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Das Allgemeine Gebetbuch

~ Das Gebetbuch gründet sich auf die klassische Version von 1662

Das Allgemeine Gebetbuch

Schlagwort-Archiv: Gebetbuch

15.04. Hauskirche – Andacht

15 Mittwoch Apr 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

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Schlagwörter

Andacht, anglikanisch, Bibellese, Gebetbuch, Kontemplaton, Mediation

Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.

Hinweis zu den Lesungen:  Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de 

Dies Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download:

Klicke, um auf Lektionar.pdf zuzugreifen

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT – Lesung: Exodus /2. Mose 5

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose5

Gebet – Psalm 89, 1-15

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm89%2C1-15

NT- Matthäus25,14-30

https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us25%2C14-30

Homilie / Anstöße zu den Lesungen

AT: Ex 5

Schwere Zeiten für das Volk Gottes. Entscheidung zwischen Pest und Cholera, Gottesdienstvernachlässigung oder Wirtschaftserfüllung.

Dem Volk Gottes stehen hier schwierige Zeiten bevor. Entscheidungen, die zu treffen sind, werden von gegensätzlichen Prioritäten beeinflusst: Den Gott befohlenen Gottesdienst zu feiern oder die Wirtschafsproduktion hochzufahren? Oder ganz einfach: Gott gehorchen oder dem Pharao.

Die Situation ist die. Das ägyptische Staatsgebiet war der Tempel des Staatsgottes, dessen Vertreter der Sonnengott Pharao war. Aber der hebräische Gott, Jahwe, der Ewige, der da ist – und mit ihnen geht, will sie aus diesem „Tempel“ herausführen. Sie brauchen aber drei Tagereisen, um dieses Gebiet zu verlassen und dort einen abgesonderten und Jahwe angenehmen Opfergottesdienst zu feiern. Damit wird das Volk im Segen Gottes bleiben und nicht unter Fluch und Pest gelangen. Dieser Fluch droht bei Ungehorsam jedoch dem Pharao und ganz Ägyptenland.

Doch bis dahin gibt es eine Prüfungszeit für alle die Berufenen Gottes, Mose und Aaron, die Ältesten und Leiter des Volkes und für das gesamte Volk. Da ist die Frage nach der Autorität – Pharao und dem Staat oder Gott und seinen Weisungen durch Mose zu gehorchen. Dann auch in Folge dieser Gotteskrise im Alltag Übel, Leiden und missliche persönliche Beschränkungen für die Familien zu ertragen. Und in diesen nun entstehenden Beschränkungen und Spannungen soll Mose (und damit auch das Volk Gottes) erkennen, was Gott in ihrer Geschichte tun will. Dies wird nun von Kapitel 5-13 aufgezeigt werden. Jahwe, der Ewige, ist mitten in der Krise für sie da, er ist der Mitgehende in dem schwierigen Zeitabschnitt.

Auch wir sind gegenwärtig durch die Corona Krise in staatlichen Beschränkungen ankommen, stehen mitten in nicht gekannten Spannungen. Der Staat verbietet Gottesdienste – Kann er das? Aufgrund welcher vorhandenen Gesetze darf er das? Einzelne mutige Personen hinterfragen und klagen, und sie werden dies auch noch nach der Krise tun.  (Ermächtigungsgesetze?). Auf der anderen Seite ist unsere „pharaonische Wirtschaft“ damit beschäftigt, die Produktion unseres Landes unbedingt wieder hochzufahren, zu erhöhen, damit die Normen wiederhergestellt und der Gewinn kräftig steigt. Mitten drin aber, für alle unbegreiflich, geht der Ewige mit uns und spricht: Ich bin da! Auch mitten im Gottesdienstverbot, auch in den gegenwärtigen Alltags-Beschränkungen und großen Herausforderungen für viele, bin ich mit dir. Vertraue darauf, denn du und deine christlichen Leiter werden noch erkennen, was ich durch meine starke Hand in dieser Zeit und darüber hinaus noch für das Volk Gottes tun will.

NT: Matthäus 25,14-30

Das Gleichnis spricht weiter von Wachsamkeit aber auch von verantwortlichem Handeln bis zu Wiederkunft Christi

In Vorderasien zahlte man mit einem Gewicht von Edelmetallen. Ein Zentner / Talent (34kg) Silber hätte heute einen Wert von ca. 400.000, -€. Dieser Mensch verteilte also sein ganzes Vermögen. Der Erste erhielt fünfmal so viel, der Letzte genau diesen Betrag. Die Verteilung geschieht entsprechend der beurteilten Fähigkeiten und Begabungen der Mitarbeiter. Dieses Anvertrauen geschieht aus Gnade. Die beiden ersten Diener erhalten nach Rückkehr (Christi) als Belohnung für ihren Einsatz mehr Verantwortung und auch die Freude an der Beteiligung in der Gottesherrschaft. Der letzte Knecht bekommt für seine Faulheit und Verantwortlichkeit nicht nur nichts, sondern ihm wird der Geldwert von 400.000-, außerdem abgenommen und an die anderen aufgeteilt. Er dagegen wird äußerst bestraft, denn er ist fruchtlos.

Hier wird deutlich gemacht: Die Gaben Gottes sollen wirken und für ihn Früchte bringen.

Erst im Frucht bringen zeigt der Empfangene, ob er wirklich ein lebendiges Glied Christi ist. Wer am Weinstock bleibt, der wird seine Frucht zeigen. Gott hat allen wirklichen Christen unterschiedliche Gelegenheiten und Verantwortungen (hier Zentner /Talent/ Geld) gegeben, und dies  n e b e n  ihren geistlichen und natürlichen Begabungen. Gottes Gabe will in uns wirken. Wer sich im Reich Gottes bewusst faul – phlegmatisch, passiv, untätig, in einer Art Urlaubs- und Rentnerhaltung beständig im Lehnstuhl zurücklehnt – verhält, der ist außerdem noch bewusst arglistig und böse. Dies führt aber ins Verderben. Wir dagegen sollen das unterschiedliche Maß an Gelegenheiten in unserem Zeitfenster doch heute verantwortungsvoll ausnützen. Wir können jetzt Gelegenheiten entwickeln, ältere und behinderte Menschen (in Abstand) zu helfen, mehr mit ihnen zu telefonieren. Wir können uns fortbilden und für digitale Gemeindetreffen (Gottesdienste und Gruppengespräche), uns dort einbringen und anderen dabei helfen. Wollen wir uns doch kreativ einbringen und neue Gelegenheiten suchen, Frucht bis Christi Wiederkunft zu bringen.   Amen.

Gebetsteil

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt  der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13 – Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen!  Amen.

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9.4. Hauskirche – Andacht

09 Donnerstag Apr 2020

Posted by Bischof Meyer in Hauskirche

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Andacht, Bibellese, Gebetbuch, Tagesgebet

Familien- oder Hausandacht

am Morgen

MORGENANDACHT – KURZFASSUNG

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.

Hinweis zu den Lesungen:  Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de 

Eingangsgebet: Vaterunser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT – Lesung: Genesis / 1.  Mose  Kapitel  49

https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose49


Der Segen für Efraim und Manasse

Gebet– Psalm 80:  https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm80

Gebet für Israel, den Weinstock Gottes


Matthäus 23,36-39

https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us23%2C36-39

Klage über Jerusalem – Die Henne und ihre Küken

Homilie /  Anstöße zu den Lesungen

AT – Genesis 49. Das Segensthema setzt sich fort. Gottes Segen, wird zum Familiensegen, Stammessegen und hier angedeutet zum prophetischen Volkssegen, der sich dann im Mosesegen in Deuteronomium / 5. Mo. 33 fortsetzt. Im Neuen Testament entfaltet er sich dann in Christus Jesus

