Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
AT– 3. Mose /Levitikus 14,1-32
https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose14%2C1-32
Gebet – Psalm 119,145-160
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm119%2C145-160
NT – Markus 8,1-10
https://www.bibleserver.com/EU/Markus8%2C1-10
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Levitikus 14,1-32 – Die Reinigung von Aussätzigen
Für die Reinigung von Aussätzigen sind komplizierte Handlungen außerhalb und dann innerhalb des Lagers notwendig. Es werden schwer verständliche Abläufe beschrieben, die aber auch an die Weihe von Priestern erinnern. Die Quarantäne der Aussätzigen findet außerhalb der Wohngemeinschaft der Israeliten statt, außerhalb des geheiligten Lagers. Der scheinbar Geheilte kommt zuvor nicht ins Lager, sondern der Priester (und Arzt) geht hinaus zu dem Kranken auch mit der Gefahr, dass er sich infizieren könnte. Das ist sein Auftrag, die Kranken, von der Gemeinschaft Getrennten, wieder zum anbetenden Volk zurückzuführen.
Nach dem sich der ehemals Aussätzige draußen gewaschen hatte (Körper und Kleider), darf er wieder ins Lager kommen, um dort nun ganz gereinigt zu werden. Die sieben Tage erinnern an die sieben Tage der Schöpfung. Am 8. Tag beginnt die zeremonielle Reinigung. Diese erlebt und durchlebet der am Körper Geheilte, um so als eine neue heile Schöpfung vor Gott zu stehen, ihn anzubeten.
Dann geschieht der zweite Teil der Reinigung (V 10-20). Hier werden wir an die Einsetzung der Leviten erinnert. Auch diese wurden gebadet (gewaschen), dann am Ohr gesalbt, am Finger und an der Zehe (8,12.23ff). Auch diese Handlung soll bezeugen, dass nicht nur die Priester, sondern jeder im Volk Gottes zum priesterlichen Volk gehört, diese nun zurückgeführt Gott anbeten sollen.
Wir wissen um zwei Fälle des Aussatzes im AT, einmal bei der Schwester Moses (Nu 12,14 und bei dem heidnischen Hauptmann Naäman (2 Kö 5,14). Ansonsten hören wir nichts mehr von geheilten Aussätzigen. Dies scheint, als ob erst mit beim Kommen Jesu diese Heilungen und ihre Aufnahme in das neutestamentliche Gottesvolk geschehen solle. Denn erst Jesus heilt einzelne und Gruppen von Aussätzigen (Mt 8, 2-4) und sendet sie nach dieser Forderung von K 14 zu den Priestern in den Tempel. Dies hat besonders den Zweck, dass sie erkennen: Die messianische Zeit ist angebrochen und der Messias ist da. Im neuen Testament wird der äußere Aussatz mit dem inneren Aussatz der Sünde in Verbindung gebracht. Von dieser Sündenkrankheit kann nur Jesus, die zum Tod geweihten heilen, wiederherstellen und in die Gemeinschaft des Volkes und in die Tafelrunde Gottes bringen. Jesus reinigt, heilt und bringt in die Gemeinschaft des Vaters.
NT – Markus 8,1-10 Die Speisung gilt auch den Heiden

Jesus befindet sich hier mehr im heidnischen Gebiet von Tyrus, Sidon und im griechisch sprechenden von Dekapolis – 10Städtegebiet. Nachdem er zuvor in 6,30ff bereits 5000 mit Brot gespeist hatte, scheint dies anzudeuten, dass seine Mission nicht nur auf das ursprüngliche Volk Gottes ausgerichtet sein sollte, sondern auch auf die Heiden, die Nichtjuden. Das Evangelium, dargestellt als das Brot des Lebens, wird zeichenhaft an die Heiden weitergereicht. Und hier geht es auch um den sakramentalen Inhalt des Evangeliums. Dies erkennen wir an den Worten Jesu in V 6: Und Jesus nahm die sieben Brote, dankte und brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten, und sie teilten sie unter dem Volk aus. Diese Worte weisen auf die später an die Jünger gerichteten Worte in 14,22: Das ist Mein Leib und das ist Mein Blut.
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.