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Das Allgemeine Gebetbuch

~ Das Gebetbuch gründet sich auf die klassische Version von 1662

Das Allgemeine Gebetbuch

Schlagwort-Archiv: Priester

22. Juni – Hauskirche

22 Montag Jun 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

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Schlagwörter

Auswahl, Cäsar, Fangfrage, Leviten, Ordnungen, Priester, Steuer, Tiberius

Familien- oder Hausandacht am ABEND

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT– 4. Mose /Numeri 3

https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose3

Gebet – Psalm 144

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm144

NT – Markus 12,13-17

https://www.bibleserver.com/EU/Markus12%2C13-17


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Numeri 3 – Stellvertretender Dienst als Lebensaufgabe

V 14-39 Der Stamm Levi wurde von der Musterung zu Beginn ausgenommen (1,47). In diesem Kapitel aber werden sie gezählt, und das bereits ab einem Alter von einem Monat. Damit sollten sie schon von Kindheit an auf ihre besondere Berufung und Aufgaben um die Stiftshütte und den Gottesdienst vorbereitet werden. Dies bringt sowohl organisatorische wie auch pädagogische Vorteile in der Vorbereitung der Jugend auf diese Lebensaufgabe und ihren Dienst mit sich. Es liegt außerdem noch eine weitere theologische Andeutung vor.

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Der ganze Stamm Levi wurde stellvertretend von Gott für eine Aufgabe berufen, die für die ganze Nation gelten sollte. Die jeweils Erstgeborenen aus den 12 Stämmen sollten nicht jedes Mal erneut in der Geschichte Israels gezählt und auf diesen Dienst vorbereitete werden. Der Grund lag darin, dass die Stämme nicht direkt in die internen und externen Aufgaben des Heiligtums verwickelt werden sollten, sondern nur ein Stamm hierfür verantwortlich ist.

Diesem Konzept der Auswechslung unterliegt das Thema Substitution – Ersatz. Denn als Gott bei der letzten Plage alle Erstgeborenen (an Menschen und Vieh) tötete, verschonte er alle Erstgeborenen des Volkes Israel, die ihre Hauseingänge mit dem Blut der Lämmer versehen hatten (V. 11-13). Es waren die Erstlinge, an denen Gott schonend vorüber ging. Sie sind Gott geheiligt, gehören ihm und müssen entweder durch Geld oder Menschen ausgelöst werden. Werden sie aber durch Menschen ausgelöst, müssen diese Gott durch ihren Dienst immer zur Verfügung stehen. Dieses theologische Konzept des Ersatzes kommt hier und auch sonst noch in der Schrift zur Anwendung.

Wenn also schon Gott Anrecht auf das Erste hat (Nu 14,19), dann bedeutet dies auch, dass der Rest und das Übrige ihm ganz gehört und heilig ist. Das gilt dann auch für ganz Israel, wenn die Priester und Leviten als Erstling heilig sein sollen, dann ist auch ganz Israel eine heilige Nation. Ist die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so ist auch der ganze Teig heilig; und wenn die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig (Röm 11,16).

Da die Leviten Gott nun besonders (ab dem 25. oder 30. Lebensjahr) zum praktischen Dienst an Stiftshütte und im Gottesdienst zur Verfügung stehen sollen, werden sie auch den verantwortlichen Priestern offiziell in diesem Alter zum Dienst übergeben.

Eine der Mutter Israels, Lea, brachte sechs Kinder zur Welt. Levi war der dritte Sohn. (Ex 29,14). Levis drei Söhne hießen Gershon, Kohath und Merari. Dieser Stamm mit den verantwortlichen Leitern zeltete nach ihren Untergruppen von Süden her, über Westen und Norden um das Bundeszelt herum. Gegen Osten aber, vor dem einzigen Zugang campierte Aaron als erster Hoherpriester (mit seinen jetzt nur noch 2 Söhnen) und Mose. Sie zusammen mit dem dann dahinter campierenden stärksten Stamm Juda, garantierten die Leitung und den Schutz des Heiligtums und der rechten Anbetung Gottes.