Bereits hier wird das unsichtbare Walten und Planen Gottes für die fortlaufende Geschichte Israels erkennbar. Diese Spruchreden sind nicht nur den Zuhörern, sondern auch den theologisch Gebildeten schwer verständlich. Es sind segnende und fluchende, prophetische Sprüche mit bildhaften Andeutungen für die Zukunft der Stämme Israels. Sie orientieren sich an den Charaktereigenschaften der Söhne Jakobs, die er selbst in einem Zeitraum von ca. 100 Jahren in der Großfamilie kennengelernt hatte. Wie der Charakter, so auch die Zukunft, Segen oder Fluch bis in ihre nähere Geschichte. Nach 450 Jahre Verwurzelung in Ägypten ziehen die 12 Stämme zurück in das verheißene Land Kanaan und nehmen dort Wohnsitze an Orten mit Frieden oder großen Spannungen , auch ganze Stämme verschwinden später (Simeon und Levi in Juda). Doch die Juda- und Josephsstämme (besonders durch Ephraim) vermehren sich, sollen stark und gesegnet werden. Juda, wird später zum Südreich, und Ephraim steht synonym für das Nordreich oder auch Israel. In diesen beiden Söhnen gipfelt dies Kapitel. Joseph wird mächtig mit Stärke und Wachstum bedacht, der starke mächtige Segen des Allmächtigen soll auf das Haupt des einzig Geweihten unter seinen Brüdern kommen. Doch noch deutlicher wird der Segen über Juda in V 8-12  als ein ganz besonders prophetischer beschrieben. Das Zepter spricht von der führenden Rolle, die in eine messianische übergeht: Luther übersetzt das Kryptogramm „Shilo“ – bis das DER kommt – mit „Held“. Juda zog im Wüstenzug ins Gelobte Land auch mutig voran. Das Königtum ging von diesem Stamm durch David über Salomo hervor und gipfelt dann im Neuen Testament mit dem Hinweis auf den Messiaskönig:  Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids … Matthäus 1,1

Nach dem Segen ein Begräbnis. Am Ende stirb Jakob nach 17 Jahren Aufenthalt mit 147 Jahren als Fremdling in Ägypten. Sein Weg war ein schwieriger Glaubensweg. Doch bevor er starb, gab er im Glauben und gestützt auf die Verheißung Gottes (durch Abraham und Isaak) den Befehl, dass er als Vorläufer seines Volkes in seiner Erbbegräbnisstätte in Verheißenen Land zurückkommen und dort begraben werden wollte.


NT – Mt. 23,37-39 Töten der Propheten – Untergang Jerusalems – warten auf eine Ankunft

Gott hat sich zuvor im Alten Testament emsig um sein Volk gekümmert, wie dies auch eine Henne mit ihren Jungen tut. Aber Israel wollte nicht unter seine Flügel kommen. Nun ist der Messias leibhaftig gekommen, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Den Schutz Gottes abzulehnen führt in Chaos und schließlich ins Gericht. Das Haus, was jetzt wüst werden soll bezieht sich auf den Tempel. Gottes Schutz und Gegenwart zieht sich solange zurück, bis sie Ihn, jetzt Jesus, empfangen und annehmen werden. Damit wird Gottes Gegenwart wieder auch zu seinem irdischen Volk Israel zurückkehren.

Wollen wir uns doch immer wieder unter die Flügel und Arme unseres Herrn Jesus Christus begeben, täglich seine Gegenwart und Schutz suchen und sicher vor ihm leben.

Gebetsteil

Tagesgebet für Donnerstag vor ostern – Gründonnerstag

Allmächtiger Vater! Dein geliebter Sohn hat in der Nacht bevor er litt das Heilige Abendmahl eingesetzt. Lass es uns mit echter Reue, mit Glauben und Dankbarkeit in Gedenken an ihn empfangen. Der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, ein Gott, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen.

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt  der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13 – Alle sprechen:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen!  Amen.

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Christfest & unsere Gebete

25 Dienstag Dez 2018

Posted by Bischof Meyer in Gebetbuch, Gebetbuch - Erklärungen

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Schlagwörter

Gebetbuch, Geburt Christi, Kollektengebet

Das Fest der Geburt unsres Herrn 

Das erste Kollektengebet (in BCP 1549) [1]

Barmherziger Gott! Du hast uns durch das alljährliche Gedenken an die Geburt Deines eingeborenen Sohnes Jesus Christus erfreut. Verleihe, dass wir, die wir Ihn als unseren Erlöser schon empfangen haben, Ihm auch mit gewisser Zuversicht entgegensehen, wenn er als unser Richter erscheinen wird. Dem, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, ein Gott, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen.

 +     +    +    +   +

 

Das zweite Kollektengebet  (in BCP 1549)

(jetzt erstes Gebet für den  25. Dezember –

Das Fest der Geburt unseres Herrn

Allmächtiger Gott! Du hast uns Deinen eingeborenen Sohn gegeben, damit er zu dieser Zeit unsere Natur annahm und von einer reinen Jungfrau geboren wurde. Verleihe, dass wir, die wir von neuem geboren und zu Deinen Kindern adoptiert wurden, täglich durch Deinen Heiligen Geist auch erneuert werden. Durch denselben, unseren Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen.

