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Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

AT– 3. Mose /Levitikus 14,33-57

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose15

Gebet – Psalm 119,161-176

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm120

NT – Markus 8,11-13

https://www.bibleserver.com/EU/Markus8%2C14-21


Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Levitikus 15– Körperliche Ausflüsse und Gottesdienst

Als Vorwort und zum Überblick sollte zu Beginn das Nachwort in V 31-33 gelesen werden. Es geht um die Reinheit beim Gottesdienst. Darunter fällt auch die menschliche Sexualität.

Der Auftrag und der damit verbundene Akt: Seid fruchtbar und mehret euch, ist nach Gottes Ordnung in rechter Ehebeziehung gut und gottgewollt.

Dieses Kapitel enthält Richtlinien in Bezug auf Geschlechtsorgane und von dort ausgehenden möglichen Krankheiten, die vom Gottesdienst wegen Unreinheit ausschließen können. Damit wird auch die Sorge um Heiligkeit im Bereich der persönlichen Sexualität angesprochen.

Einige, hier als rituell unreine Ausflüsse oder Samenergüsse bezeichnet, sind beim Geschlechtsverkehr innerhalb der Ehe oder während der Menstruation normal. Nur eine magische Verbindung beim sexuellen Akt herstellen zu wollen, wie es die Heiden außerhalb des Volkes Gottes praktizieren, war verboten. Denn diese betrachteten ihre sexuellen Handlungen als zaubernde Handlung, ihren heidnischen Gott beim Schöpfungsakt zu stimulieren oder magisch nachzuhelfen.

V 4-11 Unreinheit durch menschliche Ausflüsse wurde auch als krankhaft und ansteckend angesehen. Damit konnten auch Krankheiten – Viren, etc. – auf Gegenstände übertragen werden, die von einer unreinen Person berührt wurden.

V 13-33 Text befasst sich zentral damit, dass Menschen kultisch am Gottesdienst teilnehmen können. Zuerst geht es beim Mann (V 13-18) um ein abnormales und dann um ein normales Problem. Danach umgekehrt wird ein normales Problem bei der Frau angesprochen (Verse 19-30), danach wird das abnormale bei ihr beschrieben.

Die Reinigung geschieht für Mann und Frau in Eigenverantwortung ohne einen Priester. Die vorgeschriebenen zeremoniellen Handlungen, die für den Besuch der Anbetungsstätte vorgesehen waren, durch Waschen und Reinigen, musste also jeder selbst durchführen. Ein Hinweis für das allgemeine Priestertum und persönliche Verantwortungen.

Doch bei unnormalem und krankhaftem Ausfluss erforderte die Reinigung auch noch ein Opfer. Es kann ähnlich wie in K 12,8 mit dem Opfer der Frau nach der Geburt eines Kindes verglichen werden.

Auch im Neuen Testament geht es für den Christen um gottesdienstliche Reinheit, u.a. sich sexuell und äußerlich rein zu halten. Auch wurde auf krankhafte Ausflüsse in Verbindung mit Infektionen oder Berührung und Übertragung auf und durch Gegenstände hingewiesen. Verantwortliche Hygiene, öfters sich zu waschen und zu reinigen, wird vom Volk Gottes gefordert. Es geht darum, keine Krankheiten, keine Viren, etc. zu übertragen oder zu empfangen. Das gilt für den Nächsten, besonders aber für den, der sich mit uns im Gottesdienst befindet. Die reine Teilnahme am Gottesdienst soll aber das Zentrale im Leben der Christen bleiben. Nur dazu dienen auch äußerliche Reinigungsvorschriften. Auch Christus hat seine Braut, seine Kirche, von aller Unreinigkeit gereinigt, um mit ihr als geheiligte und untadelige Braut innige Gemeinschaft zu haben (Eph 5,26-27). Gerade auf dieses Hauptziel Christi, der Versammlung Christi mit seiner Kirche, sollten alle „staatlichen Reinigungsvorschriften“ geprüft und zielgerecht ausgerichtet werden. Dafür sollen sich alle Verantwortlichen in der Kirche Christi deutlich und mutig aussprechen. Denn die Kirche Christi hat in diesem Bereich die Eigenständigkeit, dem Staat zu sagen, wo es gottesdienstlich hingeht, nicht aber umgekehrt.


NT – Markus 8,14-21 – Sauerteig, der den Glauben zerstört

Nicht nur die Pharisäer waren unverständig, sondern auch noch seine eigenen Jünger. Bei ihnen gibt es Hoffnung. Denn dreimal wird in diesem Bericht erwähnt (V 17+21): „noch nicht“. Jesus erkennt dies, als er vor ihnen von der zerstörerischen Lehre der zuvor erschienen Pharisäer spricht. Sie verknüpfen ihre Machtstellung in der Lehre mit dem Machtdenken des Herodes, den sie auch unterstützen, zu ihrem eigenen Vorteil. Dieser Virus, dieser Sauerteig, zerstört den Glauben seiner Nachfolger und noch Lernenden.

Als Jesus vom zerstörerischen Sauerteig spricht, denken sie an ihre Vergesslichkeit, kein Brot mitgenommen zu haben. Sie verstehen auf dieser irdischen Ebene nicht die geistliche Warnung: sie denken falsch, verstehen falsch und glauben falsch. Aber da ist Hoffnung. Jesus sagt: Begreift ihr denn  n o c h  nicht.

Und so gibt Jesus uns allen, die wir mit Ihm auf dem Weg sind, die Hoffnung, dass unser irdisch-menschliches Denken auf eine höhere geistliche Ebene und zu einem neuen Verstehen gebracht werden kann. Dies aber entsteht erst dann, wenn wir Wunderforderungen, Macht- und Vorteilsdenken in unserem Leben ausschließen. Dann werden wir auf die rechte Ebene des kindlichen Glaubens und Verstehens geführt. Erst dann können wir geistlich Jesus verstehen und mit dem Herzen glauben.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.