Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.
Hinweis zu den Lesungen: Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
At – Exodus 24
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose24
Gebet – Psalm 106,1-12
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm106%2C21-39
NT – Markus 1,21-39
https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C14-20
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Ex. 24 – Bundesschluss, Heiliges Mahl, Gesetzestafeln und Sitz im Leben.
Drei Ereignisse geschehen am Berg Sinai: Der Bundesschluss, die Mahlfeier und die Übergabe der Gesetzestafeln. Mose wird bei diesen drei Begebenheiten jeweils durch verschiedene Menschen begleitet. Der bedeutende Bundesschluss ereignet sich am Fuße des Berges.
V 1-2 Die Volksvertreter treten vor den Herrn zusammen mit den geistlichen Leitern, aber in entsprechender Entfernung. Nur Mose kam dem Herrn nahe.
V 3-8 Das Volk tritt in den Bund ein: a) Mose spricht die Worte Gottes; und das Volk stimmt zu; b) Mose schrieb alle Worte auf (das Bundesbuch: die 10 Worte und die Ausführungen in Kap. 20-23)
V 9-11 Das Bundesmahl nach der Ratifizierung des Bundes.
V 12-18 Thora, die Weisung. Zum Schluss empfängt Mose aus der herrlichen Gegenwart Gottes nach 40 Prüfungstagen diese gewichtigen Worte – Weisungen Gottes – in schwer wiegenden Steintafeln eingegraben. Dies spricht von der Qualität und der Bedeutung der Worte Gottes. Sie sind nicht schnell vergänglich, sondern fest für immer eingegraben und mit entscheidendem physischem und geistlichem Gewicht.

Zur Typologie: Die 12 Steinmale repräsentieren das 12 Stammesvolk. Der eine Altar vereinigt diese Stämme in der Anbetung. Die jungen Männer – vorweggenommene Priester – sind wahrscheinlich die Erstgeborenen aus den 12 Stämmen als Repräsentanten. Da es sich hier um ein Brand- und Dankopfer (nicht um Sühnopfer) handelt, soll nicht ein neuer Frieden hergestellt werden, sondern der bisherige anerkannt und durch Bundesvertrag die gegenwärtige Gemeinschaft bestätigt werden. Das Blut spricht allgemein von Blutsverwandtschaft und begründet diese innigste Verbundenheit. Das Blut besiegelt ähnlich wie eine Unterschrift beim Notar die Gültigkeit des im Blut geschriebenen Vertrages (hebr. berith – schneiden – mit Blut – s.d. Gen 15,18; Jer. 34,18+19). Die gemeinsame Mahlzeit hier am Ende bestätigt, – ähnlich wie bei Laban und Jakob – die Bedeutung und Freude über diesen Bund mit Gott (Gen 31,48 ff).
25,1-9 Die Stiftung: Stiftshütte – Stiftskirche – das bewegliche Heiligtum
In diesen 40 Tagen der himmlischen Gegenwart Gottes und Anbetung hat Mose einen himmlischen Bauplan (blueprint), eine Blaupause (Lichtpause) erhalten und erklärt bekommen, sie irdisch umzusetzen. Das sollte später durch das Mitwirken des Volkes geschehen. Dazu sollen freiwillige Opfer von ihnen erbracht werden. Dies ist der große Zusammenhang zwischen der Weisung, dem Willen Gottes, und dem Sitz im Leben. Dieser himmlische Plan soll nun irdisch sichtbar gemacht werden. Die Bedeutung soll dem Volk Gottes in einem beweglichen im Leben mitziehenden Bundeszelt, einer Zeltkirche, dargestellt und vor Augen geführt werden. Wille Gottes und Gottesdienstgestaltung sind die zwei Seiten des einen göttlichen Bundes (Münze).
Im Neuen Testament wird der Neue Bund mit Jesus durch sein eigenes Blut gültig gemacht und versiegelt. Auch dieser Bund ist an den Willen Gottes und Bedingungen geknüpft. Auch wir wollen dem Willen Gottes gehorsam sein. Unsere Teilnahme am Abendmahl ist immer eine Vergegenwärtigung des Bundesschlusses, eine neutestamentliche Bundeserneuerungsfeier. Diese Feier drückt die innigste Verbindung aus, die wir mit Christus haben, und sie ist eine freudige Danksagung, dass wir solch eine Gemeinschaft durch sein Blut jetzt haben.
Suchst du oft solche Bundeserneuerungs- und Danksagungsfeiern auf? Finden solche Mahlfeiern, Eucharistie oder Heilige Kommunion oft in deiner Gemeinde oder Kirche statt? Wir dadurch dein Glaube gestärkt und dein geistliches Leben erfrischt?
NT – Markus 1,21-39 – „Jedermann sucht dich – der Heilige Gottes“
Der Sohn Gottes tritt ganz anders auf als die damaligen religiösen Autoritäten. Er beruft sich nicht auf anerkannte Würdenträger der Vergangenheit. Sein Wort, die Predigt in Vollmacht, gründet sich allein auf die Heilige Schrift und wird im Leben bei anderen hilfsbedürftigen und in Not befindlichen Menschen auch erfahren. Das bringt die Leute zum Staunen, dass das Reich Gottes durch Jesus in Wort und Tat so unter ihnen anbricht. Die Wunder, die jetzt geschehen, sprechen von der schöpferischen Wiederherstellung Gottes und dienen als Beweis seiner Gottgesandheit. Alle Menschen suchen nun, wie die der Ausspruch hier lautet: Den Heiligen Gottes. Doch er will nicht an einem Ort bleiben, sondern seiner Berufung Folge leisten und „in anderen Städten predigen“.
Die Predigt über den Beginn der Gottesherrschaft durch Buße und Glauben – zum Heil für jeden Glaubenden – war Jesu Auftrag und ist auch heute noch der zentrale Auftrag der christlichen Kirche, ihrer Prediger und jedes Nachfolgers Jesu Christi: Die Verkündigung des Heils. Amen
Gebetsteil
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Weiterleitung und Empfehlung bibeltreuer Andachten erwünscht
LikeLike