NT – Markus 11,27-33 – Bilder, Symbole und Jesu Autorität

Die Angriffe gegen Jesus gehen weiter. Doch er, der Sohn Gottes, erkennt die Hinterlist seiner Opponenten. Eigentlich sind beide konträre Oppositionsparteien. Die Herodianer einerseits unterstützen die Dynastie des Herodes und sympathisieren mit dem römischen Imperium, die Pharisäer dagegen wollen die römische Herrschaft beenden und warten auf ihren Messias. Mit ihrer abgesprochenen Fangfrage wollen sie Jesus zur Anklage bringen. Er aber bittet sie, ihm eine Steuermünze zu zeigen, die das Abbild des Caesars Tiberius trägt. Seine Antwort, wenn sie dem Kaiser gehört, in seinem Besitz ist, soll man sie an den Kaiser wieder zurückgeben.

Bibelhaus Frankfurt

http://bibelhaus-frankfurt.de/das-bibelhaus/der-tiberius-denar.html

Aber mit der angedeuteten Anspielung auf Gott und sein Bild: Weil der Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen ist, ist er schöpfungsmäßig Besitz Gottes. Jesus ruft auf, Gott zu geben, was ihm zusteht. Damit ist jeder aufgerufen, IHM zu dienen, auch auf finanzieller Ebene. Damit ist der Mensch Gottes sowohl dem Staat, aber noch mehr dem Reich Gottes verantwortlich Dies gilt aber nur solange als die Regierung nicht gegen Gottes Willen auftritt und Ungehorsam gegen Gott fordert. (Apg 5,29; Rö 13,1-7; 1Petr 2,13-14).

Wir lernen, dass auch Oppositionsparteien sich fadenscheinig aus Gründen der Macht- und Finanzgrünen immer wieder zum Schaden gegen Fromme und Christen vereinigen. Deshalb sollen verantwortliche Christen genauso schlagfertig und apologetisch wie Jesus vorgehen, besonders, wenn von diesen und Lobbyisten neue Gesetze für den Bundestag vorbereitet werden, die das Gottesbild und die daraus folgende christliche Ethik verändern oder zerstören sollen.

Weiter lernen wir, dass gottgewollte Autorität in beiden Welten, im Irdischen und Geistlich-himmlischen, als Sein Prinzip der Weltlenkung anerkannt werden muss.

Abschlussgebet

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Abendliches Gebet um Schutz

Wir bitten Dich, o Herr: erleuchte unsre Finsternis und beschütze uns durch Deine große Barmherzigkeit vor allen Gefahren dieser Nacht, um der Liebe willen Deines einzigen Sohnes, unseres Erlösers, Jesus Christus. Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.Abend

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20. JUNI – HAUSKIRCHE

20 Samstag Jun 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

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Schlagwörter

Autorität, Priester, Puffer, Vollmacht

Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT– 4. Mose /Numeri 1,44-55

https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose1,44-55

Gebet – Psalm 142

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm142

NT – Markus 11,27-33

https://www.bibleserver.com/EU/Markus11%2C27-33


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – 4Mo/Numeri 1,44-54 – Die Leviten und ihr „Pufferdienst“ ums Heiligtum

Zählen oder nicht zählen, auch zu welcher Zeit und zu welchem Dienst, darauf kommt es in der Heilsgeschichte Gottes an. Der lange Abschnitt der wichtigen Zählung wurde hier ausgelassen. Während die Musterung aller Männer ab 20 Jahren auf den Militärdienst ausgerichtet war, teilweise später diese auch für Großprojekte und Bauten verpflichtet wurden, diente diese Statistik auch als Kopfsteuer, um die Finanzierung des Staates zu regeln.

