Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.
Hinweis zu den Lesungen: Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
At – Exodus 23
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose23
Gebet – Psalm 106,1-12
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm106%2C1-12
NT – Markus 1,14-20
https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C14-20
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Ex. 23 – Umsetzung der Rechtsanweisungen zum Sieg und Segen für die Zukunft
Das Bundesbuch als eigenständiger Abschnitt, Epilog oder Nachwort zu den 10 Geboten, begann direkt danach mit Kapitel 20,22 und endet hier in 23,19. Ab dann beziehen sich alle weiteren Ermahnungen auf die Landnahme, die Israel noch bevorsteht (23,19-32).
V. 1-9 beinhalten Hinweise für die Tätigkeit der eingesetzten „Richter und Regierer“ (Ältesten), ihre richterliche Tätigkeit unparteiisch gegenüber arm oder reich, Freund oder Feind nach dem Gesetz Gottes auszuführen.
V 10+13 Neben dem Sabbattag wird hier auch das Sabbatjahr eingeführt, dass nicht nur Mensch und Tier, sondern auch dem neuen Land Ruhe und Erquickung bringen sollte.
V 14-19 Drei große Jahresfeste werden festgelegt, die sich an den Naturbegebenheiten orientieren und Freudenfeste sein sollen: Die Gersten-, Weizen- und Obsternte oder das Fest der ungesäuerten Brote, das Wochen- und Laubhüttenfest. Diese werden in 34,18-26; und Deut/5Mo 16,1-7 noch genauer beschrieben.
Wichtig ist hier, dass das erste Fest der ungesäuerten Brote mit dem Exodus und Passafest in Verbindung gebracht wird, das Wochenfest 50 Tage später (Pentecoste) später mit Pfingsten. Auffällig ist die Betonung, dass bei allen drei Festen die Männer als Vertreter der Familien anwesend sein sollten. Dadurch tragen sie besonders Verantwortung zur sozialen und geistigen Einheit der Nation des 12-Stämmevolkes bei.
V 20-32 Es folgen Ermutigungen und Mahnungen für die Zukunft der Landnahme. Die Ermutigung besteht darin, dass der Engel Gottes, Gottes Gegenwart selbst – in der Form Christus im Alten Testament vor seiner Fleischwerdung – leitend voranzieht und sie beschützen wird.
Diese Mahnung aber muss gehört werden. Gott wird sie nur beschützen und siegreich werden lassen, wenn sie genau Seiner Stimme gehorchen. Sie dürfen keine Bünde mit dem dort wohnenden götzenanbetenden Heidenvolk eingehen und müssen sie sogar vertreiben. Erst dann wird der hier aufgezählte allumfassende Segen Gottes von seinem Volk erfahren werden.
Verantwortliche Vertreter im Volk, Richter, Älteste und Familienvorstände werden aufgefordert, sich unparteiisch und verantwortlich für den sozialen und geistigen Zusammenhalt des Volkes Gottes einzusetzen. Dies soll aufgrund der göttlichen 10 Prinzipien und der Anwendung auf jeden Einzelfall geschehen. Werden sich alle im Bund Gottes daran halten und den Willen Gottes nicht nur an drei (zentralen geistlichen) Feierlichkeiten festmachen, sondern im alltäglichen Leben und ihrer Lebensführung, dann wird die Gegenwart Gottes durch Sieg und Segen in allen kleinen und großen Lebensbereichen erfahren. Diese Weisung gilt sicherlich auch für Hauskirche und Volkskirche.
NT – Markus 1,14-20–Spontane Berufungen durch Buße und Glaube in die Nachfolge
Das Evangelium springt bei Markus im Sauseschritt voran. Der Inhalt des Evangeliums ist das Reich oder der Wille Gottes. Dieser Wille wird durch Jesu Kommen erfüllt und durch sein Wirken in Gang gesetzt. Denn die Herrschaft Gottes soll auf Erden manifestiert und ausgebreitet werden. Sie beginnt und besteht vorerst in Buße, der Sinnesänderung vom Bösen und Töten, dann hin zum Evangelium, das das Gute bewirkt und das wahre Leben in Jesus enthält.

Die spontane und kraftvolle Entfaltung des Evangeliums erkennen wir erneut an den beiden wiederholten Worten „alsbald“ oder „sofort“ (V 18+20). Dies geschieht im Herzen des Brüderpaares Simon und Andreas. Sofort folgten sie dem Aufruf Jesu in die Lebensnachfolge zum Guten. Und gleich danach berief Jesus das andere Brüderpaar Jakobus und Johannes, die auch sofort alles aufgaben, ihr früheres Leben verließen und nun allein Jesus nachfolgen wollen.
Jesu Ziel mit jeder Berufung in die Nachfolge besteht darin, Menschen für das neue Leben unter der Gottesherrschaft zu gewinnen und sie dann wieder für diese Multiplikation durch das Evangelium einzusetzen. Sind wir auch durch echte Buße und Glaube durch das Evangelium von Jesus Christus berufen worden und folgen wir ihm ähnlich wie dies ersten Jünger?
Gebetsteil
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.