(Dieses Gebet wird täglich in der Festwoche gesprochen.)

 

Zur Geschichte

Das Christfest (Weihnachten) wird heute auch oft als Christmesse (engl. Christmas / christmasse; Christ’s Mass) bezeichnet. Die Feierlichkeiten beginnen am Heilig Abend / Christnacht – 24.Dez) mit dem Sonnenuntergang und finden ihren Höhepunkt am Morgen des 25. Dezember, dem Hauptfesttag. Die Bezeichnung Christfest / Christmesse[2] wurde erstmalig im zwölften Jahrhundert benutzt. Dieses Fest wurde in Rom bereits im vierten Jahrhundert eingeführt, um das alte heidnische Fest (24./25. Dezember der Geburt des Sonnengottes (Wintersonnenwende) zu ersetzen. [3]

Die beiden Kollektengebete sind im BCP 1549 für Weihnachten vorgesehen.

Die erste Kollekte ist eine Übersetzung aus dem Gregorianischen Sakramentar (sechstes Jahrhundert), eine der frühesten Formen römischer Liturgie. Sie wurden zum Gebrauch in der Kathedrale von Salisbury, England (hist. Sarum), eingeführt und zwar als die Kollekte zur Vigil[4] der Christmesse. Von diesem Sarum-Ritus herkommend hat Erzbischof Cramner das Kollektengebet angepasst.

FB_IMG_1545001671189-1Das zweite Kollektengebet ist eine ursprüngliche Komposition von Cranmer und ist sehr biblisch wie auch alle anderen reformatorischen Kollekten. Es erinnert uns an unsere Stellung als Kinder Gottes durch Adoption (Annahme zu Deinen Kindern) und Gnade. Dagegen ist Christus allein Gottes „eingeborener Sohn“. Diese Betonung ist von allen Gebetbuch Kollekten eine zutiefst theologische Wahrheit. Hier wird in einem unübertrefflichen Gebet einmal die Lehre der Heiligen Dreieinigkeit betont, und dann auch die der Fleischwerdung Christi für unsere Zeit und unsere Seelen.

 

ERKLÄRUNG

Die Gute Nachricht des Evangeliums bestätigt, dass Gott doppelt „für uns“ und „mit uns“ ist. Gottes Sein für uns bedeutet, dass er zuerst etwas für uns tut, was wir nicht selbst für uns erledigen können (Erlösung). Dieses Für-uns-sein“ bezieht sich auf die Versöhnung Christi, da Christus für uns am Kreuz an unserer Statt starb und uns dadurch von Schuld und Gericht befreite.

Dies „Gott-mit-uns-sein“ bedeutet, dass er „unsere Natur auf sich selbst“ genommen hat, um als Freund und Hirte uns während unserer Lebenspilgerreise zu begleiten. Dieses „Mit-uns-Sein“ bezieht sich auf die Inkarnation, durch die Gott selbst in die Welt hinein geboren wird und in der er die Umstände und Beschaffenheit der Menschheit trägt, ausgenommen der Sünde. „Und er fühlt mit uns in unserer Traurigkeit und hat Teil an unserer Freude.“ (Cecil Frances Alexander 1848).

Die beiden Kollekten sind für Weihnachten so zusammengestellt, um vorrangig im Zeitablauf zuerst das „Für-sein“ des Christus zu betonen. Das Gebet für die erste Kommunion der „Christmesse“ (Weihnachtsfest) betont hier die Versöhnung. Doch das „Mit-uns-sein“ des Christus wird im zweiten Gebet für die zweite Kommunion des Tages gefeiert, das dann aber die Inkarnation Christ (der unsere Natur annahm) betont.

Ist dies nicht auch so in unserem Leben? Vielleicht wird uns bei einem plötzlich auftretenden Problem in unserem Leben auch durch jemanden geholfen. Dann aber, wenn die gegenwärtige Krise unseres Lebens vorüber ist, beginnen wir zu fragen: „Wer war es, der uns da geholfen hat?“

Erinnern wir uns an den einsamen Ranger (The Lone Ranger / Western Film). Er ritt in die Stadt mit Tonto und brachte dort alles in Ordnung, räumte so richtig auf. Dann am Ende jeglicher Episode fragt jedes Mal jemand: „Wer war denn dieser maskierte Mann?“ [5]

Gleicherweise war es mit Christus. Er kommt zu unserer Hilfe. Liebend öffnet er das Gefängnis, Gnade umfängt unsere Schwachheiten, und wir sind erlöst, in einem äußerst erfolgreichen Sinn. Kurz nach dem Eindringen der Gnade in unser Leben, wünschen wir mehr über diese zu wissen. Und danach können wir nicht genug Fragen über diese Gnade stellen.

