Familien- oder Hausandacht – Morgen oder Abend
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet,.
Die Lesungen werden in der sommerlichen Ferienzeit nur mittwochs und samstag verschickt. Die gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gebet – Psalm 23
Schriftteil und Anstöße zum AT
Frauenrechte göttlich bestätigt – Stabübergabe an Jüngere mit Hirtenauftrag
Mit der erneuten Zählung der Wehrfähigen vor der Landnahme, die 601.730 betrug, und der Leviten (23.000) wird ein neuer Abschnitt des Volkes Israel eingeleitet. Gleich zu Beginn wir auch ein Präzedenzfall der Landnahme durch Frauen behandelt. Gewöhnlich erbten nur die Söhne. Hier nun wird durch göttliche Weisung das Erbrecht der Töchter eingeführt. Diese Regelung ist aus folgenden Gründen notwendig. Erstens bedeutete der Empfang eines Stück Landes auch die persönliche Teilnahme und Verwirklichung der Bundesverheißung. Der Name eines Geschlechts blieb auch nur in Verbindung mit einem Grundbesitz erhalten. Weiter würde der Tod des Vaters ohne Söhne den Anteil an der Verheißung beseitigen und die Identität als Teil des Bundesvolks – durch den entsprechenden Stamm Manasse – aufheben. Weiter sollte auch die Frage geregelt werden, wenn keine männlichen Nachkommen da sind, ob nicht auch Frauen die Familie repräsentieren und führen könnten. Die Antwort Gottes auf eine neue Situation gibt klare Antwort. Ja, sie übernehmen die Stellung und das Recht wie die männlichen Nachkommen.
Bereits zuvor wurde der alten Führerschaft mitgeteilt, dass sie zum Volk Gottes, den Vätern, versammelt würden, nicht aber persönlich das Land erben sollten. Mirjam und Aaron gingen schon den Weg alles Fleisches, nun wird Mose als letzter auf diesen Übergang ins Himmlische vorbereitet. Er darf das Land zwar sehen, aber nicht einnehmen. Der Grund wurde uns in 20,2-13 bereit klar gemacht. Mose ist irdischer Führer, Richter und Hirte und soll nun den Leitungsstab an einen jüngeren Nachfolger mit gleichen Aufgaben der täglichen Führung in allen Bereichen des Volkes übernehmen. Josua, der bewährte Diener, ist der sich unterordnende und geisterfüllte Auserwählte. Moses war über lange Zeit sein Mentor, hatte ihn auf diesen Zeitpunkt vorbereitet. Wie der Landbesitz eine Gabe Gottes ist, so ist auch die Übertragung der Hoheit (V20) der Leitung eine Gabe Gottes an das Volk. Die Einsetzung zu diesem Amt geschieht öffentlich unter Handauflegung durch Mose in Gegenwart des geistlichen Leiters Eleasars und des gesamten Volkes. Das dient dazu, dass das Volk seine Autorität anerkennt und ihm gehorcht. Der Unterschied zu Mose liegt darin, dass Gott nicht mehr direkt zu ihm spricht wie zu Mose, sondern dass Josua den Priester Eleasar um die Führung Gottes ersuchen muss. Josua hat eine andere Stellung inne als Mose. Denn nur er sprach zu Gott von Angesicht zu Angesicht. Josuas Amt war aber das eines Richters, er war der Leiter, der nach dem wahren Recht das Volk wie ein Hirte führt und auf ihr Wohlsein bedacht sein soll. Insofern ist Josua oder Jeshua auch ein Bild auf Jesus im NT, der als Hirte sein Volk in das verheißene (ewige) Land führt.
Bei der Konsekration eines Bischof der Anglikanischen Kirche durch die Auflegung der Hände anderer Bischöfe geht es ähnlich um die Hinnahme des Heiligen Geistes für das Amt, sich selbst und die Herde Christi nach der Schrift auszurichten, Schwache aufzubauen, die Kranken zu heilen, die Ausgestoßenen zum Volk Gottes zu bringen, die Verlorenen zu suchen und mit der Kirchenzucht barmherzig umzugehen.

Neutestamentliche Lesung
NT – Johannes 2,1-12 – Wasser zu Wein
Die jüdische Hochzeit, an der Jesus teilnimmt, symbolisiert das messianische Königreich, und der Wein die Freude und den Segen dieses Königreichs. Das Wasser-zu-Wein-Wunder offenbarte zusätzlich Jesus als den Schöpfer (Joh 1,3+10). Es ist das erste von sieben noch folgenden Wundern im Evangelium. Außerdem weist das erste Wunder auf das Ende und den Auftrag seines Kommens hin: Der Wein spricht von dem Kelch und Neuen Bund in seinem Blut.
Durch dieses Wunder stellt Jesus alle griechischen und römischen Wein-Gottheiten, wie Dionysos oder Bachus, in den Schatten. Es ist nur Jesus, der wirkliche Zufriedenheit und ewig bleibende Freude schaffen kann. Weiter heiligt Jesus durch seine Teilnahme an der Hochzeit und durch das Wunder den Stand der heiligen Ehe.
Abschlussgebet
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Morgendliches Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
oder
Abendliches Gebet um Frieden
O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.