Familien- oder Hausandacht am Morgen

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil & Homilie/Hinweise

AT– 4. Mose /Numeri 8

https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose8

Gebet – Psalm 150

https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm150

NT – Markus 13,14-23

https://www.bibleserver.com/EU/Markus13%2C14-23


AT – Numeri 8 – Berufene Menschen in den Dienst Gottes führen

Das Bundeszelt wurde nach göttlichen Vorschriften und geordneten Abläufen eingeweiht. Nachdem durch die 12 Vertreter der Stämme Israels der Altar eingeweiht wurde, wurde als nächstes der siebenarmige goldene Leuchter mit Erklärung zur richtigen Benutzung freigegeben. Dieses Licht sollte vom Einbruch der Dunkelheit bis zur Dämmerung am Morgen das Innere des Heiligtums erhellen. Es ist kein ewiges Licht, das immer Tag und Nacht brennt. Es erhellte die 12 Bundesbrote der Gemeinschaft der 12 Stämme im Heiligtum auch in der dunklen Nacht. Gottes Bundesgemeinschaft wird auch für das Volk in der Dunkelheit fortgesetzt.

Diese Verheißung gilt auch allen wahren Christen in jeder dunklen Situation ihres Lebens. Jesus ist das Licht der Welt, wer ihm nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit wandeln.

Danach werden die Leviten als Priesterassistenten den diensthabenden Priestern zur Seite gestellt. Wir wollen im Sinn behalten, dass normalerweise der Erstgeborene als Familienpriester fungierte. Durch die Auslösung der Leviten als Mittler für alle Erstgeborenen der Stämme, nahmen sie jetzt diese neue Verantwortung wahr. Die ganze Gemeinde Israel identifizierte sich nun mit den Leviten durch die Auflegung der Hände. Das Dienstalter wird hier mit 25 Jahre beschrieben. An anderer Stelle jedoch mit 30. Wahrscheinlich dienen die ersten 5 Jahren als Lehrjahre. Danach werden sie ab 30 auch berechtigt, die heiligen Geräte und Teile des Bundeszeltes zu tragen. Später, als der Tempel erbaut ist, beginnt das Dienstalter schon mit 20 und endet immer mit 50 Jahren.

Die Weihe der Leviten unterscheidet sich etwas von der Weihe der Priester (Lev 8). Sie werden zu Beginn mit reinem Wasser gewaschen und ganz äußerlich gereinigt, damit sie einen reinen Dienst beginnen können. Das Reinigungswasser wird nur hier in V 6 deutlich erwähnt. Das war praktisch die Levitentaufe, die sich danach selbst durch den nachfolgenden Dienst zum Opfer brachten, dies geschah nicht durch Untertauchen, sondern durch Besprengen (7,3 & 8,9f) in gleicher Weise taufte auch der Priestersohn Johannes Jesus im Jordan. Danach begann der Dienst.

So wie ein Opfer, das auf den Händen vor dem Altar hin und her geschwungen wurde, wurden sie lebendig als Opfer Gott gebracht. Sie aber sollten ab jetzt den Priestern in allen praktischen Handlungen assistieren.

Im Neuen Testament wird diese Mission weitergeführt. Des Apostel Paulus gesamter Missionsdienst wird als ein priesterlicher Dienst für Gott beschrieben. Paulus gewinnt durch das Evangelium Menschen zum Glauben, der dann die Menschen zum Gehorsam Gott gegenüber führt. So wie der Priester die Gaben des Volkes Gottes zum Altar brachte, sie hin und her vor Gott geschwungen hatte, so bringt Paulus als Priester die neu gewonnen Gläubigen aus seinem Missionsdienst vor Gottes Altar:

Sodass ich ein Diener Christi Jesu unter den Heiden bin, der mit dem Evangelium Gottes wie ein Priester dient, auf dass die Heiden ein Opfer werden, das Gott wohlgefällig ist, geheiligt durch den Heiligen Geist“.

Biblische Mission ist immer eine priesterliche Mission. Es geht nicht nur darum, dass das Evangelium verkündet wird, sondern dass danach die Menschen gelehrt und vorbereitet werden (durch Katechese und öffentliche Weihung) ihr Leben ganz Gott zu weihen, Gott und auch der Kirche Gottes als Assistent zur Verfügung zu stehen.

Wollen auch wir uns im gleichem Sinn bewusstwerden, dass wir Assistenten am Altar und im Haus Gottes sind, um ein lebendiges Opfer zu werden. Dann aber gilt uns, wie auch Paulus, andere Menschen für den Glauben zu gewinnen und sie zur Hingabe an den Altar Gottes zu führen.


NT – Markus 13,14-23 – Das Wort Jesu in Krisenzeiten beachten

Wir können an dieser Stelle nicht auf alle Hintergründe und Bedeutungen der großen Bedrängnis in der Vergangenheit oder Zukunft eingehen, die bereits Daniel prophezeit und in der Offenbarung des Johannes anklingt. Es werden aber auf jüdische biblische Überlieferungen hingewiesen, die die Flucht aus Judäa betonen. Sicherlich sind damit auch die schrecklichen Geschehnisse um die Zeit des Jüdischen Krieges (vor der Tempelzerstörung 70 n.Chr.) gemeint.

Mitten in diesen furchtbaren Ereignissen wird der Gemeinde damals und uns ein Wort des Trostes geschenkt, dass diese Zeit eine verkürzte Zeit sein wird (V20).

Uns wird gerade in der jetzigen Zeit auch klar, dass wir schwierige Zeiten nüchtern und mit geheiligtem Verstand beurteilen müssen. Wir dürfen uns nicht in schwärmerische Bewegungen, grundlose Verschwörungstheorien oder neue prophetischen Erkenntnisse verwickeln lassen. V 23 wie auch der V 9 (Ihr aber seht euch vor!) zuvor, ermahnen kritisch und aufmerksam alles zu beobachten, dann uns aber vorzusehen, achtzugeben auf das, was Jesus uns zuvor schon gesagt hat und uns damit an das gesamte prophetische Wort der Heiligen Schrift zu halten.

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Beschreibung und Bedeutung des

siebenarmigen Leuchters: (<-klicken)