Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

At – Exodus 36

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose36

Gebet – Psalm 107,33-43

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm107%2C33-43

NT – Markus 2,23-3,6

https://www.bibleserver.com/EU/Markus2%2C23-28

Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Ex. 36 – Weise und befähigte Diener für kunstvollen Gottesdienst. – Eifriges Volk unterstützt mit reichlichen Gaben den Bau und die Inneneinrichtung

Bereits in Kapitel 28,2+3; 31,1-6 unterweist Gott Mose mit welchen Menschen er eine kunstvolle Anbetungsstätte bauen soll.

K. 35,30-36,7 Hier kommt diese Berufung zum Abschluss und zur Einsetzung der Männer. Mose hatte nach der Anordnung Gottes sich nach Männern umgesehen, die Leiter in ihrem Kunsthandwerk waren und die Fähigkeit besaßen, andere in diese Kunst einzuführen und zu begleiten. Bezalel und Oholiab waren solche mit Multifähigkeiten begaben Leiter. Diese Fertigungs- und Leitungseigenschaften besaßen sie bereits vor ihrer Berufung. Wir erkennen die Stationen der göttlichen Berufung. 1. Sie waren bewährt im Leben. 2. Sie waren begabt in ihrer handarbeitenden Kunst. 3. Sie waren bereit und boten sich freiwillig zum Dienst am Heiligtum an.

Diese Männer wurden von Gott berufen und mit dem Geist Gottes erfüllt, um weise, verständig und geschickt vor allem künstlerisch alle Arbeiten für die Entstehung, Ausgestaltung und Benutzung dieser Gebetsstätte auszuführen. Mit diesem Auftrag beginnt die Berufung und auch die öffentliche Einsetzung der Verantwortlichen.

Wir schauen uns auch das eifrig unterstützende Volk an. Alle erkennen die persönliche Berufung Gottes, diese Männer aus ihrer Mitte täglich durch freiwillige Gaben zu unterstützen. Dies geschah überaus reichlich, dass dieser „Gebetshaus-Marathon“, der Aufruf zu finanzieller Unterstützung des Projektes, gestoppt werden musste. Daran erkenne wir, dass diese Laienbewegung überaus an diesem Gebetshaus interessiert war.

V 8-18 Zur Herstellung des Heiligtums vergleiche auch die Anweisung Gottes in Kapitel 26. Zwischen diesen einzelnen Anweisungen findet man nur geringfügige Unterschiede. Es soll dadurch ausgesagt werden, dass die Anweisung Gottes genauso ausgeführt wurde, wie es von Gott angeordnet wurde.

Wenn wir jedes Teil hier betrachten würden, trägt jeder Gegenstand oder Darstellung in Bedeutung und eine verborgene Botschaft in sich über Gott und seinen Plan. Dies Kunst ist nicht chaotisch oder evolutionär, sondern geordnet und kreativ gestaltet.

Damit lernen wir auch, dass Gott selbst künstlerisch tätig ist, ja künstlerisch und schöpferisch das Universum unserer Erde entworfen und gestaltet hatte. Gott lieb die Kunst, die Ihn, seinen Namen und seinen Willen besonders aus dem Alltäglichen heraushebt, die ansehens- und bestaunenswert ist. Er liebt alle Kunst, die geheimnisvoll oder verständlich auf Ihn hinweist, besonders göttliche Kunst im Gottesdienst.

Weiter lernen wir aus der Berufungsgeschichte der Künstler Gottes, dass es auch Kriterien für die Berufung in andere Dienste und Ämter des Volkes Gottes gilt (Priester, Leviten, Diener, etc.). Solche Menschen müssen 1. bewährt, 2. begabt und 3. bereit zum Dienst und Amt sein. Es gibt keine Selbstberufung fürs Reich Gottes, egal wie selbstbewusst oder begeistert eine Person ist. Alle drei Merkmale müssen geprüft und erfüllt werden, bevor eine öffentliche Berufung und anerkannte Einsetzung geschehen.

Hinweis: Zur Berufung und Dienst in der Gemeinde und Kirche: siehe Glaubensartikel 23 und 36 http://www.rekd.de/index.php?id=10


NT – Markus 2,23-3,6 -Sabbat, um wen geht es hier?

Soll der Mensch zwanghaft ruhen oder soll ihm aus der Ruhe zum Guten verholfen werden?

Wir finden zwei Abschnitte, die sich mit dem Sabbat und Jesu Auslegung und Anwendung beschäftigen. Um den Sabbat recht zu begehen, wurden von den Pharisäern viele zusätzlichen Bestimmungen erlassen, die aber auch wieder durch List umgangen wurden. Meistens geht es ihnen um verschiedene Arbeiten oder Leistungen, die sie verbieten.

Ährenraufen beim Gang durch die Felder betrifft zwei pingelige Beanstandungen: Das Abreißen der Ähren wurde von ihnen als „Mähen“, das Reiben der Körner als „Dreschen“ ausgelegt. Vielleicht sollten wir noch hinzufügen, das Kauen mit den Zähnen wird als „Mahlen“ des Getreides ausgelegt.

Bei der zweiten Begebenheit geht es um Helfen und Heilen am Sabbat. Einem Kranken am Sabbat zu helfen war verboten. Selbst wenn eine Frau ein Kind an diesem Tag gebären sollte, und sie Hilfe durch Hebammen bräuchte, verboten einige extreme Pharisäer diese Hilfe. Lieber sollte dann die Frau bei der Geburt sterben. Über unterlassene Hilfeleistung oder sogar Mordabsicht bei dieser Auslegung, machten sie sich keine Gedanken. Jesus weist durch dies Auslegung und praktische Hilfe auf seine Barmherzigkeit, sein Gutes -Tun zur Erhaltung des Lebens und auf seinen Retterwillen hin. Er beweist durch die Schrift in 1Sam 21,2-7, dass das Gesetz zum Guten des Menschen gegeben wurde. Er besitzt auch die Autorität von der Bestimmung des Ruhetags her, den Menschen Heil und Freude zu bringen, es auch so in deren Leben anzuwenden. Damit deckt Er das bösartige Verhalten und die Verstockung bei den Pharisäern und auch bei den Zuhörern seiner Botschaft auf.

Auch für den Christen gilt immer das Wort aus Jakobus 4,17: Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.

Oder auch: Galater 6,10 10: Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.

Abschlussgebete

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.