Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.
Hinweis zu den Lesungen: Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
At – Exodus 20
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose20
Gebet – Psalm 105,1-15
https://www.bibleserver.com/LU/Psalm105
NT – Matthäus 28,16-20
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us28%2C16-20
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Ex. 20 – Die Heilstat Gottes und das erlöste Leben danach. Die Stimme des Herrn vom Altar her hören und gesegnet werden.

Die 10 Gebote werden in diesem Kapitel nicht als Gebote, sondern als Worte Gottes an sein Bundesvolk bezeichnet. Die Worte Gottes beginnen: „Ich habe dich aus Ägypten geführt“ oder dich erlöst. Sie stehen wie ein großes PLUS vor den „10 Worten“, ähnlich wie ein Plus vor einer mathematischen Klammer + (Formel). Das Plus der Erlösung bestimmt alles Folgende danach: Weil ich euch geliebt und aus der Sklaverei gerettet habe, deshalb werdet ihr das Nachfolgende nicht tun. Nun folgen zwei Abschnitte.
Der erste Teil der Gebote – (1.-4. nach anglikanischer Zählung) bezieht sich zuerst auf Gott – die vertikale / senkrechte Linie, der zweite Teil (5.-10.) -die horizontale / waagrechte Linie -bezieht sich auf die Mitmenschen. Das bedeutet, wenn das Volk unter diesem Vorzeichen des Erlösers und der Erlösung lebt, wird es weder zu Kränkungen Gott gegenüber noch zu Verletzungen seiner Mitmenschen kommen. Denn Menschen, die die Liebe Gottes erfahren haben, zeigen Ihm und dem Nächsten diese Liebe dadurch, dass sie diese 10 Prinzipien beachten, danach leben.
Wir können dies auch anders ausdrücken. Zuerst dreht sich alles in unserem Leben um die Liebe zu Gott als Herrn: Er ist der Chef. Wir sollen uns kein Bild vom Chef machen, der Name des Chefs soll nur zum Guten verwendet werden. Der Tag des Chefs (an dem er alles geschaffen hatte) soll beachtet werden.
Zweitens geht es um die Liebe zum Nächsten, um dessen Schutz: Um den Schutz der Eltern, der Ehe, des Besitzes, der Wahrheit, und zum Schluss um die Tugend der Genügsamkeit und Zufriedenheit.
Nach gleichem Muster wird uns auch das Vaterunser, das Herrengebet, durch Jesus aufgezeigt. Zuerst geht es im ersten Teil um Gott: Seinen Namen, sein Reich, und seinen Willen. Dann erst geht es um uns selbst: Um das Notwendig (Brot) für den Tag, um unsere Schuldvergebung, um unsere Versuchung und Erlösungsbedürftigkeit.
Dieser Wille (der 10 Prinzipien) Gottes wurde vom Himmel her gesprochen. Er steht nicht im luftleeren Raum als Idee, sondern wird hier in Beziehung zum Gottesdienst des Volkes Gottes gebracht (V. 22-26). Beide Aspekte, die 10 Gebote und das Opfer, gehören in jedem Gottesdienst zusammen. Die Stimme Gottes soll vom Altar her gehört werden, nicht nur von der Kanzel.
Das vom Himmel her geredete Wort, diese Gebote, sollen vom Volk Gottes immer wieder im Gottesdienst gehört werden, von einem einfachen Altar bei der Darbringung eines Opfers. Gerade beim Gottesdienst, beim Hören des Willen Gottes und beim Danksagen für den Opfertod Jesu empfängt der erlöste Mensch besonders Gottes Segen.
NT – Matthäus 28, 18-20 – Der himmlische Auftrag zur Jüngergewinnung.
In Galiläa befanden sich die meisten Jünger. Jesus traf hier mehr als nur die kleine Apostelschar. Wahrscheinlich sind es die 500, von denen 1 Kor. 15,6 spricht. Christus wurde alle Macht im Himmel und auf Erde übergeben, das ist ein Beweis für seine Gottheit. Von der Macht des dreieinigen Gottes her entstammt nun der weltweite Auftrag zur Jüngergewinnung.
Die Evangelisation umfasst mehr als nur eine Bekehrung der Ungläubigen, sondern sie ist eine katechetische Evangelisation, die in das Evangelium und die gesamte Lehre und das Leben als Christ führt und in die Christusfamilie, die Kirche Christi zum Dienst eingliedert.
Gebetsteil
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13 –
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.