Schlagwörter
aus dem Nichts, Chance, fragen und planen, Früchte tragen, Hirte, unter dem Gericht
Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend
Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach der anglikanischen Tradition.
Die Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gebet – Psalm 118,15-29 (klicken)
Schriftteil und Anstöße zur Lesung
Lesung: 1. Samuel 16 (klicken)
Wer ist denn dieser Hirtenjunge?
Er tritt scheinbar aus dem Nichts auf, ist Saul, dem Heerführer Abner und dem Kriegsvolk unbekannt. Eigentlich müsste ihn Saul aber als seinen musikalisch therapeutischen Seelenberuhiger kennen, der ihm bei Depressionen die Harfe spielte. Bekannt ist er bei diesem Auftritt eigentlich nur seinen drei Brüdern, die im Heer dienen, ihn aber dort beim kurzen „Feldbesuch“ als ihren kleinen Bruder, missachten, missverstehen und misstrauen. „Der Boshafte, Neugierige ist da!“ Bei dieser Art der Darstellung erinnern sich der Bibelkenner jedoch ohne Umschweife an die Josephsgeschichten in Deu/1Mo17, als Jakob seinen Lieblingssohn zu den Brüdern sandte, und von ihnen als „seht, da kommt der Träumer her“ bezeichnet und verachtet wurde. Wer er wirklich ist und was in ihm steckt, was er glaubt und wessen Geist ihn beseelt, wird sich dem Bibelleser besonders im nächsten Abschnitt des Kapitels offenbaren. Wenn wir aber David bis zu unserem Abschnitt V 30 begleiten, müssen wir erkennen, dass David immer wieder allen möglichen Leuten des Heeres und seiner Begleitung sehr viele Fragen stellt. Dies zeigt, dass er sich zuvor ein umfassendes Bild der Kampfsituation, der beiden Lager, über Kampfmoral, Gottvertrauen und Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten machte, bevor er auf den Plan tritt, entscheidet und zielgerecht kämpfen wird. Der von Gott verlassene König Saul ist hier ratlos, planlos und hoffnungslos, der aber hier inkognito erscheinende gottvertrauende Hirte und zukünftige Herrscher zeigt uns als Lektion genau das Gegenteil.
Wir stehen als Gläubige oft zwischen den Fronten der Welt, der Politik, der politischen Gemeinde unseres Ortes, aber auch persönlich in Auseinandersetzungen der christlichen Gemeinde und zwischen den Fronten der Verwandtschaft und Familie. Eine Reform des Umgangs miteinander bei der Lösungsuche bedarf es auf allen Seiten. Doch bevor man, wie die Brüder Davids schnellschüssige, pauschale und emotionale Beurteilungen abgibt, wäre ist sinnvoll, zuvor immer viele Fragen an die verschiedenen Player und Betroffenen zu stellen. Nur so besteht die Möglichkeit aus ihren Antworten zu einer umfassenden und realistischen Beurteilung für richtige Entscheidungen und folgende nachhaltige Aktionen zu treffen.
Lesung– Lukas 13,1-17 (klicken)
Textlesungen zum Buß- und Bettag: Neue Gelegenheit zukünftig Frucht bringen

Wenn in unserer unmittelbaren Nähe Unfälle geschehen oder sie uns in den neusten Nachrichten eindrücklich vor Augen gestellt werden, fragen wir uns da nicht, warum geschieht dies, auch gerade ihnen? Betrifft es diese Menschen, weil sie besondere Sünder sind? Oder sollten wir uns direkt fragen, ob die weltweite Corona-Epidemie nicht die Antwort Gottes ist, dass alle Menschen Sünder sind? Mit unserem Text können wir sagen, dass die kleinen Unfälle, aber auch die weltweite Epidemie, alle unter Gottes Urteil so fallen: Wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollten (Röm 3,23). Denn alle Sünder ohne Bekehrung und Erneuerung werden einst gerichtet werden und umkommen.
Sie werden aber doch vor Gott gerecht gesprochen und angenommen durch ihren Glauben an Christus und seine Heilstat am Kreuz. Gott wartet, wie hier durch die Pflege des unfruchtbaren Feigenbaumes angedeutet, mit langer Geduld darauf, dass endlich Frucht entsteht. Gott wartet oft geduldig auf Lebensveränderungen im Leben der Menschen, bei manchem geduldig Jahr um Jahr. So gibt ER vielen noch die Chance und die Gelegenheit, in Zukunft regelmäßig Frucht zu bringen. Jesus hat uns dieses Fruchtbringen selbst vorgelebt. Denn er kam, um allen Menschen auf allen Gebieten des Lebens Gutes zu tun, durch Zuspruch, durch Heilung und Totenauferweckung, sogar durch seinen Opferung am Kreuz, damit wir ewiges Leben erhalten.
Bringen auch wir Ihm als Zeichen der Erneuerung gute Früchte?
Abschlussgebet
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Morgendliches Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Oder
Abendliches Gebet um Frieden
O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.