• Gebetbuch
  • Gebetbuch – Erklärungen
  • Morgenandachten – Kurzfassung
  • Vorwort + Lektionar

Das Allgemeine Gebetbuch

~ Das Gebetbuch gründet sich auf die klassische Version von 1662

Das Allgemeine Gebetbuch

Kategorien-Archiv: Sonntage

Sonntag vor der Fastenzeit

Hervorgehoben

Posted by Bischof Meyer in Sonntage

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

nach Jerusalem, äußerer Gottesdienst, Herzensgottesdienst

Gebetbuch – Proprium 1 – Seite 538

Thema: Hinauf nach Jerusalem

  • liturgische Farbe: grün

Wochenspruch:

Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht.“ (Lk 18,31)

Tagesgebet:

O Herr. Du hast uns gelehrt, dass ohne Liebe all unser Tun keinen Wert hat. Sende Deinen Heiligen Geist und gieße in unsere Herzen jene überaus vortreffliche Gabe der Liebe, die das wahre Band des Friedens und aller Tugenden ist, und ohne die jeder Lebende vor Dir als ein Toter gilt. Verleihe dieses um Deines einzigen Sohnes Jesu Christi willen.  Amen.

Lesungen:

AT: Amos 5,21-27; Psalm: Ps 31; Epistel: 1 Kor 13; Evangelium: Lk 18,31-43

Predigt zum Download:

am0s-052124-aeusserer-und-herzensgottesdienstHerunterladen

Äußerer Gottesdienst ohne Herzensopfer? Amos 5,21-24

Image result for gottesdienst herzen
Gottesdienst der Herzen

Amos, einer der ersten Schriftpropheten, lebte zwei Stunden entfernt von Bethlehem, in Theko. Man schreibt etwa das Jahr 750 vor Christus. Obwohl er im Gebiet Judas lebt, wird er von Gott in das Nordreich, das damalige10 Stämme-Gebiet, gesandt. Anstatt in Jerusalem anzubeten hatte man in Bethel ein nationales Gegenheiligtum errichtet. Der Grund: Damit die Menschen zu den drei Hauptfesten: Passahfest, Pfingstfest und Laubhüttenfest nicht zum rechten Tempel Gottes nach Jerusalem gingen. Denn, wenn dies geschehe, würde der Nordkönig, Jerobeam II., sein Volk an Jerusalem und König Usija verlieren.

Warum wurde Amos dorthin gesandt? Der moralische Zustand des großen Volks war auf dem untersten Stand angelangt, und er sollte sie im Auftrag Gottes warnen, dass der Tag des Herrn kommt. Es würde ein dunkler Tag werden, alle, auch der König, werden in die Verbannung in den Norden hinweggeführt werden. Das geschah etwa im Jahre 722 v. Chr. Der Grund für diese gerechte Strafe Gottes war ihr unmoralisches Leben. Sie liebten das Böse und hassten das Gute. Amos sagt:

Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn. … Denn ich kenne eure Freveltaten, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt. Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben könnt, so wird der HERR, der Gott Zebaoth, bei euch sein, wie ihr rühmt. Hasset das Böse und liebet das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, doch gnädig sein denen, die von Josef übrigbleiben.

Und bei alledem gingen sie auch noch regelmäßig in ihr Heiligtum, feierten die drei großen religiösen Feste und auch die anderen zusätzlichen Feiertage. Und nicht nur das. Sie waren stolz darauf, einen Gottesdienstchor mit Begleitinstrumenten zu besitzen. Und wie diese die Psalmengebete sangen. Da gab es nichts Besseres als in Bethel. Doch Gott sagt: Tu mir weg das Geplärr deiner Lieder und das Spiel deiner Psalter. Warum?

Weil Israel einen äußerlichen Gottesdienst feierte. Formell war er recht feierlich und gut. Doch dieser Gottesdienst ist bei ihnen im Innern unecht. Es war ein herzloser Gottesdienst, ein heucherlischer Gottesdienst, ohne geistlichen Inhalt, ohne sittliche Grundlage und ohne heiliges Leben der Teilnehmer.

Diese Menschen dachten so wie manche heute: Wenn ich ein paar mal im Jahr zum Gottesdienst gehe, auch noch die schönen Lieder mitsinge, dann steh’ ich gut vor Gott da, dann werden mir meine Sünden vergeben, dann habe ich Anteil an den Segnungen, die Gott dem Gottesvolk versprochen hatte, dann komme ich in den Himmel und bin gerettet.

Denken nicht auch viele Menschen heute noch so in der Kirche oder außerhalb der Kirche? Ich gehe ab und zu in den Gottesdiensten und alles ist dann automatisch geregelt. Gott wird mir „ex opere operatio“ (automatisch) das ewige Leben geben, weil ich äußerlich mit dem Sakrament Taufe oder Abendmahl – Kommunion – in Berührung komme, oder auch, weil ich immer zu Weihnachten oder manchmal zu Ostern in die Kirche gehe.

Wird Gott deshalb automatisch wegen solch einem Gottesdienstbesuch segnen und bestätigen: Ihr bekommt deswegen den ganzen Bundessegen? Oder sollten wir uns nicht fragen: Ist dieser Segen nicht auch an Verpflichtungen geknüpft?

Wenn Gott in V. 25 sagen lässt: „Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang (nur) Schlachtopfer und Speisopfer geopfert? Eigentlich ist dann die Antwort nein! Denn nach kurzer Zeit hörte schon das Passahfest auf und wurde erst wieder nach dem Einzug ins Gelobte Land unter Josua gefeiert. Auch die allgemeinen Opfer nahmen in jener Zeit immer mehr ab. Aber eigentlich müsste dies nach dem hebräischen Sinn etwa so heißen, wie es auch die Gute Nachricht es ausdrückt: „Habe ich von euch Israeliten während der vierzig Wüstenjahre vielleicht Mahlopfer und Speisopfer verlangt? (Und wirklich nicht anderes?) Oder, anders ausgedrückt: Habe ich nur äußere Brandopfer verlangt? Nein, ich wollte damit ihr Innerstes ansprechen! Haben sie damals denn nicht ihr Herz mitgeopfert? Nein! Wenn aber alle jene Opfer aber herzlose Opfer waren, dann will sie Gott einfach nicht annehmen! Denn schon der Prophet Micha sagt, worauf es zentral ankommt:

Mi 6,8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Aber genau dies taten jene Israeliten nicht: Sie hielten nicht Gottes Wort, sie übten nicht Liebe, sondern unterdrückten ihre Mitmenschen und nutzten sie aus. Sie waren nicht demütig vor ihrem Gott. Der Römerbrief spricht davon, dass wir geistliche Opfer oder folgerichtige Opfer bringen sollen, nämlich, dass wir unsere Leiber zum lebendigen Opfer geben. (Rö 12,2).

Es geht also um unseren Alltagsgottesdienst. Auf den kommt es an. Von Montag bis Samstag. Deshalb sagt auch der Jakobusbrief 1,27: Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.

Worin besteht der wirkliche Gottesdienst? Der wahre Gottesdienst äußert sich nicht zuerst im Hören oder Singen – auch nicht an erster Stelle im Bibellesen, sondern im Tun, im Alltagsgottesdienst der Hände und des Herzens.

Wovon sprechen wir hier? Der wirkliche Gottesdienst geschieht in den Handlungen und Beziehungen des Alltags. Der äußere und formelle Gottesdienst ist zwar wichtig, aber nur gültig, wenn er in sittlichen Handlungen in die alltägliche Praxis umgesetzt wird, durch unser Leben bestätigt wird.

Die Grundlage für den wirklichen Gottesdienst liegt aber am Berg Sinai. Dort gab Gott durch Moses sein Gesetz, seinen guten Willen an sein Volk. Sie sollten ihm Gehorsam leisten und nach dieser Weisung in Heiligkeit oder Erneuerung leben. Der Sinaikodex ist die Grundlage für das sittliche Verhalten des Volkes und jedes Einzelnen auch heute. Deshalb liegen auch die 10 Gebote im Zentrum im Bundeszelt und in dem Kasten des Bundes. Die Segnungen Gottes waren an das Tun geknüpft. Wenn Menschen gehorsam sind, würde sie Gott mit allem Segen des Himmels segnen. Danach erst gab Gott seinem Volk den herrlichen Gottesdienst, die Pläne für sein Heiligtum, seine Stiftshütte, seine Opfer, Feste und Lieder.

Röm 9,3 sagt: … den Israeliten…, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen.

