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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Morgenandacht – Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle knien.

Hinweis zu den Lesungen:  Die Bibeltexte in unserem Gebetbuch stammen aus der Einheitsübersetzung; die Psalmtexte folgen dem Luthertext. Links anklicken – zu lesen auf dem ERF Bibleserver.de 

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

At – Exodus 15

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose15

Gebet – Psalm 100

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm102

NT – Matthäus 27,31b-44

https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us27%2C31-44

Homilie /Anstöße zu den Lesungen

ATEx 15 – Lobgesang nach Rettung und Murren danach

Der Lobgesang des Moses 15,1-19 und der Mirjam 15,20-21.

Nach der wunderbaren Rettungstat Gottes an Israel ist es nur folgerichtig, dass diese Tat Gottes gelobt und gepriesen wird. Siege Gottes sollen besungen werden. Dieses Lied setzt sich aus vier Strophen zusammen. V 1-5 und 6-12 heben am Ende hervor, dass die Bedränger wie Steine versanken- (auch in V. 16). V 11-13 und 14-17 betonen am Ende Gottes Ziel mit seinem Wunder: Israel soll zum Heiligtum und zum Haus Gottes gebracht werden. Auch diese Wohnung hat Gott für sie bereit gestellt. Zusammengefasst wird das geschichtliche Ereignis als Grund für dieses Siegeslied in V 19 zusammengefasst.

Mirijam, die Schwester Moses wird hier als Frau unter die Propheten gezählt, die wichtigen Anteil an der Rettungsaktion mit Mose und Aron hatte (s. d. Micha 6,4). Sie leitet den liturgischen Wechselgesang mit den Frauen, der dann später durch König David, Asaph und Chöre im Hause Gottes noch verfeinert wurde.

Doch was geschah schon drei Tage später? Ein kleines Problem trat auf im Vergleich mit der erlebten Rettungsaktion durch das Meer hindurch zuvor. Durst! Alle Dankbarkeit löst sich sofort in Luft auf. Das Lied des Moses kurz zuvor war bereits vergessen. Das Volk stimmte nun die Ode des Murrens gegenüber Mose ein. Doch Gott lässt sich nicht von den Emotionen seiner Kinder beeindrucken. Er wandelt gnädiglich bitteres Wasser in genießbar süßes um.

V 25-26 – Zum Abschluss erinnert Gott das Volk an die Krankheiten und Plagen in Ägypten als Folge des Ungehorsams der Ägypter. Wird aber Israel in Zukunft den göttlichen Weisungen gehorchen, dann wird Gott ihr Arzt und Heiler, JAHWE RAPHA, sein, wird die Erquickung senden wie bei Elim mit den 12 Wasserquellen

Wir lernen hier, wie wichtig es ist, dass wir als Teil des Volkes Gottes, die Erlösungstat und den Sieg Gottes in Christus beständig besingen. Das Opfer der Lippen soll unser Lobpreis sein. Die Lieder, die hier im Wechselgesang das Volkes Gottes singt, sollen kein Ende finden. Sie werden auch zukünftig im Heiligtum und der Wohnung Gottes durch König David musikalisch veredelt und bis heute in Gottesdiensten und in Ewigkeit gesungen.

Offb 15,3 Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied zu Ehren des Lammes und sprachen: Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker

Wichtig für Christen ist, dass der Lobpreis Gottes durch unsere Melodie im Herzen (Eph 5,19+20) beständig stattfinden soll, dass Gott Dank gesagt wird in allen Lebenslagen, auch dann, wenn unsere Umstände des Lebens wieder bitter und schwierig werden sollten. Dabei sollen wir gewiss sein, dass Gott wie hier am Ende für uns Quellen und schattige Ruheorte für uns im Sinn hat.


NT – Matthäus 27, 31-44

Kreuzweg und Kreuzigung des leidenden Gerechten

Über die Stationen des Kreuzweges und Begleitung durch andere Menschen, außer durch den Kreuzträger Simon von Kyrene, hören wir nichts von Matthäus. Angekommen an der Schädelstätte beginnt gleich die Kreuzigungsszene.

Die Hinrichtung durch Kreuzigung stammte nicht von den Römern, sondern sie hatten sie von den Persern und Phöniziern übernommen. Dieser grausame Tod, der sich durch Verdursten und oft durch Ersticken ereignete, zog sich oft über Tage hin. Wurden aber die Beine zerbrochen, konnte sich der Gekreuzigte nicht mehr auf den Stützklotz mit seinen Füßen aufstellen und damit nicht mehr atmen.

Auffallend ist hier die Zusammenstellung des Textes. Es finden sich direkte Zitate aus den Psalmen wieder oder Matthäus‘ Berichtsworte, die auf Psalm-Aussagen hinweisen wie: Ps. 96,21+22; 22,8+9 und bewusste Hinweise auf Ps. 22 + 69. Damit will Matthäus, der Schriftgelehrte, wie in seinem gesamten Evangelium darauf hinweisen „damit erfüllt würde, wie gesagt ist durch den Propheten.“ Auch die Kreuzigung und der Tod Jesus ist wie sein ganzes Leben eine einzige Schrifterfüllung. Und gäbe es keine prophetische Aussage, auf die sich die Kreuzigung und der Tod Jesu gründen würde, dann wäre er nur ein normaler Mensch oder sogar einer, wie diese beiden Verbrecher. Doch die Zitate der Schrift, besonders hier in den Psalmen,  sowie die Worte der Spötter: „Ist er Gottes Sohn“ und das Schild mit der Inschrift der Schuld: „König der Juden“, bezeugen die Übereinstimmung, dass hier das Lamm Gottes, der Messias, stirbt und die Schuld der Welt auf sich nimmt. Unter Spott und Hohn erzeigt sich Jesus als der leidende Gerechte nach Jesaja 53, der in dieser Lage ganz Gott vertraut und sich in die Hände seines Vaters begibt und seinen Willen ausführt.

Hier können wir vor dem Kreuz nur stille stehen, andächtig an unser Herz schlagen und sprechen: Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld. Und dann. Ich danke dir, dass du für mich stellvertretend starbst. Das tatst Du für mich. Was tu‘ ich nun, mein Herr, für dich?

Gebetsteil

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.