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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.

Hinweis zu den Lesungen:  Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de 

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

At – Exodus 22

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose22

Gebet – Psalm 105,37-45

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm105%2C37-45

NT – Markus 1,9-13

https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C9-13


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Ex. 21 – Weitere Rechtsverordnungen für das Leben eines heiligen Volkes und Verpflichtungen

Weil Israel mehrheitlich eine land- und viehwirtschaftliche Gesellschaft war, beschreiben die weiteren Rechtsverordnungen (Prinzip: Wenn…, dann…) besonders diese Anliegen, aber auch die der ärmeren Gesellschaft sowie familiäre Schädigungen oder kultische heidnische Praktiken, die von außen in das priesterliche Volk eingeführt werden könnten.

Es geht hier um vielfältigen Schutz des materiellen oder immateriellen Eigentums. Eigentum verpflichtet. Wird es verborgt oder ausgeliehen, muss verantwortlich und sorgsam damit umgegangen werden, ob Tier oder Bargeld. Wenn dem Besitzer durch Unachtsamkeit, Fahrlässigkeit oder mit Wissen oder Willen ein Schaden oder eine Wertminderung des Besitzes entsteht, dann muss er durch den Verantwortlichen ersetzt werden. Ist es eine willentliche Straftat, dann reicht nicht nur ein Ersatz, sondern sogar, je nach Bedeutung in der Gesellschaft, den doppelten, vier- oder fünffachen Wert.

Wertminderung entsteht sogar, wenn ein unberührtes Mädchen sexuell verführt wurde, an ihr und oder an der Familie, aus der sie stammte. Strafe oder Belehrung für den Mann besteht darin, dass er die volle Verantwortung (für seine nicht durchdachte Handlung) übernimmt und sie heiraten muss. Außerdem muss er den Wert des Brautgeldes an den Vater bezahlen. Dieser kann sogar den Brautpreis verlangen, aber die Heirat ablehnen (Deu/5Mo 22,22-29).

Besonderen gesellschaftlichen Schutz sollten die Witwen, Waisen und Armen erhalten. Sie sollten nicht ausgebeutet werden, noch an ihnen geschäftliche Vorteile wie Wucher und Zinsen angewendet werden. Denn im priesterlichen Volk gilt, das der Gerechte und Gesegnete solch ein Mensch ist, der sein Geld ohne Zinsen verleiht, und als einer, der am Abend das einzige Pfand, den Übernachtungsmantel zurückgibt (Ps. 15,5).

Einzelne, mehr apodiktische Gebote (Prinzipien) wie in Kapitel 20 fassen die Beispiele zum Abschluss zusammen (V 27-30).

Die Aussage ist grundlegend. Gott ist heilig und ihr sollt mir heilige Leute sein. Dieses verpflichtet Israel, sich nicht nur mit Worten, sondern mit ihrem Verhalten und durch ihre Lebensweise als abgesondert von den Praktiken der Umwelt zu leben. Wenn das Volk als Sohn (4,22) aus Ägypten gerufen wurde, Gott allein gehört (19,5+6), dann fordert er auch das ein und alles, den Erstgeborenen zum Dienst (oder finanziell ausgelöst), zu geben. Das betrifft jeden persönlich mit dem Besten vom Viehbesitz und auch das erste und beste der landwirtschaftlichen Erzeugnisse.

Unser Bestes für Gott. Wenn später dann die Forderung nach dem Zehnten von allem für Gott und Gottesdienst eingeführt wird, dann gründet es sich auf dieses Prinzip. Als Erlöste gehört ihr mir ganz. Durch regelmäßige Abgabe des Besten zuerst an mich bezeugt ihr, dass ihr damit übereinstimmt, ihr gehört mir. Dieses Prinzip galt schon übrigens schon vorher zu Abrahams Zeiten. Er gab den Zehnten an einen Höheren (1Mo/Ex 14,18-20), an den, der BROT und WEIN darbot. Da dieses Prinzip nie aufgehoben wurde, gilt es als Segensprinzip auch heute noch neutestamentlich. Es wurde für Christen nie aufgehoben.

Als heiliges Volk gehören wir mit allem zu Christus. Deshalb geben wir ihm vom Ersten und Besten, was wir materiell auf unserer sozialen Ebene als Segen erhalten haben nach unserer Möglichkeit zurück. Haben wir dies selbst schon erfahren, dass er dann des Himmels Fenster über uns öffnen und uns auch finanziell wieder segnen will?


NT – Markus 1,9-13–Geöffneter Himmel und Beweis der Gottessohnschaft.

Markus setzt seinen schnellen Erzählungsstil von hier durch das gesamte Evangelium bis zum Ende fort. Das Wort „alsbald / sofort“ (euthys -griechisch) finden wir hier in V. 11 und 12. Es wird hier bei Markus mehr benutzt als in allen anderen drei Evangelien zusammen. Damit hören wir im Hintergrund als Echo den schnell handelnden und sprechenden Petrus heraus, den Lukas immer wieder übersetzte.

Durch das Symbol der Taube wird auf den geöffneten Zugang zu Gott hingewiesen, und dass Er der Sohn Gottes ist. Die Anfangsthese, Gottes Sohn zu sein, wird gleich durch dieses Offenbarungswunder vom Himmel durch den Vater zum ersten Mal bestätigt. Inhaltlich hat diese Aussage Bezug zu Jes 42,1 (mein Auserwählter … Wohlgefallen) und Ps 2,7 (Du bist mein Sohn … heute gezeugt). Der hier berufene Sohn wird zum Dienst in der Welt vollmächtig eingesetzt und gleich zu Beginn äußerst geprüft. Die Umgebung der Prüfung erinnert deutlich an die teuflische Versuchung im göttlichen Paradies: Die wilden Tiere, Satan und am Ende die Engel, die den bewährten Gottessohn nicht vertrieben, sondern Ihm hier dienten. Auch dies ist wieder ein Beweis seiner bestandenen Prüfung und Sendung als Gottessohn.

Jesu Christus wird uns als zentrale Gestalt von Anfang bis Ende in dieser biblischen Art der Evangelisation als Sohn Gottes vor Augen gestellt. Sollten wir Ihn nicht annehmen, Ihm folgen? Durch Ihn haben wir den Zugang zum Himmel, zum Vater durch den Heiligen Geist. Durch sein Vorbild und in unseren Prüfungen können wir, wie er bestehen, dass uns dann die Engel, die dienstbaren Geister Gottes, zur Seite sehen und uns im Alltag dienen. Amen.

Gebetsteil

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.