Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend

Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach anglikanischer Tradition.

Die Gesamte Jahreslesung hier zum Downloadhttp://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Einladung zu intensiven Studien am St. Benedikt Seminar:

Nächstes  Präsenzwochenende am 15.-17. Januar: https://benediktseminar.org/


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Gebet – Psalm 119,161-176 (klicken)

Die Psalmabschnitte heute betreffen die hebräischen Buchstaben: Shin V161-168 und Tav V162-176. Mehr zu den hebräischen Alphabet?(-< klicken).

Schriftteil und Anstöße zur Lesung

Lesung: 1. Samuel 28-29 (klicken)

Gottes Ratschluss in unlösbaren Konfliktsituationen

David kommt mit seiner Truppe bei dem ehemaligen Erzfeind, den Philistern, unter und ist so vor Sauls Verfolgung sicher. Trotz widriger Umstände und antigöttlicher Politik der Philister wirkt David weiter für Gott und Judäa, er kämpft im Geheimen gegen die dortige Feinde. (Kap. 27).

Der Konflikt zwischen den Philistern und Israeliten kommt nun zum Höhepunkt. David als loyaler Leibwächter des Königs von Gat steht in der Gefahr, mit dessen Heer gegen seine eigenen Leute kämpfen zu müssen.

Saul aber, von dem Gott vollkommen gewichen war, sucht in seiner aussichtlosen Lage den Rat des verstorbenen Samuel durch nächtlichen Besuch bei einer Totenbeschwörerin. Samuel erscheint und verkündet, dass er und seine Söhne am nächsten Tag im Kampf gegen die Philister fallen werden und das Königtum David gegeben wird (Kap. 28).

Stärkung des erschöpften Saul im Haus der Bewschwörerin

Die Totenbeschwörung, der Kontakt mit Totengeistern, wird uns in Jes. 8,19-22 und an anderen Stellen der Schrift bis heute verboten. Den Willen Gottes aber zu erkennen, ist uns deutlich im Alten und Neuen Testament vorgegeben: Lukas 16,19-31 „Sie haben die Schrift, die sollen sie hören!“

Die misstrauischen Philisterfürsten haben gegenüber David und seiner Truppe die bessere Einsicht als der vertrauensvolle König Achisch. Dass David nicht mit in den Kampf ziehen darf, liegt aber im verborgenen Ratschluss Gottes, der hier und später sichtbar wird: 1. Der unlösbare Konflikt, gegen die eigenen Freunde (Brüder) kämpfen zu müssen (wird hiermit gelöst). 2. Die Lösung (Hilfe) geschieht durch das Misstrauen und die Entscheidung der Feinde (Philisterfürsten / Ungläubigen), vom bevorstehenden Kampf ausgeschlossen zu werden. 3. Der Rückzug Davids war notwendig, denn in der Zwischenzeit überrannten die widergöttlichen Amalekiter den schutzlos zurückgelassenen Wohnort Ziklag mitsamt den dort wohnenden Frauen und Kindern. (Kap. 30 – Text des nächsten Tages).

Auch wenn wir als Christen in Krisen nur auf Sichtweise den Willen Gottes erkennen können oder auch gar nicht, so leitet doch Gott die Landes- und Weltpolitik durch seine Entscheidungen und Umstände zu unserem Besten. Röm 8,28 gilt auch für David und uns persönlich. Meistens erkennen wir erst hinterher, wie und warum Gott so vorausschauend geplant hat. Das gibt uns aber persönlichen Frieden.


Lesung– Lukas 18,15-30 (klicken)

Reich Gottes empfangen wie ein Kind und belohnt werden?

V 15-17 Lukas geht es vornehmlich nicht um die Kinder, sondern um die rechte innere Haltung der Gemeinde, dass sie wie Hilfsbedürftige, die geistlichen Hände öffnen und wie ein Kind bereit sind, die Gnade zu empfangen. Deshalb wird dieser Text schon von der frühen Kirche mit der Taufe von Kindern in Verbindung gebracht. Hilflose, ohne eigene Willensentscheidung, werden gebracht, um die Gnade zu empfangen.

V 18-27 Im Gespräch mit einem vornehmen und reichen Gesetzesvertreter macht Jesus deutlich, dass Reichtum, dass Raffen von Besitz, dem Beispiel des empfangenden Kindes entgegensteht. Das Erkennen der geistlichen Armut – Selig sind die da geistlich arm sind (Mt 5,5 – geistliche Bettler) –nämlich die Lebenshaltung, beständig auf äußeren Reichtum Wert zu legen, steht dem Eingang in den Himmel entgegen und macht ihn unmöglich. Die Frage nach dem persönlich Seligwerden geht aber an jeden von uns. Haben wir empfangende Hände, die Gnade und Gabe des Heils vorbehaltlos anzunehmen?

V 28-30 Im Unterschied zum reichen Synagogenvorsteher haben aber Jesu Jünger ihren Besitz (teilweise auch ihre Frauen und Verwandtschaft) verlassen und bereits jetzt vielfachen Lohn: den Heiligen Geist und Aufgaben und Positionen im Reich Gottes und seiner Kirche erhalten. Betrifft die kindliche Annahme und dieser Lohn auch uns?

Abschlussgebet

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Morgendliches Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Oder

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des