Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
At – Exodus 34
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose34
Gebet – Psalm 106,24-36
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm106%2C24-36
NT – Markus 2,13-17
https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C13-17
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Ex. 34 – Der Gnädige zieht weiter mit dem Volk. Es erhält zum zweiten Mal die WORTE der Weisung als neuen Bund.
(Nach Abfall des Volkes von Gott, der Strafe und Buße wegen des goldenen Kalbes (Ex 32, 16-33,23) erfährt Mose eine erneute Stärkung und Zusage der Gegenwart Gottes für den Zug des Volkes in das verheißene Land der Väter. (Diese Texte wurden wegen der Lesungen des Sonntagsgottesdienstes ausgelassen).
Mose steigt hier, wie schon einmal in Kapitel 19, auf den Gottesberg Sinai. Die 10 Worte des Dekalogs aus K. 20 werden noch einmal entfaltet. Das erste Wort: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben,“, wird erneut wegen kürzlichem Abfall neu in den Mittelpunkt gestellt und in den Versen 6-17 erläutert. Dieser Abschnitt wird auch als „kultischer Dekalog“ bezeichnet, bei dem es um die für Gott erforderliche Verehrung geht. Dieses hat bei der zukünftigen Landeinnahme damit zu tun, dass das Volk sich nicht mit der götzendienerischen Landbevölkerung vermischt. Sie dürfen nicht den heidnischen Kult, nicht die Sitten und Gebräuche jener Völker übernehmen. (Gerade das hatten sie aber mit dem Tanz um das Abbild des goldenen Kalbes getan). Denn Religionsvermischung und Volksvermischung führt zum Bundesbruch. Der Hinweis auf das Passafest am Ende, das im neuen Kulturland nach Gottes Ordnung gefeiert werden soll, zielt auf die totale Loslösung von allen heidnischen Bräuchen der Kanaaniter und der Ägypter hin. Deshalb soll hier weder Sauerteig benutzt werden noch das Lammböckchen (wie es die Heiden aus magischen lebenserneuert Gründen tun) in der Milch seiner Mutter gekocht werden.
Der allein von Gott ausgehende Bund wird äußerlich nicht nur an einem öffentlichen Versprechen fest gemacht, sondern auch an der äußerlichen FORM der drei verpflichtenden Feste (Passah-, Wochen- Laubhütten/Erntefest) und der Verpflichtung, dass Gott auf das gesamte Leben des Volkes Anspruch hat. Denn von allem menschlichen, tierischen und pflanzlichen Leben gehört das zuerst Entstehende Leben Gott. Das Volk und jeder Einzelne ist Gottes Besitz. Der erste Teil gehört immer Gott. Dieser hoheitliche Vertrag ist ein von Gott auf das Volk auferlegter Bund, die 10 Worte zum Segen oder auch zum Fluch. Gott ist der Souverän, aber dem Volk Gottes wird, obwohl widerspenstig und versagend, gnädig eine untergeordnete Souveränität (Lehnshoheit) zugesprochen.
Der neue Bund in Jesus Christus durch Sein Blut folgt diesem Vorbild. Er bietet allen Sündern und an Christus zum Glauben Gekommenen die Vergebung der Sünden und ewiges Leben an. Es ist ein Bund in der Nachfolge des Herrn unter dem Kreuz und mit ganzer Hingabe zum Dienst. Wir unterstehen seiner Oberhoheit und Autorität, sind sein Eigentum mit allem was wir sind und haben. Dazu gehört sicherlich nach Apostelgeschichte 2,42, dass wir uns beständig unter apostolischer Belehrung, uns in eine christlich-helfende Gemeinschaft einbringen, am regelmäßigen sonntäglichen Brotbrechen (Herrenmahl) teilnehmen und die biblischen Gebete der Schrift und der Kirche Christi gemeinsam sprechen. Auch Christus fordert, dass wir unsere Begabungen und Finanzen, zuerst Gott und seiner Kirche, möglichst der Ortsgemeinde, zur Verfügung stellen.
Fragen durch Moses Vorbild angeregt: Was können wir von seinem geistlichen Leben lernen? Was für ein geistliches Leben möchtest Du mehr in Deinem Leben entwickelt sehen?
Mehr zu Suzeränität in Englisch:
https://biblicalstudies.org.uk/article_covenant.html
NT – Markus 2,13-17 – Heilung der Schwachen durch Sündenvergebung
Levi, auch bekannt als Matthäus, war ein zur unteren Kategorie der Zöllner gehörender Steuereintreiber. Dieser Beruf wurde von den Juden als verachtet und ausgestoßen angesehen, weil sie mit der römischen Regierung zusammenarbeiteten und obendrein zusätzlich Geld für diesen Dienst für sich einbehielten. Diese Zollbeamten hatten gewöhnlich keine Achtung vor dem mosaischen Gesetz. Sünde ist aber Gesetzesübertretung.
Der zentrale Auftrag Jesu, die Sündenvergebung in den Mittelpunkt seiner Verkündigung zu stellen, leuchtet hier besonders unter dieser Gruppe auf. Jesus kümmert sich wie ein Arzt um diese Menschen, die von der jüdischen Kultgemeinde verachtet wurden. Er fragt nicht nach deren Status und Würdigkeit, sondern nach ihrer Bedürftigkeit. Wenn es hier um Heilung dieser Menschen geht, dann bedeutet es zuerst, dass sie unter die vergebende Gottesherrschaft kommen und von dort aus heil und stark werden, indem sie Jesus nachfolgen. Dieses tut Levi umgehend, wird stark und gesund, wird selbst Jünger und später Apostel, trägt diese Botschaft in alle Welt (Mt 28,18-20).

Stimmt Jesu Bestimmung mit Seinem göttlichen Auftrag überein? Im Vergleich, welche Bestimmung hat mein Leben? Stimmt dies mit meinem Handeln überein? In welcher Gruppe von religiösen oder nichtreligiösen Menschen halte ich mich gewöhnlich auf? Warum pflege ich mit ihnen gerade Umgang, treffe ich mich ihnen? Sollte sich das ändern, damit ich gemäß meiner göttlichen Bestimmung lebe?
Gebetsteil
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.