Schlagwörter
Camino, Jakobsweg, Kelch trinken, Pilgerweg, Santiago de Compostella
Familien- oder Hausandacht zum St. Jakobustag
Hinweis zur Kurzfassung
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Während der Ferienzeit wird der fortlaufende Abschnitt nur mittwochs und samstags aus der Morgenlese – Lektionar AGB – benutzt: Die gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gebet – Psalm 34
Schriftteil und Anstöße zum Jakobus-Tag
Lesung: Matth 20,20-28
Johannes und Jakobus waren die Söhne der Salome (27,56) und des Zebedäus. Die Mutter Salome drückte den Wunsch der beiden Jüngersöhne vor Jesus aus, den besten Platz im Himmelreich, rechts und links neben ihm zu erhalten. Das mag zwar ehrenwürdig für eine Mutter sein, die sich um die Zukunft ihrer Kinder kümmert, doch der Gedanke von Ehrenplätzen im Reich Gottes liegt ganz konträr zum Verständnis der Nachfolge Jesu, besonders wenn wir uns sein Vorbild des Dienstes auf Erden ansehen. In dem Abschnitt zuvor wird die dritte Leidensankündigung Jesu mit seiner Kreuzigung verkündet. Der Abschnitt danach spricht nicht umsonst von den Blinden. Beide Pöstchensucher, auch die hier vorgeschobene bittende Mutter, sind alle blind für den Dienst in der Nachfolge Jesu und im Reich Gottes. Denn Ehrenplätze suchen im Reich Gottes verstößt ganz gegen das Jüngerverständnis des Neuen Testaments. Der Hinweis auf den Kelch und die Taufe, das Leiden und den Tod, macht dies durch Jesu Vorbild am Ende deutlich: Sein Leben gebe zu einer Erlösung. Wer aber eine weltliche Gesinnung in sich trägt, auf Anerkennung und Pöstchen aus ist, wird aber von oben herab herrschen und nach unten seinen Nächsten unterdrücken. Jesus dagegen tritt nicht in einer Herrschaftshaltung, sondern in einer Dienerhaltung auf. Er schnippt nicht mit dem Finger und lässt alle Puppen um sich herumtanzen, sondern dient ganz da unten und setzt alles, was er besitzt und selbst ist, zur Lösung von menschlichen und Sündenproblemen ein. Seine Lebenshaltung ist diese: Leben zu geben und sich dabei zu verlieren. – Wie verhalten wir uns im Alltag mit den Mitmenschen, in der Kirche, im Gemeindedienst und bei unserem Nächsten? Geben wir unser Leben in den Dienst oder fordern wir das Leben der anderen ein, uns zu dienen und uns zu ehren?
Ein Leben, gegeben, für den Herrn der Welt

Lesung – Apg. 12,1-3
Der Apostel Jakobus lebte damals unter der Herrschaft des Herodes Agrippa I. (41-44 n.Chr.), der sich als selbständiger König um ein gutes Verhältnis zu den Pharisäern und den Leitern des Volkes bemühte, um so seine geduldete Herrschaft von Rom zu festigen. Um diese Führungsschicht zufrieden zu stellen, verfolgte er die kleine christliche Judensekte. Herodes lässt Jakobus enthaupten, will Petrus als nächstes töten, verfällt aber selbst dem schnellen Tod durch Gottes Gericht (V32).
Diese Ereignisse sollen verdeutlichen, dass das göttliche Eingreifen für seine Gläubigen nicht immer vorherbestimmbar ist. Nicht immer wird der Gerechte aus Not und Anfechtungen herausgerissen. Nicht alle Gerechten werden wie Daniel in der Löwengruppe bewahrt. Gott lässt jetzt seinen Diener den Kelch trinken als Antwort auf Jesu frühere Frage: Könnt ihr den Kelch trinken? – Dies hatte er bejaht. Jakobuswird damit als erster Apostelmärtyrer, während Petrus aus gleicher Situation gerettet wird. Scheinbar hatte Gott für den Apostelführer noch bedeutende Aufgaben für die geistliche Leitung der damaligen kleinen Herde in Jerusalem vorgesehen.

Dem Apostel Jakobus und seinem Märtyrertod wird bis zum heutigen Tage noch gedacht. An sein unermüdliches Wirken in der Mission erinnert der Jakobusweg, auf dem sich heute noch viele tausende von Menschen begeben, um ihre spirituelle Reise zur Kathedrale von Compostela, Spanien, anzutreten. Dorthin soll Jakobus vor seinem Tod eine Missionsreise unternommen haben.
Abschlussgebet
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Tagesgebet Apostel Jakobus
Barmherziger Gott. Verleihe, dass, wie Dein heiliger Apostel Jakobus seinen Vater und alles, was er besaß, verließ und ohne Zögern dem Ruf Deines Sohnes gehorsam war und ihm nachfolgte, auch wir bereit sind Deinen heiligen Geboten zu folgen, indem wir allen weltlichen und sündigen Neigungen entsagen. Durch denselben, Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
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