Für Israel gehören Gesetz und Gottesdienst und die Verheißungen in einer Linie zusammen. Gott kann aber nur dann segnen, wenn sein Volk nach seinem geoffenbarten Willen lebt und von dieser Grundlage herkommend einen schönen Gottesdienst feiert. Da aber Israel nicht Gottes Willen tat, nicht gerecht lebte, noch seine Bürger danach lebten, hatte Gott ihren feierlichen Gottesdienst verworfen.

Deshalb gilt, auch wenn heute unser Handeln, unsere Ethik mit dem Nächsten nicht stimmt, nützen uns weder die biblischsten Gottesdienste noch die längsten, persönlichen Bibel- und Gebetszeiten. Da ist niemand vor Gott sicher. Aber auch umgekehrt: Allein ein persönliches ethisches und sittliches Verhalten in der Nächstenliebe und im Dienst der Gesellschaft ohne regelmäßige Teilnahme am christlichen Gottesdienst, ohne das Kreuz Christi und die christlichen Bekenntnisse, ohne das Hören der Predigt, ist nichts anderes als eine schöne humanistische und atheistische Religion. Denn ohne Kreuz und die Festzeiten um das Kreuz und Festhalten an der Überlieferung der Apostel, können diese Menschen nicht zur Kirche Christi gehören. Man kann nicht einfach Gott in der Natur oder nur eigenem Haus suchen und wirklicher Christ sein. Denn nur durch die Kirche Christi und seine Diener kommt das Heil zu den Fernen, und nur in dieser Kirche Christi wird man dem Heil nahegebracht und auch in dieser Gemeinschaft zum Heil bewahrt.

So wollen wir festhalten:

Die äußere Form des Gottesdienstes muss mit der inneren sittlichen Herzenshaltung übereinstimmen. Gott wird alle prunkvollen Gottesdienste auch alle fetzigen, begeisternden und uns bewegenden verwerfen, wenn wir nicht im Alltag gehorsam seinen Willen tun. Es nützt nichts, regelmäßig zu Weihnachten und Ostern im Gottesdienst zu erscheinen oder auch zum Abendmahl zu gehen, wenn ich im Unrecht lebe und Unrecht tue. Dann ist unser Leben Gott ein Gräuel.

Gott will aber beides: Gottesdienst als Feier dessen, was man glaubt und Gottesdienst im Alltag was man praktiziert. So will er seinen Segen geben: Er will durch unser Leben Gerechtigkeit und Recht im Alltag entstehen lassen, auch in der Gesellschaft, in der Politik und gesamten Marktwirtschaft. Da soll es auch keine Doppeleinkünfte geben für Politiker, auch keinen Schiedsrichter- und Dopingbetrug, aber auch kein Leben auf Kosten anderer, sondern ein gerechtes Auskommen für alle und fleißige Arbeit für alle. Soziale Gerechtigkeit und persönliche Moral sollen jedoch alle Aspekte und Beziehungen unseres Lebens durchdringen.

Und das Grundmotiv dafür muss die Liebe sein, Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Denn ohne die Liebe ist jeder Gottesdienst und jede Tat nichts nütze.

Bischof.Meyer@rekd.de

Teilen erwünscht:

  • Twitter
  • Facebook
  • Skype
  • WhatsApp
  • E-Mail
  • Drucken
  • LinkedIn

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Septuagesimae – 7.2.2021

Hervorgehoben

Posted by Bischof Meyer in Sonntage

≈ Hinterlasse einen Kommentar

3. Sonntag vor der Fastenzeit – Septuagesimae

 Thema: Lohn und Gnade

Liturgische Farbe: grün

Wochenspruch:

„Nicht im Vertrauen auf unsere guten Taten legen wir dir unsere Bitten vor, sondern im Vertrauen auf dein großes Erbarmen.“ (Dan 9,18b)

Tagesgebet:

O Herr. Wir bitten Dich: Erhöre wohlwollend die Gebete Deines Volkes, damit wir, die wir zu Recht für unsere Missetaten bestraft werden, durch Deine Güte und Barmherzigkeit davon befreit werden um der Ehre Deines Namens willen. Durch Jesus Christus, unseren Erlöser, der mit Dir und dem Heiligen Geist, ein einiger Gott, lebt und regiert, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen.

