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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.

Hinweis zu den Lesungen:  Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de 

Dies Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil

AT – Lesung: Exodus / 2. Mo. 8,1-15

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose8

Gebet – Psalm 90

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm90

NT – Lesung: Matthäus 26,6-16

https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us26%2C6-13

Homilie /Anstöße zu den Lesungen

ATEx  8,1-15 Wunder vor Pharao und erste Plagen

2. Frösche  (7, 26-29) + 8,1-11;

3. Stechmücken 8,12-15.

Gottes Plagen werden nicht verstanden und steigern sich weiter durch Intensivität bei gleichzeitig abschwächenden Vorwarnungen bis zur letzten Plage. Es werden keine Änderungen bei den Betroffenen erkennbar.

Die zweite Plage betrifft die Frösche. Sie sind nach den Vorstellungen der Ägypter ein Bild des Ur-Lebens, das aus dem Wasser und der Erde hervorgeht. Noch mehr wird damit auch die ägyptische Gottheit Heget bezeichnet. Die Ägypter sollten durch diese ekelige Landplage erkennen, dass der angeblich das Leben hervorbringende Froschgott Heget selbst das Leben der Ägypter bedroht und gefährdet. Doch diese Plage hat der hebräische Gott bewirkt, er hat den Pharo bedroht. Der König lenkt zum Erstaunen diesmal ein, bittet um Erleichterung und verspricht Freiheit. Aber er hält sich nicht an sein Versprechen, als er Luft bekommen hatte und verstockte wieder sein Herz.

Die dritte Plage hat mit Stechmücken zu tun.

Nun trifft die dritte Plage ein. Wir beobachten vor der ersten Plage eine Vorwarnung am Nil, dann eine im Palast des Pharaos, aber die dritte hier geschieht ohne jegliche Vorwarnung. Ein ahnlicher Ablauf geschieht auch bei der sechsten und neunten Plage. Gott ruft geduldig zwei oder dreimal, wie es schon bei Hiob heißt (33,22), dann aber handelt er. Diese kleinen Stechmücken könnten auch winzige Läuse sein, die selbst die ägyptischen Priester befallen. Damit werden sie unrein. Diese Stechmücken symbolisieren auch die Götter Hathor und Nut. Somit ist diese Plage auch gegen diese ägyptische Gottheiten gerichtet. Wie reagiert nun Pharao? Sein Herz bleibt weiterhin verstockt, obwohl seine Priester erkennen und ihm deutlich sagen: Das ist der Finger Gottes.

Pharao wird uns als unbeugsamer Gottkönig dargestellt, der in der Schule des Jahwe-Gottes keinerlei Autorität anerkennt. Nur wenn er selbst hart betroffen wird, lenkt er kurzfristig ein, er ändert aber gleich sein Versprechen, sobald es im besser geht. So geht es auch mit vielen selbstbestimmten Menschen, die in äußerst schwierigen Umständen kurz ein Stoßgebet aussprechen, aber sobald es ihnen besser geht, Gott wieder einen guten Mann sein lassen und weiter in atheistischen Lebensweise fortschreiten.

NT: Matthäus 26,1-5

Das Evangelium zwischen zwei Stühlen. Am Ende strahlt es durch Zerbrochen-Sein vorbildhaft in schönster Anbetung auf.

Der Ort, wo dieses besondere Ereignis geschah, war in Bethanien, wo Jesu Bekannte, Maria und Martha und der von ihm auferweckte Lazarus wohnten. Diesmal treffen sie sich nicht bei den Schwestern, sondern in einem Haus des Simon, den Jesus wahrscheinlich geheilt hatte. Simon gibt hier aus Dankbarkeit ein Liebesmahl für Jesus und seine Gäste. Maria, die einst still zu den Füßen Jesu saß, hatte die vielleicht unbewusste Eingebung, eine noch größere Liebestat an Jesus zu vollbringen. Jesus als Zentrum des Evangeliums soll von beiden bedacht werden. Beides ist als ein Akt der Dankbarkeit und der Anbetung.

Eingebettet ist dieses besondere Liebesereignis zwischen der tödlichen Entscheidung des Hohenpriesters Kaiphas und der Schriftgelehrten, Jesus noch vor dem Passafest umzubringen, und Judas‘ hinterlistigen, eigensüchtigen Plan, Jesus für einen Monatsverdienst an die jüdische Herrscherklasse zu verraten. Judas hatte von diesem Plan erfahren und wollte ihn für sich finanziell auszunutzen.

Jesus weiß um diese beiden Strategien, die aufeinander zu arbeiten. Als Maria die teure ägyptische Marmorflasche nimmt, gefüllt mit köstlichen ätherischen Ölen, und Jesu Kopf (bei Matthäus und Markus) und Füße (bei Johannes) übergießt und salbt, da entsteht Unwillen unter der Apostelschar. Judas, der Kassenführer für alle Spenden, die für Jesu Dienst und Unterhalt eingingen, heute heuchlerisch die gute Gewohnheit der Passafestbesucher provozierend in den Raum gestellt, Almosen für die Witwen und Weisen zu geben. Und diese Vergeudung an Jesus, einen Jahresverdienst über Kopf und Füße zu gießen, das wäre doch eine höchst unnütze Verschwendung. Wir wissen aber nach der Schrift, das Judas ein Dieb war und die Gemeinschaftskasse missbrauchte. Judas, wahrscheinlich aufgebracht, nicht den Jahresverdienst in seine Kasse zu bekommen, verlässt Jesus und die Jüngergemeinschaft, um für einen Monatsverdienst und Sklavenwert Jesu geheimen Aufenthaltsort zur Festnahme an den Hohenpriester zu verraten. Jesus sitzt eingeklemmt zwischen Kaiphas und Judas. Er und das Evangelium sind eingezwängt zwischen Mordplänen und Verrat. Und mittendrin die höchste Entfaltung eines Werks der Liebe. Maria und Martha bereiten das Liebesmahl für Simon und Jesus vor, Maria als Höhepunkt salbt Jesus für den bald bevorstehenden Tod. Solch ein Werk der Salbung von Toten im Judentum zählt auch wie Almosen zu den guten Werken. Dieses Liebeswerk vor dem dunklen Hintergrund der beiden Gestalten Kaiphas und Judas lässt das Evangelium mit seinen wunderschönen Früchten erstrahlen. Dieses Liebeswerk ist die rechte Antwort auf das bevorstehende Passahfest V2 und Jesu Kreuzigung. Es bestätigt auch Jesu Rede über das Weltgericht, Kap. 25,35+36, dass der Maßstab dort das TUN barmherziger Liebe ist, und weiter ist dieses Werk ein Ausdruck wirklicher Anbetung. Es gibt noch etwas Höheres als jedes Liebesmahl und irdischen Tischdienst. Und dies ist Anbetung Jesus, symbolisch dargestellt durch den Wert der zerbrochenen Alabaster Flasche.

Sind wir bereit, unser Wichtigstes und Wertvollstes Jesus zu übereignen, uns selbst mit dem, was wir sind und haben, wie eine Alabasterflasche zerbrechen zu lassen? Und damit auch unsere Narde, unseren Wohlgeruch, über den wahren Leib Jesus – von Kopf bis Fuß – über sein Leben und Wirken auszugießen? Wir haben ein Vorbild hier in Maria. Das Evangelium darf und soll mit solch einer anbetenden Darstellung im Gedenken an Maria verkündigt werden. Es wurde als Bestätigung sogar ins Neue Testament aufgenommen. Amen.

Gebetsteil

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13 – Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen!  Amen.