Schlagwörter
Dienen im Stress, Leiterschaft Gottes, Speise Gottes, Symbole und Wirklichkeit, Wille Gottes, Zentrum Gottesdienst
Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
At – Exodus 37
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose37
Gebet – Psalm 108
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm108
NT – Markus 3,7-12
https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%3C7-12
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Ex. 37 – Der Zugang zum Heiligen und Allerheiligsten, damals und heute.
Überblick aus der Mitte der Bautätigkeit
Die Kapitel 35-40 beschreiben den eigentlichen Aufbau der Bundeszeltes (Stiftshütte) bis zur Einweihung und Übergabe zum Dienst an die Priester.
Die Herstellung des Heiligtums begann mit dem Hinweis über die Sabbatruhe, setzte sich fort über die Sammlung des Volkes für den Bau und der Berufung der Baufachleute und ihrer künstlerischen Mannschaft (35). Nach der Beschreibung der Größe wird das Bundeszelt gebaut (36). Anschließend geht es um die Ausstattung des Allerheiligsten im hinteren Drittel, und zwar um das Zentrale, die Bundeslade (37). Danach wird im Heiligen Ort, der zweidrittel des Zeltraumes umfasst, der Räucheraltar, der Schaubrottisch und der siebenarmige goldene Leuchter mit dort aufbewahrten heiligen Mitteln – Salböl und Räucherwerk beschrieben. Danach werden wir vom Inneren des Bundeszeltes in den öffentlichen Vorhof mit allen Geräten, die dort aufgestellt werden, geführt. Der gesamte finanzielle Wert des Heiligtums wird nun festgestellt (38). Zum Schluss wird unser Blick auf das Personal, dass dort dienen soll, und deren Ausstattung gerichtet. Es werden auch die priesterlichen Gewänder und zu tragenden bedeutungsvollen Gegenstände hergestellt. Zum Schluss prüft Mose die Arbeiten und bestätigt, das alles nach der Vorschrift Gottes gebaut wurde (39). Exodus schließt ab mit der Einweihung des Heiligtums und dem Bekenntnis Gottes, dass er dort gegenwärtig sein will (40).

Heute nun ein etwas längerer Blick in das Allerheiligste (V 1-7), dann in das Heilige des Bundeszeltes (V 10-26). Beide Räume sind durch einen kräftig gewebten Teppich (Vorhang) voneinander getrennt.
Über die Bedeutung der zentralen Bedeutung des Allerheiligsten wird später, aber noch eingehender im Neuen Testament gesprochen. Es geht hier um die innigste Gegenwart Gottes, die durch die zwei Engel auf der Bundeslade symbolisiert werden. Das Reden Gottes geschieht von den Engeln her, die auf dem goldenen Gnadendeckel stehen und auf die beiden Steintafeln der 10 Worte Gottes schauen. Diese lagen im Inneren des Bundeslade (-Kasten). Weiter wurde dort auch ein Gefäß mit dem Wüstenbrot (Mana) als Erinnerung aufbewahrt, sowie der Führungsstab Levis (Moses / Aarons), der Früchte trug. Von diesem Zentrum der symbolischen Gegenwart Gottes her wollte JAHWE gehört werden und das Volk leiten. Es war eine gnädige Gegenwart Gottes, denn die beiden Engel standen auf der goldenen Sühneplatte, auf die der Hohepriester jährlich das Blut zur Sühne für das Bundesvolk sprengte. Die Engel schauten auf die unter dem Sühnedeckel liegenden 10 Worte (Gebote) mit dem Willen Gottes. Aus Gnade und Dankbarkeit sollte das Volk nach diesen leben. Weiterhin befanden sich neben dem „Wort Gottes“ auch das „Brot Gottes“ (das himmlische Manna) in diesem Stiftskasten. Das sollte auf das lebendige Brot, auf Jesus Christ, hinweisen. Von Ihm sollten sie auch in Zukunft essen, was ein Hinweis auf das Mahl des Herrn, das Brot vom Himmel, gibt. Das Wort und das Brot sind täglich bedeutend für das Volk Gottes. Wort und Brot – Verkündigung und Eucharistie/Abendmahl – sind die wichtigen beiden zentralen Elemente (Sakramente/Geheimnisse) für das Volk Gottes unter der gnädigen und goldenen Schutzplatte Gottes.
Auch heute sollte in jeder biblischen kunstvollen Bundesversammlung Gottes das Symbol der göttlich eingesetzten Leiterschaft nicht missachtet werden. In der Bundeslade befand sich außerdem der grünende Stab Aarons. (4Mo/Lev 17).

Dieser Leitungsstab spricht sich gegen jede gemeindliche und kirchliche Leitung von unten aus. Weder die übrigen 11 Stämme oder die Schwester Moses, Miriam, noch ein empörtes Volk sollte die Kirche Gottes leiten. Entfaltung (bene esse) geschieht durch Mose als Leiter und die eingesetzten Priester / Älteste. Sie erstreckt sich bis zum NT gemäß 1 Tim 3 und Titus 1. – Timotheus und Titus handeln dort als Bischöfe, die die Aufsicht wahrnahmen. Diese, von apostolischen Leitern eingesetzten geistlichen Leiter, setzten die ursprüngliche „Stabtradition“ als bischöfliche Leitung im NT fort. Sie wachten über die neue Bundesversammlung Christi mit dem gnädigen Evangelium und leiteten sie mit Wort und Brot – durch Wort und Sakrament. Sie wachen über und leiteten durch Verkündigung und das Herrenmahl. Der Leitungsstab Moses steht immer noch für die Stammesleitung des neutestamentlichen priesterlichen Gottesvolkes.
V 10-16 Hier wird der Tisch mit den 12 Schaubroten und Speisegeräte als gottesdienstliches Möbelstück vorgestellt (1,0 x 0,5x 0,80).
Wir werden auch später noch darauf genauer eingehen. Wenn Jesus in der Offenbarung spricht, siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an, dann meint er damit zuerst den heiligen Vorraum (5×10 Meter) vor dem Allerheiligsten. (Er kommt als Hohepriester und will mit den hier versammelten Priestergruppe, die gerade wechselt, das Mahl halten. Jeweils bei der Übergabe an eine neue Dienstgruppe wurden die vorhandenen (12-Stämme)-Brote von allen gegessen. Dies ist ein Hinweis auf die priesterliche Aufgabe, sich um die geistliche Versorgung der 12 Stämme zu sorgen.
V 17- 14 Hier wird der goldene siebenarmige Leuchter, das Wahrzeichen Israels, dargestellt, der auf der gegenüberliegenden Seite des Schaubrottisches stand. Dieser war aus 37,5 kg Gold hergestellt. Er sollte, gespeist durch heiliges Öl, vom Morgen bis zum Abend in diesem Priesterversammlungsraum brennen und die Priester in ihrem Dienst erleuchten. Dies spricht davon, dass die Diener Gottes, besonders durch den Heiligen Geist (Öl) erleuchtet werden sollen, wenn sie die Anliegen des Volkes Gottes vor den Thron Gottes bringen.
Die Erleuchtung und Leitung durch Gottes Geist ist für jeden geistlichen Leiter in seinem Dienst unbedingt notwendig.
V 15 Der goldene Räucheraltar (1m x 0,50; Höhe 0,80) zählte zwar zum Allerheiligsten, stand direkt vor dem Vorhang, aber noch im Heiligen, dem Priesterraum.

Dadurch wird hingewiesen, dass der damalige Priester nicht den direkten Zugang zur Gegenwart Gottes hatte. Nur der Hohepriester ging einmal im Jahr in das Allerheiligste. Das Rauchopfer, das hier täglich gebracht wurde, symbolisiert die Gebete der Priester und der Heiligen, die als liebliches Aroma – das was Gott sich wünscht und Ihn erfreut – vor Ihn gebracht werden.
Das Gebet, das Nahebringen der Menschen und ihrer Anliegen vor Gott, ist neben der Auslegung der Heiligen Schrift die Hauptaufgabe eines Priesters und Presbyters (Ältester) im Alten und Neuen Testament. Dadurch sollen sie Vorbild für alle Gläubigen sein, die durch Jesus (den Vorhang seines Leibes) jetzt persönlichen Zugang zum Allerheiligsten haben und die Stimme Gottes hören können.
NT – Markus 3,7-12 – Im stressigen Dienst wird der Gottessohn bekannt
Nach der Sabbatkontroverse mit den Pharisäern zieht sich Jesus zurück an den See Genezareth. Er sammelt dort seine Reichsgottesgemeinde nicht aus Menschen vom religiösen Jerusalem, sondern aus dem halbheidnischen Galiläa. Selbst vom südlichen Jerusalem bis zum nördlichen Phönizien reisen sie an. Scheinbar fiel die Menge der Kranken, Geplagten und dämonisch Besessenen nur so über ihn her. Er musste unter großem Stress gestanden haben, weil er ein Boot zum Rückzug aus der Menge bestellte. Diese übergroße Dienstbelastung leitet auch den Übergang, vom See zum Berg, zum Rückzug, Neuorientierung und zur Jüngerberufung, in den nächsten Abschnitt über. Doch zuvor lässt Markus noch einmal seine These – hier eher positiv – durch viele dämonisch Kranke bestätigen: „Du bist Gottes Sohn!“
Neuorientierung und wichtige Entscheidungen. Lassen wir uns im Gebet durch Geist Gottes in stressigen Lebenssituationen zeigen, eine Entscheidung für eine Neuorientierung zu treffen? Ist ein Ortswechsel wichtig, ist ein Rückzug aus der Menge der Menschen oder der Arbeitsbelastung notwendig? Ist es an der Zeit, Nachfolger zu suchen, zu schulen und sie mit in eine bestimmte Arbeit oder Dienst einzuführen?
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.