Schlagwörter
Endzeit, Eucharistie, Heiliges Abendmahl, Passahmahl, Wiederkunft Christi
Familien- oder Hausandacht am Morgen
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.
Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schriftteil & Homilie/Hinweise
AT– 4. Mose/Numeri 9
https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose9
Gebet – Psalm 1+2
https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm1
NT – Markus 13,24-37
https://www.bibleserver.com/EU/Markus13%2C24-37
AT – Numeri 9 – Teilnehmer des Volkes Gottes und ihre Verbindlichkeit
Gibt es Gründe, dass das Volk Gottes von festen Satzungen und gebotenen Feiern abweichen kann? Wenn z.B. Menschen durch einschneidende Lebensereignisse – (Tod eines Nahestehenden) oder durch geographische Hinderungsgründe (auf Reisen oder entfernte Arbeitstätigkeit) gehindert werden, an dem Hauptfest der Volksgemeinschaft teilzunehmen, sind sie dann noch Teil des Volkes Gottes?

In Ex 12 wird das Passafest als konstituierendes Fest des Auszugs aus Ägypten und der Rettung Israels für jeden Volksgenossen für alle Zeiten festgesetzt. Somit ist es zuerst ein Zeichen der Volkszugehörigkeit, wenn man es auch feiert. Die Nichtteilnahme an der jährlichen Feier exkommuniziert jedoch alle, die sich dieser Feier verweigern würden. Zweitens ist das Fest mit der Darbringung einer Gabe verbunden, die aus Dankbarkeit für diesen Auszug aus Ägypten und Gottes Schutz dargebracht wird. Durch den Zug des Volkes Gottes durch ihre Welt, ergeben sich immer Umstände und Ereignisse, die sich mit den Satzungen Gottes überschneiden. Diese können unverschuldet oder auch verschuldet eintreten. Bei unverschuldeter Nichtteilnahme gibt Gott durch Mose eine Ersatzlösung. Genau einen Monat danach könnten diejenigen, die nicht am Erlösungsfest teilnehmen konnten, eine kleinere Nach- und Gedenkfeier begehen. Wenn aber ein Israelit aus anderen Gründen nicht an diesem Passa teilnehmen wollte, exkommunizierte er sich damit automatisch. Dann sollte er aus dem Volk ausgerottet – vertrieben oder getötet – werden. Jedoch der Fremdling, der Ausländer in ihrer Mitte, durfte und sollte an diesem Fest teilnehmen, vorausgesetzt, dass er beschnitten war.
Wir lernen daraus, dass es nicht möglich ist, zum Volk Gottes zu gehören und nicht am grundlegenden Fest der Erlösung zur entsprechenden Zeit teilzunehmen. Dabei geht es nicht um die Abgrenzung gegenüber denen (Völkern und Kulturen), die da draußen sind, sondern um die Verbindung und Zugehörigkeit nach innen, zum Kern und zur Bundesverpflichtung. Es ist nicht möglich, sich zum Volk Gottes zu zählen, aber nicht zu den Versammlungen des Herrn zu erscheinen. Es ist nicht möglich, sich als Christ zu bezeichnen und nur für sich geistlich zu leben, hin und wieder eine Meditation zu machen oder sporadisch die Bibel aufzuschlagen. Es ist nicht möglich, zur Kirche Christi, der Versammlung der Gläubigen, gehören zu wollen und gleichzeitig wochen- und monatelang nicht unter die Verkündigung Gottes zu gehen. Es ist auch nicht möglich, Christ zu sein und beständig das Erinnerungsmahl des Herrn zu verpassen. Wer unverschuldet am Tag des Herr, an dem das Erlösungsmahl Jesus gefeiert wird, fehlt, der sollte dies an anderen Tagen, bei nächster Gelegenheit nachholen. Auch christliche Gemeinschaften und Kirchen, die nicht ein regelmäßiges Herrenmahl / Eucharistie anbieten, sollten sich an die Vorgaben des Neuen Testamentes erneut orientieren.

Denn im NT feiert die „Jesusfamilie“ ihr Erlösungsfest. „Denn auch unser Passahlamm ist geopfert, das ist Christus. Darum lasst uns das Fest feiern …mit dem ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit (1Kor5,7-8). Wann und wie oft feierte die neutestamentliche Bundesgemeinde dieses Erlösungsfest? Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zubrechen. Oder 1Kor 11, 20: Wenn ihr euch versammelt, ist das kein Essen des Herrenmahls. Im Neuen Testament wird vorausgesetzt, dass das Erlösungsfest nicht nur einmal im Jahr, sondern wöchentlich gefeiert wird. Jeder Sonntag ist ein dann kleines Oster- oder Auferstehungsfest des Herrn. Deshalb ergibt sich für jeden wahren Christen, sich an diese Praxis zu erinnern und diese für sich selbst regelmäßig zu praktizieren. Damit zeigt der Christ seine Verbindlichkeit und Zugehörigkeit zum Volk Gottes und zur Kirche Christi.
NT – Markus 13,24-37 – Wachen und sammeln bis zur Wiederkunft
Das Kommen des Menschensohnes, seine zweite Ankunft, wird sich erst nach einer Drangsal-Zeit der Gemeinde ereignen. Diese wird begleitet von weltumfassenden, kosmischen Ereignissen. Das Ziel aller Bedrängnis ist am Ende die Sammlung der Erwählten zum Heil. Dafür muss die Gemeinde wach bleiben und durch ihre Mission dies bis zum Ende unterstützen.
Das Zeichen der Wiederkunft Christi wird mit dem Hinweis auf das Wachstum des Feigenbaums erläutert. Der Feigenbaum steht auch für Israel. Damit könnte auch Israel als Volk und Staat ein wichtiges Zeichen an der Weltenuhr sein. Wiederum steht aber auch der Hinweis auf die damalige nahe Zeit: „Dieses Geschlecht wird nicht vergehen“, was auf die Zerstörung des Tempels und Jerusalems im Jahre 70 hinweisen würde.
Wichtig ist neben dem Achten auf die Zeichen der Endzeit, sich nicht auf Spekulationen über den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft einzulassen – wie es in den letzten 150 Jahren viele Irrlehrer und christliche Sekten fälschlicher Weise versuchten – sondern sich auf das wache und verantwortungsvolle Tun der direkten Worte Jesu konzentrieren. Alle bisher berechneten Termine der Wiederkunft Christi einhergehend mit Verschwörungstheorien und Schwärmereien führten dazu, von den eigentlichen Worten und dem Auftrag Christi abzulenken. Denn Jesus gab seiner Kirche den Auftrag in der Zwischenzeit wachsam zu sein und emsig zu arbeiten. In der Gegenwart bis zur Wiederkunft Christi ist die Arbeit der Verkündigung des Evangeliums an alle Völker der Welt vorrangig vor aller Endzeitberechnung oder Beschäftigung mit neuen Propheten- und Apostelbewegungen.
Abschlussgebet
Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.