Familien- oder Hausandacht

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Schriftteil und Anstöße zur alttestamentlichen Lesung

AT– 4Mo/Numeri 15,22-46 – Ruhetag Gottes halten = seine Herrschaft anzuerkennen

https://www.bibleserver.com/EU/4.Mose15%2C22-46

V 22-31 Versehentliche und vorsätzliche Sünden.

Es gibt unwissentliche Schuld, die dann aufgedeckt wird, wie z.B. bei den Kreuzigern unseres Herrn Jesus, die ohne Wissen den Gottessohn töteten. Er vergab diesen ihre Schuld. Dann aber gibt es die öffentliche, willentliche und bewusst herbeigeführte Schuld, die willentlich gegen Gott gerichtet ist und nicht vergeben werden kann. Darunter fallen diese beiden Abschnitte.

V 32- 36 Schändung des Ruhe – und Schöpfer-Tages. Diese Menschen verwerfen den Sabbat, der als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zu Gott Jahwe steht. Sie sind anmaßende Sünder, die absichtlich gegen Gottes Willen und seine Herrlichkeit sündigen. Solche auf diese Weise begangene Sünden sind außerordentlich schwer anzusehen. Wer auf diese Weise das Gebot bricht, lehnt Gott als Herrn ab und verachtet sein Wort. So etwas tun nur anmaßende Sünder. Sie halten sich für zu groß, zu gut und zu weise, um von ihm regiert zu werden. Ein besonderer Fall von Vermessenheit ist wird hier auf die Sünde des Sabbatbruchs angewandt. Das Vergehen bestand darin, am Sabbat Holzstücke zu sammeln, um ein Feuer zu machen, während die Menschen am Tag zuvor 2Mo/Ex 16,23 backen oder kochen sollten. Außerdem diente dieses Verbot auch dazu, dass mit der Errichtung der Stiftshütte und der jetzt Levitischen Opferungen, keine familiären Priesterhandlungen im eigenen Haus durchgeführt werden durften. Dies wäre dann ein fremdes und unannehmbares Opfer gewesen. Das Holzsammeln geschah als Affront sowohl gegen das Gesetz als auch gegen den Gesetzgeber. Gott ist eifersüchtig, wenn er entehrt wird und seine Sabbate gebrochen werden. Eine Entweihung wird den Menschen schuldig machen, egal, was Menschen auch immer tun.

Gott beabsichtigte diese Strafe als Warnung für alle anderen, dass sie sich ein Gewissen machen und den Sabbat heilig halten. Und dies geschah in der Absicht vollkommener Liebe und Gerechtigkeit. Das Recht Gottes, auf Beachtung eines besonderen Tags der Hingabe an ihn selbst wird durch Unglaube und stolze Ablehnung verweigert. Es besteht ein riesengroßer Unterschied zwischen dem Mann, der am Ruhetag Gottes Feuerholz sammelte, der sich die Wochenzeit nicht einteilen konnte und die „Gotteszeit“ dazu benutzt, um sich Sorgen zu machen , Arbeiten auszuführen, Reichtümer anzueignen, und demjenigen, der diesen Tag benutzt, um seines Schöpfer zu denken, ihm für die irdischen und himmlischen Segnungen zu danken, um mit neuer Kraft für die neue Woche ausgerichtet zu werden, Ihm weiter zu dienen.

Solch ein Mensch ist wie der reiche Kornbauer, der unablässig seine Zeit, Energie und Planung dazu verwendet, beständig seinen Reichtum zu vermehren. Doch diesen Tag zu benutzen, um Reichtum zu vermehren, irdischen Wünschen, Zerstreuungen und Hobbies nachzugehen, die dem Willen Gottes entgegenstehen, werden zum Ruin führen und am Ende eine schreckliche Belohnung zur Folge haben.

Da nun der Sabbat als einziges Gebot im Neuen Testament nicht wiederholt wurde, eher abgelehnt wird (Kol 2,16+17), weil sich dieser Tag in Christus und seiner Ruhe und Auferstehung zum Herrentag entfaltet und ER das Ziel des Gesetzes ist, wird dieser erste Tag der Woche von der frühen Christenheit als Tag der Neuschöpfung gefeiert, an dem wöchentlich das Erinnerungsmahl des Herrn gehalten wurde. Dieser Tag, mit dem Zentrum der neuen Schöpfung des Menschen und des Alls durch Jesus Christus, sollte von allen wahren Christen primär beachtet und gefeiert werden.

Vers 37-41 – Erinnerungshilfen, die Sünde zu vermeiden

Erinnerungsknoten mit Farbe blau für den Himmel

Das Volk wird vom Herrn angewiesen, an den Grenzen seiner Gewänder Zotteln oder Franzen zu machen. Die Juden unterschieden sich damals sowohl in ihrer Kleidung als auch in ihrer Ernährung von ihren Nachbarn und lehrten sichtbar damit, sich in diesen und anderen Dingen nicht an die Lebensweise der Heiden anzupassen. Sie bekannten sich als Juden, als Lobpreis Gottes, wo immer sie wohnten, und schämten sich nicht für ihren Gott und sein gutes Gesetz. Die Baumeln und Franzen dienten nicht dazu, den Körper durch die Kleidung hervorzuheben oder zu schmücken, sondern um ihre Gedanken zu leiten und Erinnerungen an den Willen Gottes zu wecken (2 Petr 3,1). Wären sie versucht wegen schöner Beine, weiter über den Körper des Menschen damit verbundenen sexuellen Lüsten nachzudenken, würden sie versucht werden zu sündigen. So aber würde dieser Rand mit Franzen als eine Art Gitter sie warnen, dass sie nicht Gottes Gebote brechen. Wir würden dies mit einem Knoten im Taschentuch, mit einer Art Erinnerungshilfe für das geistliche Leben vergleichen.

Erinnerungsknoten an den Willen Gottes

Deshalb sollten wir auch heute kreativ sein und alle Mittel einsetzen, um unsere Erinnerungen mit den Wahrheiten und Vorschriften des Wortes Gottes aufzufrischen. Solche Erinnerungsknoten, die wie ein Band um den Arm getragen werden, wie: WWJDwhat would Jesus do? -oder WWJT was würde Jesus tun? – können auch heute noch unseren Gehorsam stärken. Auch regelmäßige Schriftlesung und Gebet werden unseren Geist gegen Versuchungen stärken und uns vor Sünde bewahren. Wir sollen unserem Gott heilig sein, uns vor Sünde zurückhalten und aufrichtig seinem Dienst widmen. Was aber ist der einzige Grund für alle Gebote, die immer wieder zur Erinnerung wiederholt werden? „Ich bin der Herr, dein Gott.“

(Teilweise angelehnt (Num 15, 32-46) an Matthew Henry’s Kommentar zur ganzen Bibel)


Neutestamentliche LesungNT – Markus 15,6-20a

https://www.bibleserver.com/EU/Markus15%2C6-20

Gebet – Psalm 11+12

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm11

Eigene Lesung und kurze Meditation über den Text:

Abschlussgebet

Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.