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Das Allgemeine Gebetbuch

~ Das Gebetbuch gründet sich auf die klassische Version von 1662

Das Allgemeine Gebetbuch

Schlagwort-Archiv: Blinde

17. Juni – Hauskirche

17 Mittwoch Jun 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

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Schlagwörter

Blinde, Drohungen, Fluch, Nachfolge, Segen, Sehende

Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 26

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose26

Gebet – Psalm 139,17-24

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm139,17-24

NT – Markus 10,46-52

https://www.bibleserver.com/EU/Markus10%2C46-52


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 26   – Segen & Fluch, Verheißungen & Drohungen für Gehorsame oder Ungehorsame

Das Heiligungsgesetz (Kapitel 17-24) schließt hier mit Segen und Fluch ab.

V 1-2 Der Prolog des Kapitels beginnt mit der Ausrichtung auf den Herrn und der Ehrfurcht vor seinem Heiligtum. Dies schließt von vorn herein jegliche andere Verehrung von Göttern, Götzenbildern aus. Der Sabbath ist Erkennungszeichen Israels.

Der nachfolgende Abschnitt ist dementsprechend in Segen und Fluch gegliedert.

V 3-13 Segen für die Gehorsamen, die „Gute Nachricht“ für Gottes Volk steht hier gleich am Anfang.

V 14-39 Drohung und Fluch für die Ungehorsamen, die „Schlechte Nachricht“, folgt gleich danach als bitteres Ende.

V40-46 Der Epilog steht am Ende als hoffnungsvoller Ausblick, dass der Herr an seinem Bund und seinen Verheißungen festhält. Das, was er mit dem Auszug aus Ägypten begonnen hat, wird er seinem Volk zugute auch vollenden.

Wir beobachten, dass das Verhältnis von Segen und Fluch 1/3 zu 2/3 ist. Die Strafandrohungen nehmen wesentlich größeren Umfang ein als die Segensverheißungen. Ein ähnliches Verhältnis finden wir in Deu/5 Mo 28. Die V 1-14 dort beschreiben den Segen Gottes für die Gehorsamen, die V 15-68 den Fluch über die Ungehorsamen. Hier finden wir ein Verhältnis von fast ¼ der Segnungen zu ¾ der Drohungen.

Das Relief im oberen Teil der Stele zeigt Ḫammurapi vor Šamaš

Ähnlichkeiten sind in dem 1500 Jahre zuvor auf Stein geschriebene Kodex Hammurabi zu finden. Im Prolog über seinen Nachfolger folgen 16 Zeilen Segenswünsche, danach schließen sich 282 Zeilen Fluchworte an.

Viele Menschen, die zum ersten Mal solche Texte lesen, wenden sich ab, bezeichnen Gott als einen blutigen und grausamen Gott des Alten Testaments, den sie dann ablehnen.

Doch für die Führung eines Volkes, der Stämme und Einzelpersonen eines Staates ist es wichtig, den Segen bei Einhaltung der Gesetze und die Strafe bei Übertretung klar darzustellen. Halten sich die Einwohner an die Vorschriften entsteht Frieden und Harmonie, andernfalls Chaos, Unruhe und Krieg. Klare Regeln sind nicht nur für den Staat, die Religionsgemeinde, sondern auch für die Pädagogik und die Erziehung der Kinder im Kindergarten und Elternhaus, aber und für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit unbedingt notwendig.

Es scheint so, dass der durch Erbsünde belastete Mensch, die Strafandrohung so deutlich hören muss, dass er dann erst zur Sündenerkenntnis, Buße und Sinnesänderung kommt. Jetzt kann er sich des göttlichen Segens erfreuen.

Wir beobachten im Neuen Testament, dass sowohl Johannes der Täufer als auch Jesus nicht zuerst den Segen verkündet, sondern mit dem Thema Buße, Gericht und Sinnesänderung die Frohe Botschaft beginnt, durch die dann die Gnade und der Segen auf die Gläubigen kommen soll.

