Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend

Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach anglikanischer Tradition.

Die Gesamte Jahreslesung hier zum Downloadhttp://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Einladung zu intensiven Studien am St. Benedikt Seminar: Nächstes  Präsenzwochenende am 15.-17. Januar: https://benediktseminar.org/


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Gebet – Psalm 119,113-128 (klicken)

Die Psalmabschnitte heute betreffen die hebräischen Buchstaben: Samekh V113-120. und Ayin V105-112. Mehr zu den hebräischen Alphabet?(-< klicken).

Schriftteil und Anstöße zur Lesung

Lesung: 1. Samuel 24 (klicken)

Feurige Kohlen auf das Haupt sammeln

Davids Leute, die sich unentdeckt hinten in der gleichen Höhle aufhielten, wo Saul in einer Entfernung seine Notdurft erledigte, wollen die Gelegenheit wahrnehmen, Saul zu töten und so vermeintlich den Willen Gottes ausführen.

David dagegen, selbst gesalbt, erkennt den noch amtierenden Gesalbten Gottes an und weigert sich seine Hand an ihn zu legen. Er wagt es aber, einen Schnipsel vom Gewandt Sauls abzuschneiden. Möglicherweise hatte sich Saul eine kurze Zeit zur Ruhe gelegt. Selbst diese Tat als Beweis der Unschuld gedacht, führt bald danach bei David zu Gewissensbissen, weil er seine Hand an den Gesalbten gelegt und ihn damit in der Stellung als König entwürdigt hatte.

David stellt Saul nach dem Austritt aus der Höhle zur Rede und erklärt ihm, dass er völlig harmlos sei. Denn auch jetzt habe er das Leben des Königs verschont. Darauf konfrontiert David ihn damit, dass Gott als gerechter Richter zwischen Ihnen beiden recht richten wird. Aufgrund dieser Gewissensrede erkennt Saul seine Schuld an und bestätigt, dass David einst als Nachfolger auf seinem Thron sitzen wird. David musste ihm aber geloben, dass er die Familie Sauls schonen und nicht vernichten werde.

Daniel handelt hier an Saul ganz nach den Worten der Thora, dass man sich nicht selbst rächen, sondern es Gott überlassen soll, Böses zu bestrafen. In Sprüche 25,21-22 wird darauf hingewiesen, dem Feind Gutes zu tun, noch mehr, nämlich feurige Kohlen auf sein Haupt zu sammeln. Auch Paulus greift dies Prinzip in Römer 12,17-21 umfassend auf. Es ist gerade diese Tat und die Auseinandersetzung Davids mit Saul, die die Bedeutung der feurigen Kohlen äußerst gut veranschaulicht. David hat hier die höchste Form der Barmherzigkeit an Saul erwiesen. Er hat dessen Leben verschont, ihm aber dann so ins Gewissen geredet, dass ihm seine Schuld aufgeht und er seine Sünde bekennt. David hatte das Böse von Saul mit Gutem an ihm vergolten. Überführt und gebrandmarkt im Gewissen antwortet Saul: Du wirst König über Israel werden und dein Königtum wird Bestand haben.

Handeln wir im Umgang mit Menschen, die uns gekränkt oder verletzt haben ähnlich wie David? Dieser ist doch gerade ein Bild auf Jesus, den Sohn Gottes, der unter uns weilte, um Gutes zu tun. Jesus praktizierte dies noch umfassender als er sagte: Liebt eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen, und wenn dir jemand auf die Backe schlägt, halte auch die andere noch hin. Überprüfen wir, ob wir die Sanftmütigen sind, Geistliche im Umgang mit anderen als Gentlemen. David verstand, dass er das Recht hatte, sein Recht aufzugeben, anstatt alles in seine Hand zu nehmen und sein Recht zur Verteidigung wahrzunehmen. Tun wir dies in Sanftmut, dann folgen wir David und Jesus, häufen so feurige Kohlen auf das Gewissen der Menschen zur Bekehrung und zum Eintritt in das Reich Gottes.


Lesung– Lukas 17,1-19 (klicken)

Ohne Gotteslob ist das noch Glaube oder Unglaube?

`Zuvor wurde uns deutlich gezeigt, dass allein das Hören auf die Schrift in den Schoß Abrahams, bzw. Gottes führt, Geld aber zum Abfall verführt. Der Christ steht immer in der Gefahr zur Sünde verführt zu werden. Doch wenn er andere zum Sündigen anstachelt oder verführt, das ist die größere Sünde. Die Konfrontation des Sünders zur Reue und Vergebung ist immer notwendig, damit Gaube entsteht. Glauben kann scheinbar Jesus selbst nicht vermehren, denn schon ein Senfkornglaube beinhaltet die Kraft, das ein riesengroßer Senfkornbaum entsteht. Es herrscht entweder Glaube oder Unglaube vor. Jeder Glaube soll aber wachsen.

In V 19 wird besonders der Glaube des einen zurückkehrenden Aussätzigen gepriesen. Dieser Glaube, auch wenn er nur klein war, hat dem Aussätzigen geholfen, rein zu werden und glaubensgemäß Gott die Ehre zu geben. Dieser Glaube wird aber hier bei einem verachteten Samariter gefunden, er bringt das von allen Christen geforderte Gotteslob, nicht aber die anderen neun Übrigen des jüdischen Volkes.

Damit wird nicht nur der Spiegel dem Volk der Juden, sondern besonders den Christen vorgehalten. Auch sie sollen alle im Glauben zurückkommen und Jesus die Ehre und Anbetung darbringen.

Abschlussgebet

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Morgendliches Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Oder

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen: