Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil
AT– 3. Mose /Levitikus 10
https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose10
Gebet – Psalm 119,65-80
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm119%2C65-80
NT – Markus 6,30-44
https://www.bibleserver.com/EU/Markus6%2C30-44
Homilie /Anstöße zu den Lesungen
AT – Levitikus 10 – Eigenmächtige Gottesdienstgestaltung und Folgen
Der Bericht knüpft an das göttlich gefallene Feuer auf die erste Opferung beim Einweihungsgottesdienst an. Das Feuer, was aber hier beim zweiten öffentlichen Gottesdienst fällt, ist keine Segnungs- sondern Gerichtsfeuer. Anstatt eines Gottesdienstes ganz nach den Vorschriften Gottes, wurde ein eigenmächtiger Gottesdienst gestaltet.
Shlomo Yitzchaki, ein französischer Rabbiner aus dem Mittelalter, unterstützt die Darstellung von V 1-7 in Verbindung mit 8-10, mit der Erklärung, dass die ranghöchsten Priester in Trunkenheit fremdes Feuer zur Opferung auf den Räucheraltar vor die Gegenwart des heiligen Gottes gebracht haben. Das Verbot V 9 des leichten oder starken Alkoholgenusses für die Geistlichen bezieht sich nur auf die Zeit ihres aktiven Dienstes (Jes 28,z; Hes 44,21). Dies steht auch in dem Zusammenhang, das weder Sauerteig noch Honig – als Grundlage zur Gärung oder Herstellung von Rauschgetränken – bei Opferungen benutzt werden sollten. Lev. 2,11).
Die beiden Söhne Aarons hielten sich nicht an diese Vorschrift. Sie waren innerlich aufgeblasen, im Kopf von Wein berauscht (während die Gläubigen zum Gottesdienst zusammenkamen) und zu zweit, anstatt allein, im Heiligtum, um Weihrauch auf dem Räucher-Altar darzubringen. Gebete der Heiligen im begeisterten und berauschten Zustand Gott darzubringen, das geht überhaupt nicht. Denn die Gebete sollen vor dem heiligen Gott ernstlich, anständig, verständlich und in heiligen Schmuck entgegengebracht werden. Sie hatten nichts von dem göttlichen Feuer des Brandopferaltars in die Räucherpfannen hineingetan, aber mit eigenem oder fremdem, heidnisch geweihtem Feuer gezündelt.
Gott ist ein heiliger Gott. Der Ruf aus der ostkirchlichen Liturgie erinnert alle Priester und Pastoren durch die Worte: „das Heilige den Heiligen“, sich immer wieder die Heiligkeit Gottes, seine vollkomme Gutheit, vor Augen zu halten. In seine heilige Gegenwart können sie nur treten, wenn sie nicht eigenwillig, fremdbegeistert oder alkoholisiert sind, sondern ernst, vernünftig und begeistert in Übereinstimmung mit Gottes Anforderungen ihren Dienst tun.
NT – Markus 6,30-44 – Die Sendboten mit der Speisung des Volkes konfrontiert.

Nach Rückkehr der Zweierteams vom Verkündigungs- und Heilungsdienst geben sie dem Meister Bericht über ihre Erfahrungen. So soll es im Dienst Jesu immer zugehen. Aber nach solch einem ereignisreichen Einsatz verordnet der Meister ihnen eine kurze Ruhezeit. Bald aber versammeln sich 5000 Menschen um den guten Hirten. Dies ähnelt der Versammlung des Volkes Israel in der Wüste. Hier bereitet er anstatt eines Tisches damals in der Wüste, hier einen Tisch auf einer grünen Aue (Ps. 23,2+5 – tischweise im grünen Gras). Eine führerlose Menge kommt zu ihm, dem guten Hirten. Er empfängt sie und ordnet sie sittsam in Tischgruppen, möchte ihnen das Brot des Lebens in der Stille anbieten. Dabei prüft er weiter seine 12 Kandidaten, indem er sie auffordert, diese neugeordnete Gemeinde doch mit dem Brot zu versorgen. Damit stellt sie vor eine kaum von ihnen zu erfüllende Aufgabe. Die wenigen Brote und Fische sollen unter Gebet diese Menge versorgen. Es war damals so üblich, dass der Hausvater mit einem Dankgebet die kleinen Brotfladen brach und so das Gästemahl begann. Das tut Jesus hier, vollbringt das Wunder für alle und teil seinen Jungaposteln damit eine neue Lektion. Sie müssen im Glauben denen tischweise Sitzenden das Brot des Lebens, als Herrenmahl angedeutet, austeilen. Das ist die Lektion für die noch zögerlichen und unverständigen Jünger. Das aber soll ihre Hauptaufgabe für die zukünftige geordnete Gemeinde der Endzeit sein, nämlich einen Tisch in ihrer Wüste aufzustellen und sie mit dem Brot des Lebens zu versorgen.
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.