Lesungen:

Altes Testament: Jer 9,22-23 – Predigt heute zum AT Text unten oder Download

jer-922-23-wer-ist-nun-weise-wer-mit-gott-verbunden-ist-und-danach-lebtHerunterladen

Psalm: 31,20-25; Epistel: 1 Kor 9,24-27; Evangelium: Mt 20,1-16



Unser wichtigster Ruhm im Leben Jer 9,22-23

Einleitung: Sportschau: Innsbruck, Willingen, Nordisches Springen. Wer steht oen auf dem Podest und wird berühmt?

Das Problem in unserem Text: Israel mangelt es nicht beim Einhalten äußerlicher Riten, sondern an innerer Hingabe an Gott.

Der Prophet Jeremia spricht immer wieder das Wort des Herrn aus, das an ihn erging. In diesem Abschnitt unserer AT Lesung werden wir später auf die wichtigen Verse 22 und 23 eingehen. Das dritte Herrenwort Jeremias, das sie Kapitel 7-10 betrifft, ist an ganz Juda gerichtet. Jeremia sagt ihnen: Es nützt nichts den Tempel – oder sagen wir die Kirche – mit ihren äußerlichen Formen und Schönheiten immer wieder zu betonen und sich darauf zu stützen, wenn euer Leben nichts mit der Bedeutung und dem inneren Leben des Gotteshauses zu tun hat, wenn euer Leben nichts von dem widerspiegelt. Wenn das so ist, dann sind alle eure Anstrengungen und Opfer um die Anbetungsstätte Gottes wertlos und sinnlos.

Jeremia macht deutlich, dass das Volk unverbesserlich ist, dass sie die Gebote, die Weisung Gottes, verlassen haben. Im Alltag verstoßen sie gegen das erst und das zweite Gebot, sie brechen das siebte, die Ehe, verstoßen gegen das 8. Lügen; das 9. und raffen unrechtmäßig kleine und große Reichtümer an sich. Es geht ihnen nur um ihren Gewinn und ihre Befriedigung. Besonders vergiften sie durch Lug und Trug in diesem Zusammenhang ihre gesamten zwischenmenschlichen Beziehungen. Ihre Zunge ist wie ein Bogen, mit dem sie wegen dieser Übertretungen ihre Lügenpfeile auf nahestehende und entferntere Menschen der göttlichen Bundesgemeinschaft schießen. Deshalb entsteht ein verheerender Brand, Beziehungen werden zerstört und Vertrauen untereinander gibt es nicht mehr. Die Gemeinschaft ist zerstört und am Ende auch die Natur, die Landschaft, die Landwirtschaft und die Gesamt-Wirtschaft. Die allgemeine Verlogenheit der Gesellschaft setzt alles Brand. So, wie später der Apostel Jakobus sagt: Die Zunge ist ein unruhiges Übel, sie ist entzündet aus der Hölle und setzt die ganze Welt in Brand. Damals war es nicht eine Person, sondern alle twitterten täglich ihre Lügen. Wenn in V. 3 steht: Ein Bruder überlistet den anderen, dann ist dies auch eine offensichtliche Anspielung auf Jakob. Er der Fersenhalter, der Listige und Betrüger, hatte mit seiner Mutter Rebekka den Vater Isaak und Esau betrogen und jahrzehntelang riesiges Unheil und Herzeleid über die Familienbeziehungen gebracht. Erst nach Gottes Züchtigung und Jakobs Ringen mit dem Engel Gottes und der damit einhergehenden Herzenserneuerung mit neuem Namen geht eine vollkommene Veränderung in seinem Leben vor sich. Erst mit der Herzensveränderung kommt auch Segen, bei Jakob, aber auch bei uns.

Folgt denn hier der Stamm Judas immer noch in den Fußstapfen des unbekehrten Stammvaters Jakob als Betrüger – oder ist dies Volk mit Namen Israel hier schon Gottesstreiter?

Jeremia möchte damals aus dieser schwierigen Situation der Verkündigung entfliehen, aber Gott setzt ihn als Schmied und Schmelzer ein, der dem Volk das Gericht als Läuterung durch große kommende Not und Tod vor Augen halten soll.

Jeremia macht hier also deutlich, dass die Zeit kommen wird, dass keine bezahlten Klageweiber für die Toten mehr bestellt werden können, sondern dass alle Frauen sich über den Tod ihrer Männer und ihrer Kinder grämen und sie beweinen müssen. Selbst die Töchter der nachfolgenden Generation sollen von den Müttern noch Klagegesang lernen. Die ganze Stadt Zion und das ganze Umland wird nämlich vom Tod durch ein Massaker durch Babylon betroffen sein. Das ist die Strafe eines sonst so barmherzigen Gottes.

