Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend
Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch
Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach anglikanischer Tradition.
Die Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf
Einladung zu intensiven Studien am St. Benedikt Seminar:
Nächstes Präsenzwochenende am 15.-17. Januar: https://benediktseminar.org/
Eingangsgebet
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gebet – Psalm 120+121 (klicken)
Schriftteil und Anstöße zur Lesung
Lesung: 1. Samuel 30 (klicken)
Der „Große David“ brachte alles wieder zurück
Die Amalekiter, die Feinde des Volkes Gottes scheinen immer wieder neu aufzustehen, Angriffe und Unheil über Gottes Kinder zu bringen. Amalek bekämpfte vom Auszug des Volkes Gottes (Ex 17,4) bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder das Volk Israel. Erst in 2Sam 1,13 hören wir das letzte Mal von ihnen als David den Amalekiter, der die Todesnachricht Saul überbrachte, töten ließ. Wie gehen wir aber damit um, wenn wir in widrige Umstände geraten, in Gefahr stehen Gesundheit oder Menschen aus dem nächsten Familienkreis zu verlieren? Bringen wir dann durch unsere Ungeduld und Verbitterung mit Emotionen andere in äußerste Bedrängnis und wollen uns rächen? Oder verhalten wir uns wie David? Wir lernen von ihm, dass er sich nicht durch seine innere Verzweiflung leiten ließ, sondern sich im Herrn stärkte. Die Gnade Gottes gab ihm einen ruhigen Geist. Er stärkte sich in Gott, besonders in Verbindung mit einem Geistlichen und erhielt Ausrichtung. Aus dieser Beziehung heraus, zu Gott und einem Priester, entstand die Stärke, die Weisung, die Ermutigung, nicht zu verzagen, sondern Mut zum Angriff und zur Befreiung alles Verlorenen.
Die 600 Männer Davids machten sich gleich auf den Verfolgungsweg. In drei Tagen legten sie etwa 120 km zurück. Das war eine außerordentliche Strapaze, 40 km am Tag zu Fuß mit Rüstung zu marschieren. Ein Drittel der Mannschaft machte nach einer Zeit schlapp. Am Bach Besor ließen sie den 200 Geschwächten und Müden alle unnötige Rüstung und Versorgung zur Bewachung zurück. – David geht hier mit den Schwachheiten und Begrenzungen in seiner Truppe nachsichtig um, fordert sie nicht über ihr Vermögen heraus. Er schätzt die Schwachheiten und Stärken in seiner Truppe recht ein. Dort wo sie aber schwach sind, da ist er aber durch den Herrn noch stark (2Kor12,9-10), wenn andere verbittert handeln, da handelt er immer noch freundlich und hilft. Und wenn es später zur Verteilung der Beute kommt, macht er es zum Gesetz, dass die Schwachen, die zurückblieben und die Ausrüstung bewachten, den gleichen Anteil erhielten, wie die Starken, die weitermarschierten, kämpften und den Sieg errangen V 24. Alle in der Truppe, egal welche Schwächen und Stärken sie besaßen, werden gleichbehandelt und belohnt, zur Genugtuung und Freude aller.
Und diese Großzügigkeit erweist David auch bei seiner der Rückkehr nach Ziklag allen im südlichen Juda und Negev wohnenden Ältesten und Freunden. Er verschenkt einen Anteil der Beute aus dem Sieg gegen die Amalekter. – Das, was Gott seinen Leuten schenkt, sie erwerben, sollen sie sicherlich nicht nur für sich genüsslich verbrauchen und andere darben sehen. Gleich wie David großzügig und freundlich im Umgang mit allen seinen Mitkämpfern und Glaubensgenossen war, so sollen auch wir besonders im Umgang mit allen in der Jesusfamilie und Kirche umgehen. Gentleman in Order, Ehrenmänner und Ehrenfrauen von Gott geweiht und immer in Sanftmut bereit zu dienen und zu helfen.
Jesus wird in der Schrift immer wieder als der Sohn Davids bezeichnet Er war der Kämpfer in Sanftmut, der alles wiederbrachte, was die Menschheit durch den Sündenfall verloren hatte. Er hat durch sein Opfer am Kreuz dem Satan seine Gefangenen entrissen, alle, die an ihn glauben, heil zum Vater zurückgebracht. Jesus brachte nicht nur einen Teil zurück, sondern alles, den Verlust des Paradieses stellte er wieder her und öffnete den Weg in den Himmel mit allem Segen, der dazugehört.
Lesung– Lukas 18,31-43 (klicken)
Geöffnete Augen wozu?
V 31-34 Die Jünger sind in diesem Abschnitt noch wie Blinde, sie erkennen und verstehen nichts von dem Heilsplan Gottes, obwohl die Propheten im Alten Testament schon überdeutlich davon gesprochen haben. Erst nach der Auferstehung und Begegnung Jesu auf dem Weg mit den Emmaus Jüngern werden ihnen die Augen geöffnet, und zwar durch Seine Worte und Erklärung der prophetischen Schriftstellen.

V 35-45 Die nachfolgende Geschichte einer wirklichen Blindenheilung soll diese Augenöffnung noch einmal verdeutlichen. Denn nur durch den Glauben an Jesu Wort werden unsere geistigen Augen geöffnet. Erst durch den Glauben an Jesus können wir in die himmlische Welt hineinschauen. Wenn wir aber dann durch den Glauben sehend geworden sind, sollen wir Jesus, wie dieser Blinde, nachfolgen und Gott immer loben, ihm Anbetung und Gottesdienst entgegenbringen.
Abschlussgebet
An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.
Morgendliches Gebet um Gnade
Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Oder
Abendliches Gebet um Frieden
O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.
Segen – 2. Kor 13,13
Alle sprechen:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des