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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 11,1-23

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose11%2C1-23

Gebet – Psalm 119,65-80

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm119%2C65-80

NT – Markus 6,45-56

https://www.bibleserver.com/EU/Markus6%2C45-56

Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 11, 1-23 – Essbare Tiere und gottesdienstliche Reinheit

Im Zusammenhang mit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten sprechen die 10 Plagen von der Entmythologisierung der ägyptischen Götter. Mit jedem Gericht stürzte ein Götze vom ägyptischen Pantheon, ihrem Götterhimmel. Ähnlich liegt es hier. Es geht größtenteils um die

Entmythologisierung der von den umliegenden Völkern verehrten Tieren. Nicht alle hier aufgezählten Tiere sind theologisch oder kultisch erklärbar. Sie wurden, wie z.B. die Hasenpfote, als Amulett getragen oder man achtete auf den Rabenschrei, der Unheilsbotschaften oder den Tod ankündigte.

Bild: Von Aaron – Common Raven, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9033869

Der Hauptzweck dieser Gebote lag darin, dass sich Israel von all diesen heidnischen Bräuchen und den verehrten Kulttieren absondern sollte. Die Speisegesetze dienten als Barriere für leichtfertige Vermischung mit den götzendienenden Nachbarvölkern.

In dieser Lebensweise lag einmal eine äußere Botschaft und ein Zeugnis an die heidnischen Völker, anders zu sein und anders als sie zu leben, aber auch ein nach innen gerichtetem Verständnis, sich als Volk Gottes persönlich auf den (erst kürzlich eingesetzten) heiligen Gottesdienst auszurichten. Denn dort sollten sie auch im Herzen rein dem vollkommen reinen, heiligen Gott begegnen. (Würden Moslems Christen zum nächtlichen Essen beim Ramadan einladen?)

In unserem Teil-Tagesabschnitt werden Großtiere in V 2-23 aufgezählt, die aus diesem Grund essbar oder nicht essbar für das Volk sein sollten, V 2-8 beschreiben die Landtiere, V 9-12 die Wassertiere und V 13-23 die Flugtiere.

Erst zweitrangig geht es hier um gesundheitliche Vorschriften. Gott will der Gläubigen Arzt sein, er will nicht die Krankheiten Ägyptens auf sie legen, wenn sie sich an himmlische Essensgewohnheiten halten. Doch hier werden weder vegane, vegetarische oder fleischliche Gesetzesvorschriften für Israel, noch für Christen, festgelegt. Schon nach dem Sündenfall erlaubte Gott Tiere als Nahrung zu verwenden (Gen 4,4), bei Noah (9,1-4) nach der Sintflut und erst recht erkennen wir dies bei den Opferungen der Priester, dass dort Fleisch- als auch Getreideopfer für Gott und auch zum Verzehr für Menschen dargebracht wurden. Erst später glaubten „rechtgläubige“ Juden, dass sie sich dadurch bei Gott Verdienste oder das ewige Leben durch striktes Einhalten der Gebote erwerben würden. Auf diese falsche Auslegung zielen auch Jesu Worte Mt 15,9-11: Nicht was in den Mund hineinkommt verunreinigt den Menschen.

Auf Unreinheit und Reinheit zielt dieser heutige Abschnitt. Das Thema Reinheit und die Begründung dafür wird im zweiten Abschnitt dieses Kapitels später fortgesetzt.


NT – Markus 6,45-56Christus, Herr über Tod und Krankheit

Ähnlich wie bei Gotteserscheinungen im Alten Testament – am brennenden Busch bei Mose – erscheint Jesus mitten in der Nacht in das tosende und totbringende Meer des Sees Genezareth. Er erscheint wie der Engel des Herrn, der einen Weg durch das Meer bahnt, der damals die ängstlichen Israeliten vor den sie verfolgenden Ägyptern rettet (Ps. 77,20). Jesus offenbart sich seinen Jüngern als der Allmächtige über den Tod. Denn er spricht mit dem Trostwort des Alten Testaments: Fürchtet euch nicht.

Zum Schluss (V 54-56) offenbart sich Jesus seinen Jüngern als der Herr und Arzt über unheilbare Krankheiten.

Der Evangelist Markus schließt hier seine Sammlung von fünf Wundergeschichten (4,34ff; 5,1ff; 5,22ff; 6,32ff und 6,45-56 ab, um seine Anfangsthese damit weiter zu untermauern, dass so etwas nur Jesus Christus, der Sohn Gottes, tun kann. Er ist die zentrale Gestalt, die bis zum Ende seines Evangeliums immer wieder in den Mittelpunkt gestellt wird, jeweils mit anderen angedeuteten Aufforderungen. Jedoch hier: Alle, die ihn anrührten, wurden gesund.

Deshalb die Frage auch an uns. Haben wir den Allmächtigen über Tod und den Arzt über alle Krankheiten im Glauben berührt? Und wenn ja, wurden ich innerlich berührt, von der Sündenkrankheit geheilt, wurde mir das ewigen Leben geschenkt?

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.