Schlagwörter
Andacht, anglikanisch, Bibellese, Gebetbuch, Kontemplaton, Mediation
Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.
Hinweis zu den Lesungen: Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de
Dies Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download:
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
AT – Lesung: Exodus /2. Mose 5
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose5
Gebet – Psalm 89, 1-15
https://www.bibleserver.com/EU/Psalm89%2C1-15
NT- Matthäus25,14-30
https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us25%2C14-30
Homilie / Anstöße zu den Lesungen
AT: Ex 5
Schwere Zeiten für das Volk Gottes. Entscheidung zwischen Pest und Cholera, Gottesdienstvernachlässigung oder Wirtschaftserfüllung.
Dem Volk Gottes stehen hier schwierige Zeiten bevor. Entscheidungen, die zu treffen sind, werden von gegensätzlichen Prioritäten beeinflusst: Den Gott befohlenen Gottesdienst zu feiern oder die Wirtschafsproduktion hochzufahren? Oder ganz einfach: Gott gehorchen oder dem Pharao.
Die Situation ist die. Das ägyptische Staatsgebiet war der Tempel des Staatsgottes, dessen Vertreter der Sonnengott Pharao war. Aber der hebräische Gott, Jahwe, der Ewige, der da ist – und mit ihnen geht, will sie aus diesem „Tempel“ herausführen. Sie brauchen aber drei Tagereisen, um dieses Gebiet zu verlassen und dort einen abgesonderten und Jahwe angenehmen Opfergottesdienst zu feiern. Damit wird das Volk im Segen Gottes bleiben und nicht unter Fluch und Pest gelangen. Dieser Fluch droht bei Ungehorsam jedoch dem Pharao und ganz Ägyptenland.
Doch bis dahin gibt es eine Prüfungszeit für alle die Berufenen Gottes, Mose und Aaron, die Ältesten und Leiter des Volkes und für das gesamte Volk. Da ist die Frage nach der Autorität – Pharao und dem Staat oder Gott und seinen Weisungen durch Mose zu gehorchen. Dann auch in Folge dieser Gotteskrise im Alltag Übel, Leiden und missliche persönliche Beschränkungen für die Familien zu ertragen. Und in diesen nun entstehenden Beschränkungen und Spannungen soll Mose (und damit auch das Volk Gottes) erkennen, was Gott in ihrer Geschichte tun will. Dies wird nun von Kapitel 5-13 aufgezeigt werden. Jahwe, der Ewige, ist mitten in der Krise für sie da, er ist der Mitgehende in dem schwierigen Zeitabschnitt.
Auch wir sind gegenwärtig durch die Corona Krise in staatlichen Beschränkungen ankommen, stehen mitten in nicht gekannten Spannungen. Der Staat verbietet Gottesdienste – Kann er das? Aufgrund welcher vorhandenen Gesetze darf er das? Einzelne mutige Personen hinterfragen und klagen, und sie werden dies auch noch nach der Krise tun. (Ermächtigungsgesetze?). Auf der anderen Seite ist unsere „pharaonische Wirtschaft“ damit beschäftigt, die Produktion unseres Landes unbedingt wieder hochzufahren, zu erhöhen, damit die Normen wiederhergestellt und der Gewinn kräftig steigt. Mitten drin aber, für alle unbegreiflich, geht der Ewige mit uns und spricht: Ich bin da! Auch mitten im Gottesdienstverbot, auch in den gegenwärtigen Alltags-Beschränkungen und großen Herausforderungen für viele, bin ich mit dir. Vertraue darauf, denn du und deine christlichen Leiter werden noch erkennen, was ich durch meine starke Hand in dieser Zeit und darüber hinaus noch für das Volk Gottes tun will.
NT: Matthäus 25,14-30
Das Gleichnis spricht weiter von Wachsamkeit aber auch von verantwortlichem Handeln bis zu Wiederkunft Christi
In Vorderasien zahlte man mit einem Gewicht von Edelmetallen. Ein Zentner / Talent (34kg) Silber hätte heute einen Wert von ca. 400.000, -€. Dieser Mensch verteilte also sein ganzes Vermögen. Der Erste erhielt fünfmal so viel, der Letzte genau diesen Betrag. Die Verteilung geschieht entsprechend der beurteilten Fähigkeiten und Begabungen der Mitarbeiter. Dieses Anvertrauen geschieht aus Gnade. Die beiden ersten Diener erhalten nach Rückkehr (Christi) als Belohnung für ihren Einsatz mehr Verantwortung und auch die Freude an der Beteiligung in der Gottesherrschaft. Der letzte Knecht bekommt für seine Faulheit und Verantwortlichkeit nicht nur nichts, sondern ihm wird der Geldwert von 400.000-, außerdem abgenommen und an die anderen aufgeteilt. Er dagegen wird äußerst bestraft, denn er ist fruchtlos.
Hier wird deutlich gemacht: Die Gaben Gottes sollen wirken und für ihn Früchte bringen.
Erst im Frucht bringen zeigt der Empfangene, ob er wirklich ein lebendiges Glied Christi ist. Wer am Weinstock bleibt, der wird seine Frucht zeigen. Gott hat allen wirklichen Christen unterschiedliche Gelegenheiten und Verantwortungen (hier Zentner /Talent/ Geld) gegeben, und dies n e b e n ihren geistlichen und natürlichen Begabungen. Gottes Gabe will in uns wirken. Wer sich im Reich Gottes bewusst faul – phlegmatisch, passiv, untätig, in einer Art Urlaubs- und Rentnerhaltung beständig im Lehnstuhl zurücklehnt – verhält, der ist außerdem noch bewusst arglistig und böse. Dies führt aber ins Verderben. Wir dagegen sollen das unterschiedliche Maß an Gelegenheiten in unserem Zeitfenster doch heute verantwortungsvoll ausnützen. Wir können jetzt Gelegenheiten entwickeln, ältere und behinderte Menschen (in Abstand) zu helfen, mehr mit ihnen zu telefonieren. Wir können uns fortbilden und für digitale Gemeindetreffen (Gottesdienste und Gruppengespräche), uns dort einbringen und anderen dabei helfen. Wollen wir uns doch kreativ einbringen und neue Gelegenheiten suchen, Frucht bis Christi Wiederkunft zu bringen. Amen.
Gebetsteil
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13 – Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen! Amen.