Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
AT– 3. Mose /Levitikus 12
https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose12
Gebet – Psalm 119,97-112
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm119%2C97-112
NT – Markus 7,14-23
https://www.bibleserver.com/EU/Markus7%2C14-23
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Levitikus 12 – Auch Frauen bringen Opfer – zu unterschiedlichen Zeiten
Nach den Gesetzen über saubere und unreine Nahrung, beschäftigen sich die nachfolgenden Anordnungen mit reinen oder unreinen Personen. Zuerst geht es um die Geburt, bei der durch eine gefallene, sündige Menschheit, der Mensch in Sünde gezeugt, empfangen und auch geboren wird. Dabei geht es um Samen oder auch Blut, die an sich nicht sündig sind, aber kurzfristig für den Gottesdienst unrein machen.
Das Bundesvolk Gottes unterscheidet sich aber von dem Rest der Menschen dadurch, dass es eine besondere Wertschätzung für das Blut zeigt, welches das Leben enthält und in Gottes heilige Gegenwart gebracht wird. (12,1-8). So wie eine einfache Angelegenheit wie bestimmte Nahrungszunahme die Fähigkeit verändert, sich Gott zu nahen, können andere Dinge, wie z. B. Schimmel, Krankheiten, körperliche Ausflüsse oder auch die Berührung eines Toten, usw. eine Person unfähig machen, sich dem Heiligtum, dem Bundeszelt, zu nahen. Auch der Blutfluss bei und nach der Geburt eines Kindes bedeutete, dass die Frau zeremoniell, d.h. für den Gottesdienst, unrein war und das Heiligtum nicht betreten durfte (Vers 4). Diese Situation erforderte eine zeitliche Unterbrechung, die zu ihrer körperlichen Reinigung dient. Danach durfte die Frau opfern, wie auch die Männer, denn nur Opferblut durfte Gott nahe gebracht werden. Das bedeutet, dass sie nach der entsprechenden Zeit als rein für die Gottesdienstteilnahme wieder angesehen wurde. Dies hatte nichts damit zu tun, dass etwa die Zeugung oder die Geburt eines Kindes als etwas Sündiges angesehen wurde, sondern sogar von Gott als geboten zur Vermehrung des Volkes Gottes bestimmt war (Gen 1,28).
Warum die Geburt eines Mädchens gegenüber einem Jungen die zeremonielle Unreinheit verdoppelt, ob dies weniger oder besonderen Wert andeutet, wird uns durch die Schrift nicht mitgeteilt. Doch wird uns hier mitgeteilt, dass Gott eine Unterscheidung der Geschlechter macht und sie nicht vermischt, wie es heutzutage durch eine antigöttliche Genderideologie indoktriniert wird.
Ob nun eine Frau einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt brachte, jedenfalls unterstrich das gebrachte Opfer ihre Hingabe und ihren Anteil an der reinen Bundesgemeinschaft Gottes.
Auch in der Offenbarung 21,27 lesen wird, dass nichts Unreine in die Stadt Gottes und seine Gegenwart gebracht werden wird. Dies spiegelt die Bedeutung von Levitikus wieder, da Gott nur Reines in seiner heiligen Gegenwart duldet.
NT – Markus 7,14-23 Außenwelt und Innenwelt
Jesus lehrt, was wirklich die Verunreinigung des Menschen ausmacht. Körperlich aufgenommene Nahrung in sich hinein verunreinigt weder die Seele noch den Geist eines Menschen. Physische Dinge verändern nicht die geistige Natur eines Menschen, weder Fleisch, Eier, Milch noch Getreide. Egal wie groß auch eine physische äußere Verschmutzung sein kann, sie wird keine geistige oder moralischen Unreinheit hervorrufen. Aber auch äußere gottesdienstliche oder liturgische Handlungen können an sich nicht den Menschen innerlich geistlich reinigen, wenn nicht der Heilige Geist gleichzeitig dessen Geist berührt.
Jesus spricht hier das durch die Ur- und Tatsünde verunreinigte Herz, das Innere, des Menschen an. Alles was hier an sündigem Potenzial vorhanden ist, was Jesu hier aufzählt, das kommt durch Worte und Taten zum Ausdruck in dem jeweiligen Menschen und besonders durch ihn. Auf diese inneren sündigen Regungen, die Innenwelteinfüsse hat der Christ besonders zu achten, dann erst auf die Umwelteinflüsse. Die Innenweltschädigung ist verantwortlich für die Umweltschädigung, angefangen bei jedem Menschen und sich ausbreitend in Gottes herrlicher Schöpfung, die bewahrt werden soll.
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.