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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.


Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 23

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose23

Gebet – Psalm 136,1-15

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm136%2C1-15

NT – Markus 10,13-16

https://www.bibleserver.com/EU/Markus10%2C13-16


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 23 – Heilige Zeiten und Heilsgeschichte

So wie es einen christlichen Kalender oder das Kirchenjahr gibt, das mit der Adventszeit Ende November beginnt, stellt uns Levitikus 23 den religiösen Kalender Israels vor, der im Frühjahr anfängt. Der Sabbath als Ruhe- und Erholungstag steht als Geschenk Gottes über allen diesen Festen und strukturiert sie. Er ist eine grundlegende Einrichtung und in Gottes vorbildhafter Ruhe nach dem sechstägigen Schöpfungsakt in Genesis 2,1+2 begründet. Zugleich ist er das vierte Gebot und wird in den restlichen vier Büchern des Pentateuchs (fünf Bücher Mose) weiter erwähnt. An diesem Tag fanden auch besondere Opfer statt.

Das religiöse Jahr Israels mit den sieben Festen des Herrn begann im Frühjahr und endet im siebten Monat mit dem Laubhüttenfest. Heilsgeschichtlich wichtig sind vor allem drei Hauptfeste, um die sich noch andere Feste mit teils landwirtschaftlicher Bedeutung gruppieren. Das Hauptfest ist das Passahfest, das Fest der Erlösung, das an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten erinnert. Diesem werden noch die kleineren Feste der ungesäuerten Brote und das der Erstlingsfrüchte zugeordnet. Alle drei wurden später zusammengefasst und als „Das Passah“ bezeichnet. Danach folgen noch die zwei Hauptfeste, das Wochenfest (Pfingstfest Apg. 2 – Pentecoste = 50) und das Laubhüttenfest. Einleitend zum Laubhüttenfest wurde das Trompeten- und Versöhnungsfest gefeiert. Alle drei Feste im siebten Monat gefeiert, wurden unter dem Namen Laubhüttenfest zusammengefasst. Alle Männer sollten verpflichtenden an diesen drei Hauptfesten teilnehmen.

Das Heiligkeitsgesetz in Levitikus betrifft alle Aspekte des Lebens. Gott forderte Heiligkeit im persönlichen, familiären, gottesdienstlichen, sozialen, wirtschaftlichen und sogar hier im zeitlichen Bereich. Gott hat mit der Schöpfung – Sonne, Mond und Sterne – zugleich den Tag, die Woche und das Jahr geschaffen. Auch die Zeit ist eine Gabe Gottes, die dankbar und weise zu gebrauchen ist. In dieser Zeit des Naturjahrs, in der auch die Heilsgeschichte Israels eingebettet ist, sollen zur Ehre Gottes und zur Erquickung des Menschen bedeutsame und fröhliche Festzeiten gefeiert werden. Dabei werden Gottes besondere Heilstaten in das Naturjahr eingebettet und mit den jeweiligen Erntefeiern der Landwirtschaft im Frühjahr, Frühsommer und Herbst umrahmt. Zu diesen Zeiten sollen dann aus Dankbarkeit Gott die Erstlingsfrüchte gebracht werden, an denen sich dann gleichzeitig die gesamte Volksgemeinde erfreuen soll.

Gottes Zeit, die des Menschen Zeit umfasst, seht in seinen Händen. Sie soll, wie auch die wiederkehrenden persönlichen Geburtstagsfeiern (Hiob 1,4+5), im Gedenken an die Schöpfung und das Heil Gottes in jährlichen Zyklen gefeiert werden. Über diese Zeit Gottes spricht ein ganzes Kapitel in Prediger 3, besonders V 11. Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Damit der Gläubige auch seine Zeit im Jahresablauf heiligen kann, hat Gott für ihn einen religiösen und kultischen Jahreskreis vorgesehen. Diese Zeitmarkierungen durch das Jahr mit Vorbereitungen und Feiern dienen zur wiederholten Erinnerung an die Schöpfungs- und Heilsgeschichte Gottes. Alle Heilsgeschichte des Volkes Israel erfüllt sich im Neuen Testament in Jesus Christus. Hier werden die jüdischen Feste entfaltet und erfüllt, beginnend mit dem neuen Fest der Geburt Christi, Weihnachten, fortgesetzt mit Ostern (Passah), dann Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes). Diese drei Feste sind die Grundfeste der Christenheit, die durch weitere Gedenkfest zusätzlich eingeleitet oder begleitet werden. Wenn diese drei Feste uns durch ihre Beachtung nahe zu Christus bringen und uns berühren, unterstützen sie die Heiligung unserer Zeit und unseres Lebens. Doch wenn Menschen nur traditionelle W-O-Christen sind (Weihnachts- und Osterchristen), ansonsten nicht zum Gottesdienst gehen, nicht beten oder in der Bibel lesen, dürfen wir auch nicht annehmen, dass sie heilig dem Herrn sind und ein auf Christus ausgerichtetes Leben führen. Heilige Tage unterstützen und fördern die uns von Gott geschenkte Zeit heilig auf den Schöpfer und sein Heil auszurichten und für ihn zu leben.

Ein Lied zur Vertiefung: https://www.youtube.com/watch?v=z4DfnDVUbak


NT – Markus 9,30-41 KINDER ALS ERBEN DER GOTTESGEMEINSCHAFT

Alle Kinder nahmen vom Säuglingsalter an den großen Heilsfeiern Israels teil. Die Jungen waren beschnitten und damit äußerlich für die Bundesgemeinschaft gezeichnet. Sie nahmen auch alle – gleichgültig welchen Alters – am Passahmahl (vergleichbar mit Heiligem Abendmahl / Kommunion) teil. Erst mit 12 Jahren galt damals der junge Mann als Mitglied der jüdischen Gemeinde. Er war ab dann selbst verantwortlich, das Gesetz verantwortlich zu halten und wurde rechtlich wie ein Erwachsener behandelt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist jedoch das Kind hilflos und in den Familienbund eingegliedert, es steht jedoch unter der gleichen Verheißung und dem gleichen Segen wie seine Eltern. Jesus nimmt also hier Kinder unter diesem Alter von 12 Jahren von den Müttern in die Arme – entgegen der Abwehr der Apostel – und rührte sie an. Das bedeutet, dass er seine Hände auf sie legte und sie mit der Fülles des Himmels und des Bundes segnete. Er will damit sagen, dass diese Kinder bereits Erben der Bundesgemeinschaft und Gottesherrschaft sind, auch wenn sie noch nicht in das „Bar Mizwa und Bat Mizwa“ Alter gekommen sind.

Kinder sollen früh gesegnet werden, früh im Familienbund Gottes, Zuhause und in der Gemeinde, verantwortlich durch die Eltern erzogen werden. Ihnen obliegt zuerst die Aufgabe, sie zu unterrichten und sie in die Heilsgeschichte Gottes mit hineinzunehmen. Kinder sind auch ohne intellektuelle Erwachsenen-Entscheidungsfähigkeit Teil und Glied der christlichen Gemeinde wie die in Israel bei den Bundesfeiern geschah. Dies gilt auch dann, wenn sie noch nicht 12 oder 14 Jahre alt sind, auch wenn sie noch nicht das religiös-rechtliche Alter erreicht haben. Die Zukunft und Ausbreitung der christlichen Gemeinde beginnt mit der Arbeit und segnen der Kinder.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.