Schlagwörter

, , ,

Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT– 4. Mose /Numeri 1,44-55

https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose1,44-55

Gebet – Psalm 142

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm142

NT – Markus 11,27-33

https://www.bibleserver.com/EU/Markus11%2C27-33


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – 4Mo/Numeri 1,44-54 – Die Leviten und ihr „Pufferdienst“ ums Heiligtum

Zählen oder nicht zählen, auch zu welcher Zeit und zu welchem Dienst, darauf kommt es in der Heilsgeschichte Gottes an. Der lange Abschnitt der wichtigen Zählung wurde hier ausgelassen. Während die Musterung aller Männer ab 20 Jahren auf den Militärdienst ausgerichtet war, teilweise später diese auch für Großprojekte und Bauten verpflichtet wurden, diente diese Statistik auch als Kopfsteuer, um die Finanzierung des Staates zu regeln.

Von dieser Musterung war der Stamm Levi, zu dem auch Mose und Aaron gehörten, ausgenommen. Doch bei ihnen erfolgt später auch eine Zählung. Über ihren früheren Einsatz und Eifer, den Götzendienst abzuwehren oder sich wegen der Anbetung des goldenen Kalbes bei der Strafaktion gegen die eigenen Brüder zu beteiligen – als sie 3000 Götzendiener töteten – sei hier hingewiesen. „Heilig dem Herrn“ bedeutete jetzt für den Dienst der Leviten auch, einen heiligen menschlichen Puffer (V 53) bestehend aus reinen Dienern Gottes, um das Heiligtum herum zu legen. Ihre Zelte umkreisten direkt die Wohnung des Zeugnisses, in der die beiden Tafeln mit dem Willen Gottes aufbewahrt wurden. Ihr Dienst bestand darin, für die Unterhaltung, den Ab- und Aufbau, den Transport und den Schutz des Bundeszeltes, der beweglichen Zeltkirche, verantwortlich zu sein. Sie hatten sowohl beim Transport als auch beim längeren Aufenthalt an einem Ort darauf zu achten, dass sich weder Ausländer noch Fremdlinge oder der normale Volksgenosse unmittelbar dem Heiligtum näherte. Dies sollte verhindern, dass der Zorn Gottes auf das Volk käme. Sie waren Diener Gottes und ein heiliger Puffer. Fremde, die dies nicht beachteten, sollten mit dem Tod bestraft werden (V 51b).

Damit beabsichtigte Gott, dass seine Heiligkeit auch weiterhin nicht vergessen werden sollte. Sein Volk sollte ihn weiterhin fürchten und lieben, sich ihm jedoch nicht in überschwänglicher Vertrautheit nahen. Eine Art von Kumpelei würde sogar als große Torheit und Sünde angesehen werden. Mose musste selbst am brennenden Busch seine Sandalen ausziehen. Auch der Hohepriester durfte nur einmal im Jahr das Allerheiligste betreten.

Jesus selbst ist als der bessere Hohepriester in das bessere himmlische Heiligtum eingetreten. Auch sein neutestamentliches Priestervolk, das nicht mehr durch den Vorhang vom Allerheiligsten getrennt ist und auch kein Pufferpriestertum um den Altar kennt, es soll sich weiterhin mit heiliger Ehrfurcht seinem Gott nahen. Eine überschwängliche Vertrautheit und Kumpelei im Gottesdienst mit Gott im Gebet, durch Lieder und Verhalten ist weiterhin Torheit und Sünde. Auch uns gilt, wenn wir uns Gott nahen, folgendes Wort: Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; Hebr. 11,29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.


NT – Markus 11,27-33 – Autorität, dem Autorität gehört und folgen

Streitgespräche sind wichtig, wenn am Ende das erstrittene Ergebnis angenommen und umgesetzt wird. Hier findet das Gespräch zwischen der religiösen und politischen Elite Judäas statt. Sie konnten sich die entstandene Unruhe im Tempel und den Finanzverlust im Handel nicht durch Jesu Tempelreinigung gefallen lassen. Die Befragung, die durch den im Hintergrund operierenden Hohen Rat / Synedrium eingeleitet wurde, soll durch Jesu Antwort die verwerfliche Moral der Führungsschicht offenbaren.

Es ist Jesus, der die Autorität hat und die wichtigen Fragen stellt. Er stellt die Fragen, die sie aus politisch und taktischen Gründen nicht beantworten wollen. Denn sie wussten, dass das gesamte Volk der Botschaft der Buße und Änderung des Lebenswandels, die Johannes predigt folgte, sie aber nicht. Würden auch sie der gleichen Botschaft Jesus folgen, müssten sie seine Autorität annehmen, ihm folgen und ihr politisch und moralisch verkommenes System ändern. Nicht sie haben das Recht über Jesus zu Gericht zu sitzen, sondern Jesus über sie. Damit erklärt sie Markus als unterlegten, beweist Jesus als Sieger, Held und wieder als Sohn Gottes. Sollten nicht seine Zuhörer ihn und seine Autorität annehmen und ihm folgen?

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.