Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 8

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose8

Gebet – Psalm 119,17-32

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm119%2C17-32

NT – Markus 6,6b-13

https://www.bibleserver.com/EU/Markus6%2C35-43


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 8  –  Die vorbildhafte Weihe der heiligen Priester zum Dienst am Heiligtum für ein heiliges Volk

Nachdem Mose den Plan vom himmlischen Heiligtum von Gott erhalten, geplant und mit Hilfe des Volkes fertiggestellt hatte, beginnt er mit der Gesamtweihe. In guter Ordnung werden öffentlich in Gegenwart des Volkes das Bundeszelt und alle Geräte mit heiligem Salböl zur Benutzung geweiht. Als Höhepunkt werden die Diensthabenden, zuerst der oberste Repräsentant Aaron, dann die Mitpriester eingekleidet, gesalbt und zum Dienst eingesetzt. Alle anzulegenden Kleider haben eine bestimmte symbolische und wirkliche Bedeutung für den innigen Dienst zwischen Gott und dem 12-Stämmevolk. Sie drücken aus, dass sie das Volk Gott nahebringen und wiederum Gott dem Volk nahebringen sollten.

Weil diese Weihe auch vorbildhaft für das zu heiligende Volk gilt, müssen die Priester sich zuerst selbst heiligen. Auch sie sind Sünder und bedürfen der Versöhnung und Reinigung mit Gott, bevor sie ihren Dienst tun können. Blut eines reinen Opfertiers wird an ihre Ohren, Daumen und große Zehen getupft. Ihr Hören, Handeln und Wandeln sollen gereinigt und vorbildhaft, auch für das gesamte Volk sein. Die Sündenabwaschung (V6) am Waschfass spricht von der Priestertaufe (nicht untertauchen, aber besprengen und waschen) zu Beginn ihres Dienstes. Blut der Versöhnung und Wasser von oben sind ja für alle wichtig (Hes 36,25-27).

Nach dem die Feier durch vier Phasen gelaufen ist (V 4-30), wird abschließend als wichtig erwähnt, dass Aaron und die Priester mit Blut und heiligem Salböl besprengt (mit dem auch später Könige und Propheten eingesetzt wurden), den Dienst beginnen konnten. Heiligung ist aber nicht eine angeborene Fähigkeit. Sie wird von Gott verliehen und muss eingeübt werden. Deshalb wurden die Priester für eine ganze Woche abgesondert und in heilige Quarantäne gesetzt. Hier abgesondert sollten sie innewerden, verinnerlichen, was ihr Dienst der Nahebringung zwischen dem Volk und Gott sein sollte.

Zu einer vorbildlichen Berufung: http://rekd.de/index.php?id=10

Anglikanischer Glaubensartikel 23  – Von der Berufung zum Dienst in der Gemeinde

Niemand ist es erlaubt sich das Amt des öffentlichen Predigens oder der Verwaltung der Sakramente in der Gemeinde unberechtigt anzueignen, wenn er nicht vorher dazu rechtmäßig berufen und zur Ausübung gesandt ist. Wir müssen aber diejenigen als rechtmäßig berufen und gesandt betrachten, welche für dieses Werk von solchen Menschen hinzugewählt und angenommen worden sind, denen in der Gemeinde öffentliche Vollmacht gegeben ist, Diener zu berufen und in den Weinberg des Herrn zu senden.


NT – Markus 6,6b-13

Gemeinsam ausgesandt, zielgerecht und unbelastet

Mit einer Ablehnung der Botschaft Jesu im eigenen Heimatort (6,1-6a) oder an anderen Orten ist immer zu rechnen. Nach einer Zeit des Praktikums sendet Jesus sechs Jünger-Paare aus, gemeinsam sich im Dienst zu ermutigen, zu unterstützen und die gleiche Botschaft Jesu vom Reich Gottes und unter mitbegleitenden Zeichen zu verkünden. Sie sollen im Vertrauen unbelastet von großen Reisevorbereitungen nur mit Minimalausstattung ausziehen. Auch bei ihnen geht es wie bei Jesus um die Umkehrpredigt, die Entdämonisierung und um Heilungen bei hörenden und willigen Menschen. Während ihrer kurzen Missionsreise sind sie auf ihren Wegen und Unterkünften allein auf die Leitung des Heiligen Geistes angewiesen. Und da sie sich nur auf wenige Lebensnotwendigkeiten sorgen müssen, sich aber ganz um Jesu Befehl kümmerten, gab Gott ihnen einen überreichen Erfolg durch Verkündigung, Austreibung böser Geister und Heilung.

Sind auch wir solche Jünger, die sich eher um das Lebensnotwendige kümmern, uns auf unserem Lebensweg und Lebensaufenthalt vom Geist Gottes leiten lassen? Wenn ja, dann lasst uns auf das Wichtigste des Reiches Gottes, die klare Verkündigung des Evangeliums ausrichten und von Jesus erwarten, dass er uns zeichenhaft im Dienst bestätigt.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.