-die-nachfolge/