Von dieser Musterung war der Stamm Levi, zu dem auch Mose und Aaron gehörten, ausgenommen. Doch bei ihnen erfolgt später auch eine Zählung. Über ihren früheren Einsatz und Eifer, den Götzendienst abzuwehren oder sich wegen der Anbetung des goldenen Kalbes bei der Strafaktion gegen die eigenen Brüder zu beteiligen – als sie 3000 Götzendiener töteten – sei hier hingewiesen. „Heilig dem Herrn“ bedeutete jetzt für den Dienst der Leviten auch, einen heiligen menschlichen Puffer (V 53) bestehend aus reinen Dienern Gottes, um das Heiligtum herum zu legen. Ihre Zelte umkreisten direkt die Wohnung des Zeugnisses, in der die beiden Tafeln mit dem Willen Gottes aufbewahrt wurden. Ihr Dienst bestand darin, für die Unterhaltung, den Ab- und Aufbau, den Transport und den Schutz des Bundeszeltes, der beweglichen Zeltkirche, verantwortlich zu sein. Sie hatten sowohl beim Transport als auch beim längeren Aufenthalt an einem Ort darauf zu achten, dass sich weder Ausländer noch Fremdlinge oder der normale Volksgenosse unmittelbar dem Heiligtum näherte. Dies sollte verhindern, dass der Zorn Gottes auf das Volk käme. Sie waren Diener Gottes und ein heiliger Puffer. Fremde, die dies nicht beachteten, sollten mit dem Tod bestraft werden (V 51b).

Damit beabsichtigte Gott, dass seine Heiligkeit auch weiterhin nicht vergessen werden sollte. Sein Volk sollte ihn weiterhin fürchten und lieben, sich ihm jedoch nicht in überschwänglicher Vertrautheit nahen. Eine Art von Kumpelei würde sogar als große Torheit und Sünde angesehen werden. Mose musste selbst am brennenden Busch seine Sandalen ausziehen. Auch der Hohepriester durfte nur einmal im Jahr das Allerheiligste betreten.

Jesus selbst ist als der bessere Hohepriester in das bessere himmlische Heiligtum eingetreten. Auch sein neutestamentliches Priestervolk, das nicht mehr durch den Vorhang vom Allerheiligsten getrennt ist und auch kein Pufferpriestertum um den Altar kennt, es soll sich weiterhin mit heiliger Ehrfurcht seinem Gott nahen. Eine überschwängliche Vertrautheit und Kumpelei im Gottesdienst mit Gott im Gebet, durch Lieder und Verhalten ist weiterhin Torheit und Sünde. Auch uns gilt, wenn wir uns Gott nahen, folgendes Wort: Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; Hebr. 11,29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.


NT – Markus 11,27-33 – Autorität, dem Autorität gehört und folgen

Streitgespräche sind wichtig, wenn am Ende das erstrittene Ergebnis angenommen und umgesetzt wird. Hier findet das Gespräch zwischen der religiösen und politischen Elite Judäas statt. Sie konnten sich die entstandene Unruhe im Tempel und den Finanzverlust im Handel nicht durch Jesu Tempelreinigung gefallen lassen. Die Befragung, die durch den im Hintergrund operierenden Hohen Rat / Synedrium eingeleitet wurde, soll durch Jesu Antwort die verwerfliche Moral der Führungsschicht offenbaren.

Es ist Jesus, der die Autorität hat und die wichtigen Fragen stellt. Er stellt die Fragen, die sie aus politisch und taktischen Gründen nicht beantworten wollen. Denn sie wussten, dass das gesamte Volk der Botschaft der Buße und Änderung des Lebenswandels, die Johannes predigt folgte, sie aber nicht. Würden auch sie der gleichen Botschaft Jesus folgen, müssten sie seine Autorität annehmen, ihm folgen und ihr politisch und moralisch verkommenes System ändern. Nicht sie haben das Recht über Jesus zu Gericht zu sitzen, sondern Jesus über sie. Damit erklärt sie Markus als unterlegten, beweist Jesus als Sieger, Held und wieder als Sohn Gottes. Sollten nicht seine Zuhörer ihn und seine Autorität annehmen und ihm folgen?

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

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