Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
AT– 3. Mose /Levitikus 5
https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose6
Gebet – Psalm 118,15-29
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm118%2C15-29
NT – Markus 5,35-43
https://www.bibleserver.com/EU/Markus5%2C35-43
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Levitikus 6 – Bestimmungen für die Priester
Nach den allgemeinen Opfervorschriften folgen im Buch Levitikus nun die speziellen Anweisungen für die Rolle der Priester bei den Opferhandlungen. Insbesondere wird festgelegt, dass der Priester, der das Sündopfer darbringt, es auch essen soll, „an heiliger Stätte im Vorhof der Stiftshütte; wer das Fleisch des Opfers anrührt, soll dem Heiligtum gehören.“
Der Apostel Paulus wird diesen Gedanken in seinem Brief an die Korinther aufgreifen: „Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.“ (1Kor 9,13-14). Hiermit begründet der Apostel den Unterhalt für die Verkünder des Evangeliums, den er selbst zwar für sich nicht in Anspruch nimmt, aber dennoch grundsätzlich einfordert.
Die Kirche und ihre Vertreter haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder unrechtmäßig bereichert, und sicherlich kann man auch heute noch Elemente wie das Kirchensteuermodell oder bestimmte Investitionen kritisieren. Aber es hat nichts Unchristliches, wenn ein Geistlicher eine angemessene Vergütung erwartet. Wer der Gemeinde dient, soll auch von ihr leben dürfen.
NT – Markus 5,35-43 – Die Auferweckung der Tochter des Jaïrus
Neues Leben fühlt‘ ich glimmen
in des Blutes heißem Lauf,
Und die lieblichste der Stimmen
rief mir leise: ‚Kind, steh, auf!‘
Ilja Jefimowitsch Repin: Die Auferweckung der Tochter des Jairus
In diese wunderschönen Worte fasst der Dichter Felix Dahn die Geschehnisse rund um „Jairi Töchterlein“. Es handelt sich um den ersten Bericht im Markusevangelium darüber, dass Jesus sogar Macht über den Tod hat. Die Frage nach der Auferstehung taucht immer wieder im Evangelium auf. Die Sadduzäer leugnen sie, und auch Jesu Jünger verstehen sie nicht richtig. Deshalb betont er mit Nachdruck: „Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.“
Die Auferweckung der Tochter des Jaïrus, der trotz allen Widerstands und Spotts an seinem Flehen Jesus gegenüber festhielt, weist beispielhaft auf die Auferstehung der Toten hin. „Fürchte dich nicht, glaube nur!“, sagt Jesus zu ihm und auch zu uns allen. Wer im Glauben an Jesus aus diesem Leben scheidet, darf hoffen, dass es ihm so ergehen wird, wie es Dahn formuliert:
Lächelnd wird er wieder stehen
an des offnen Grabes Rand,
Und zu ew’gem Wiedersehen
reicht er mir die milde Hand.
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.