Ähnlich beginnt auch der Apostel Paulus seinen theologischen Diskurs im Römerbrief, wenn er das Evangelium entfaltet. Er beginnt zuerst mit der schlechten Botschaft K 1,18, indem er verkündigt: Gottes Zorn wird vom Himmel offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen. Obwohl Heiden und Juden wussten, dass sie auf diesem Weg den Tod verdienten, haben sie den Weg des Fluches gewählt. So erscheint es notwendig, dass im Neuen Testament die Ordnung der Verkündigung umgekehrt abläuft: Gericht und Drohung stehen am Anfang zur Aufdeckung der Schuld, dann das erklärte Gericht und den Fluch über Jesus, den Stellvertreter und Retter des Sünders. Danach kommt dann der Segen, der durch den Glauben an Jesus uns und allen Gläubigen geschenkt wird.

NT – Markus 10,46-52 – Nachfolge, aber mit geöffneten Augen

Das Heilungswunder hat einen mehrfachen Zweck. Einmal dient es Markus als Beweis der Gottessohnschaft Jesu (K 1,1). Denn der Blinde begrüßt ihn mit dem messianischen Titel Sohn Davids. Sein Reich wird gleich im anschließenden neuen Hauptabschnitt (K 11,11 als Reich Davids) angekündigt).

Dann soll anhand des ausdauernd um Hilfe rufenden Blinden an den messianischen Gottessohn, der Glaube dargestellt werden, der Erfüllung findet.

An ihm dürfen sich weiter die noch „halbblinden Jünger“ ein Beispiel nehmen. Sie waren zuvor, trotz mehrfacher Hinweise Jesu auf seinen Leidensweg, immer noch blind. Werden ihnen aber die Augen wie Bartimäus geöffnet, werden sie wie er mit geöffneten Augen auf Jesu Leidensweg folgen.

Damit will er auch den Zuhörern der Gemeinde die Augen für den rechten vertrauenden Glauben für ihre Nachfolge auf dem Leidensweg Jesu öffnen.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

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5. Juni – Hauskirche

05 Freitag Jun 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

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Schlagwörter

Blinde, das Fest, großer Versöhnungstag, hören, sehen

Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 16

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose16

Gebet – Psalm 123-125

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm123

NT – Markus 8,22-30

https://www.bibleserver.com/EU/Markus8%2C22-30


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 16– DAS FEST – Der große Versöhnungstag

Der letzte Vers dieses Kapitels dient wieder zu Einführung: Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr Israel einmal im Jahr entsühnt wegen aller seiner Sünden.

Der große Versöhnungstag als wichtigster Tag der jüdischen Feste wird in Apg 27,9 allgemein als „das Fasten“ bezeichnet. Es ist das sechste und wichtigste von sieben religiösen Festen des israelitischen Kalenders. Traditionell unterwarf man sich vom 7.-10. Monat (Neujahrstag zum Versöhnungstag) einer Selbstprüfung, um sich auf diesen besonderen festlichen Jahrestag vorzubereiten.

Wir beobachten bei der Abfolge unserer Lesungen bisher, dass nach den besprochenen Themen Reinheit und Unreinheit (Kap. 11-16) dieses Fest thematisch den Abschluss für eine umfassende Reinigung des ganzen Volkes darstellt. Diese Feier dient nicht nur zur Reinigung „der zuvor begangenen Sünden“ von Nadab und Abihu (betrunkene Priester – Kap 10,1ff) und des Heiligtums, sondern auch für den Hohenpriester und des ganzen Volkes.

Der Gottesdienst an diesem Tag hatte seine vorgeschriebene Liturgie, eine Ordnung, auf die auch Hebräer 9,1ff hinweist und die Bedeutung auch für neutestamentliche Christen beschreibt. An diese Prinzipien knüpft in jedem Gottesdienst auch „Das Allgemeine Gebetbuch“ immer wieder an. Die peinlich genaue Abfolge dieses Versöhnungsgottesdienstes wird uns in V 1-28 beschrieben. die Lektionen, die wir daraus lernen, sind die: Es ist schwer, sich Gott in einem unreinen und sündigen Wesen zu nahen.

Wir beobachten: Das Volk Gottes, 12 geordnete Stämme, campierten um die Abzäunung des Heiligtums herum. Nur die Männer konnten in den Vorhof gehen. Nur die Priester konnten im Heiligen ihren Dienst ausüben. Und nur der Hohepriester durftee einmal im Jahr ins Allerheiligste treten, um den Dienst der Versöhnung für das Volk zu tun. Dies alles bedarf einer gewissenhaften Vorbereitung des Volkes und seiner Diener in Bezug auf Reinigung, um dann in die Gegenwart Gottes zu treten.

Dieser Tag war der hochheiligste Tag. Die Menschen durften nicht arbeiten, nicht essen (fasten), sollten sich selbst verleugnen und ihrer alltäglichen Bedürfnisse entsagen. Durch diese Vorbereitung und im Blick auf den Hohenpriester, der im einfachen weißen Gewand für sich, seine Familie und das ganze Volk Versöhnung und ein reines Gewissen suchte, wurde jeder Israelit erinnert, dass er von seinen eigenen Sünden erlöst werden musste.

Bildpredigt-Karfreitag von Sylvia-Minder

Alle Abläufe und Handlungen des Hohenpriesters haben symbolische und geistliche Bedeutungen, sie sind aber nur kurzzeitig wirksam. Wir können hier nicht auf Einzelheiten eingehen. Durch die besonderen Handlungen der Opferungen in Verbindung mit Blut und Auflegung beider Hände auf den Sündenbock, der dann in die Wüste – einen Ort ohne jegliche Rückkehr – geführt wurde, wird herausgestellt, wie notwendig die Reinigung und Sündenvergebung für alle im Volk Gottes wichtig sind. Das Gewissen des Volkes wurde, wenn im Glauben angenommen, für das vergangene Jahr gereinigt, aber nicht für immer. Doch erst im Neuen Testament erwartet uns die Erfüllung einer einmaligen und ewigen Reinigung durch das sündlose Lamm und den ewigen reinen Hohenpriester Jesus. Dieses wunderbare Fest der Versöhnung im AT zeigt sich jedoch langfristig als ineffektiv im Licht von Golgatha und der vollkommenen Erlösung durch Jesus Christus. Dazu mehr in Hebräer 9,24-29. Das bedeutet: Christus ist einmal durch sein eigenes Opfer am Kreuz direkt zum Vater ins Allerheiligste eingetreten und hat alle Gläubigen versöhnt. Der Vorhang zerriss sogar tatsächlich damals im Tempel von oben nach unten. Damit enden alle die alten Abläufe und Handlung. Der direkte Zugang durch Jesus zum Vater ist da. Doch die Prinzipien des Zugangs bleiben für die Kirche und den Einzelnen bestehen. Wir benötigen die tägliche Fußwaschung oder Reinigung der Alltagssünden vor Gott.


NT – Markus 8,22-26 Durch Glauben sehend werden

Die Jünger besitzen Augen und sehen kaum, sie haben Ohren und hören schwer. Unsere Geschichte spricht zwar zeichenhaft von einem Wunder, das Jesus erneut als Gottessohn beweisen soll. Doch sie soll seinen Jüngern und den christlichen Zuhörern mehr sagen, was ihnen eigentlich (V 17-19) nottut. Von Jesus allein können wir erwarten, dass er die Augen seiner Jünger weiter öffnet, dass sie sehen und verstehen und Glauben können, wer er ist und was er mit ihnen vorhat. Oftmals ist es auch ein Prozess oder Erfahrungen in aufeinander folgenden Abschnitten des Lebens, Jesus besser und genauer zu erkennen, und was seine Botschaft bedeutet. In solchen Phasen werden die Augen der Jünger weiter und klarer aufgetan. Damit werden sie auch auf das Bekenntnis des Petrus im nächsten Abschnitt vorbereitet, dem die Augen dann besonders geöffnet werden.

Wir beten oder singen:

Herr, öffne meine Augen, dass ich sehe, die Wunder an Deinem Gesetz. Herr, öffne meine Ohren, dass ich Deinen Willen tue. Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige. Amen

.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

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