Genauso hat auch die christliche Lehre über Gott begonnen. Genauso wurde auch die Lehre über den Heiligen Geist geformt: „Wer war es, der in einer konkrete Lebenssituation mir zur Hilfe eilte?“ Und die Antwort ist: Jemand, der mir so viel geholfen hat, muss doch eine hervorragende und bemerkenswerte Person sein. Ja, göttlich, in der Tat. Und sicherlich wert, dass ich meine Knie vor Ihm beuge.

Thomas Cranmers Anordnung der Kollekten für den Weihnachtstag ist wichtig und auch bewegend. Die Erlösung kommt vor irgendwelchen Spekulationen (Überlegungen), und der göttliche Akt der Freisetzung kommt vor unseren Reflektionen über Gott.

Auch in der historischen Theologie eilt sowohl die konkrete persönliche Versöhnung als auch abstrakte universale Versöhnung der Fleischwerdung Christi voraus.

FAZIT:

  • Mir wurde geholfen, darum glaube ich an Gott.
  • Gott ist für mich, deshalb ist er auch mit mir.

Fußnoten:

[1]Aus: Frederick Barbee & Paul F. M.Zahl, The Collects of Thomas Cramner. Erdmans Publishing House, 1999.  Übersetzt und ergänzt durch Bischof Meyer, D.D.

Zentrum des Weihnachtsfestes ist nicht eine Krippenfeier, sondern die Hl. Messe, das Gedächtnismahl, das Jesus mit seinen Freunden im Abendmahlssaal hielt. Dieses Mahl bekommt allerdings an Weihnachten einen besonderen Akzent. Nicht allein Leiden, Tod und Auferstehung Jesu stehen im Zentrum, sondern auch die Menschwerdung, die Erscheinung des Wortes Gottes in der menschlichen Gestalt des Kindes Jesus. (Bistum Aachen: iba/Na 232)

[2] Christmette: Unter Christmette versteht man ursprünglich das in der Heiligen Nacht gesungene Morgengebet (Matutin, Laudes) der Kirche zum Weihnachtsfest. Volkstümlich ist dann unter Christmette die weihnachtliche Mitternachtsmesse zu verstehen, die aber in einigen Gegenden auch schon am späteren Heiligen Abend oder in der Frühe des ersten Weihnachtstages gefeiert wird.

[3] Im alten Rom wurde die Sonnenwende am 25. Dezember als Fest der »Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes« des „Sol invictus“ gefeiert: Römische Kaiser wie Aurelian (274) – der zwei Jahre zuvor eine Schlacht in Syrien gewonnen hatte und der Sonne im dortigen Heiligtum dankte – ließen sich als Sonnengott feiern.

[4] Vigil (von lateinisch vigilare: wachen ist ursprünglich die mit Gebet und Lesungen zugebrachte Nacht vor Sonn- und Feiertagen. Sie schloss am Morgen mit der Feier der Heiligsten Eucharistie. Später ist die Vigil die Vorfeier vor bestimmten Festen und wird schließlich schon auf den Morgen des Vortages vorverlegt. (http://www.kathpedia.com)

[5] The Lone Ranger? A favorite TV hero in the 1950s was „The Lone Ranger.“ He was different from other TV cowboy heroes in many ways, not the least of which was his mask which concealed his true identity. -. The two of them rode as blood brothers all over the Wild West, rescuing people they didn’t know from evil outlaws. Of course, in every episode, after the bad guys were tied up, the Lone Ranger and Tonto would slip off and the rescued people would say to the sheriff: „Where did that guy go who rescued me? Who was that masked man?“ And the sheriff would say, „Don’t you know? That was the Lone Ranger.“ The sheriff wouldn’t say: there go two blood brothers with a bond deeper than the colour of their skin, built instead on the content of their character? The sheriff wouldn’t say that. The sheriff would say, „Don’t you know? That was the Lone Ranger.

 

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