Nun aber wird dem Volk und damit auch uns die Frage gestellt, ob wir weise und kluge Menschen sind (V 11 + 12) und in V 22+23 die rechte Antwort gegeben.

Wer ist nun weise, dass er dies verstünde, und zu wem spricht des HERRN Mund, dass er verkündete, warum das Land verdirbt und öde wird wie eine Wüste, die niemand durchwandert? 12 Und der HERR sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgelegt habe, und meinen Worten nicht gehorchen, auch nicht danach leben.

Das hier ist der unrühmliche Ruhm des Volkes Gottes, dass sie weder zu Gott gehören noch nach seinem Willen leben!

Sie rühmen sich jedoch, weise, stark und reich zu sein. Das waren auch die Könige Salomo und Jehojakim, die sich rühmten und mit Stärke und Reichtum schmückten, aber von Gott abfielen. Doch gab es auch wenige Könige wie Josia, 2Kö 22,1ff, der von Kindheit an im Gesetz des Herrn erzogen und für den es sehr wichtig war, den Herrn zu suchen und zu erkennen.

Was ist denn die einzige Weisheit, der man sich rühmen kann? Doch Gott persönlich kennenzulernen. Das allein ist Leben, und das allein ist auch das ewige Leben. So beten wir auch in unserem Gebetbuch. „Dich zu kennen ist das Leben!“

Weisheit und Klugheit liegt nicht in übermäßiger Intelligenz, nicht in griechischer oder moderner Philosophie, auch nicht bei Google oder Amazon durch Alexa, die uns in Sekundenschnelle fast alle Antworten der Welt für unser kurzes Leben geben können. Doch diese die Weisheit der Weisen und Klugheit der Klugen wird vergehen. Keine Wissenschaft kann uns in den Himmel bringen. Aber Jesus Christus ist uns zur Weisheit und zur Erkenntnis, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und Erlösung gemacht.

Und so begründet dies auch der letzte Vers in 1. Kor 1, 31: Damit wie geschrieben wird in Jeremia 9,22+23. Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn.

Wo und wie beginnt denn die Erkenntnis Gottes? Nicht in äußerem Gottesdienstbesuch und feinem liturgischen Singen oder wiederholten Anbetungsliedern. Die Erkenntnis Gottes kommt nicht aus eigner Anstrengung, nicht aus dem, was ich weiß, besitze oder kann. Das können auch alle Völker ringsherum. Und die sind alle auch noch äußerlich beschnitten. Gerade denen fehlt die innere Beschneidung und die fehlt Israel besonders. Sie sind nicht besser und stehen mit ihnen unter dem Gerichtsurteil Gottes. Doch Gott allein schenkt seinem Volk die innerliche Beschneidung durch seine Gnade. Es ist die Berührung des Ewigen durch Liebe, Recht und Gerechtigkeit.

Dies treue Bundesliebe streckt sich nach allen Menschen aus, die sie bedürfen. Sie ist unendlich und Herzensverwandelnd. Bist du in Not und ihrer bedürftig? Das Recht Gottes betrifft alle Gebiete des Lebens. Dabei geht es um ehrenwerte Beziehungen bei jedem Geschäft und jeder Unternehmung. Bestimmt dieses Recht deine Lebensbeziehungen? Gerechtigkeit ist der innere Zustand von Unbestechlichkeit und Aufrichtigkeit, der durch richtiges Handeln entsteht. Bist du innerlich aufrichtig und wahrhaftig bei allen Handlungen.

Weil diese Gotteserkenntnis mit den Eigenschaften Liebe, Recht und Gerechtigkeit von Gott kommt, auch dein Inneres verändert, beschneidet, bist auch du verpflichtet diese Eigenschaften im Leben zu zeigen und umzusetzen.

Unser wichtigster Ruhm im Leben ist der,

mit Gott verbunden zu sein und aus dieser Verbindung zu leben.

Teilen erwünscht:

  • Twitter
  • Facebook
  • Skype
  • WhatsApp
  • E-Mail
  • Drucken
  • LinkedIn

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Website bereitgestellt von WordPress.com.

  • Abonnieren Abonniert
    • Das Allgemeine Gebetbuch
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Das Allgemeine Gebetbuch
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
%d Bloggern gefällt das: