Familien- oder Hausandacht am Abend

Hinweis zur Kurzfassung

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Das Familienoberhaupt oder ein anderes Mitglied der Familie beginnt die Morgen- oder Abendandacht mit der Familie oder anderen Anwesenden. Zu Beginn wird das Vaterunser gebetet, zu dem alle, wenn möglich, knien.

Die Lesungen werden unterbrochen, an Sonntagen und anderen kirchlichen Feiertagen oder Gedenktagen. Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf

Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.


Schriftteil

At – Exodus 39

https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose39

Gebet – Psalm 109,21-31

https://www.bibleserver.com/EU/Psalm109%2C21-31

NT – Markus 3,20-30

https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%3C20-31

Homilie /Anstöße zu den Lesungen

AT – Ex. 39 – Einweihung des Heiligtums und Einkleidung des Personals.

Matthew Henry, (1662-1714) schreibt hierzu in seinem bekannten Kommentar:

Die Gewänder der Priester – Vers 1-31

Die Gewänder der Priester waren reich und prächtig ausgestattet. Die alte Kirche, damals noch in ihren Kinderschuhen, wurde durch Schatten (Abbilder) der noch kommenden guten Dinge gelehrt. Doch die Substanz von diesem allem entfaltet sich in Christus und durch die Gnade seines Evangeliums. Christus ist unser großer Hohepriester. Als er das Werk unserer Erlösung übernahm, zog er die Kleidung des Dienstes an, stellte sich mit den Gaben und Gnaden des Geistes auf, umgürtete sich mit der Entschlossenheit, das Anliegen und Werk Gottes in Gang zu bringen. Christus übernahm die Verantwortung für das gesamte geistige Israel Gottes. Er legte das neue Israel nahe an sein Herz, gravierte es in seine Handflächen und präsentierte es dann seinem Vater. Und er krönte sich mit Heiligkeit gegenüber Gott, seinem Vater. (Vorn auf dem Stirnband des Hohenpriester stand in Gold geschrieben „kadosh-heilig“ -hinten „-JAHWE“-dem HERRN).

Hoherpriester: Exodus 28 links, Priester: Exodus 29 – weiß, rechts

Er weihte sein ganzes Schaffen zur Ehre seines Vaters und dessen Heiligkeit. Die wahren Gläubigen sind auch geistliche Priester. Das saubere Leinen, mit dem alle ihre Dienstkleidung hergestellt werden muss, ist die Gerechtigkeit der Heiligen, Offenbarung 19,8

Hinweis: Die biblisch begründete Kleidung eines Priesters oder Hirten heute steht nicht im Gegensatz zum Neuen Testament, sondern dient dazu ihn in seinem Amt und seiner geistlichen Position in der Öffentlichkeit und der Gemeinde zu erkennen und seinen göttlichen Anweisungen zu folgen.

 Vs. 32-43. Das Bundeszelt oder Tabernakel

war eine Art Sinnbild von Jesus Christus. Wie der Höchste sichtbar im Heiligtum wohnte, sogar hier auf der Bundeslade (sichtbar durch die sich berührenden Engel), so wohnte er in der menschlichen „Natur und in der Stiftshütte“ seines lieben Sohnes leibhaftig. (Jesus tabernakelte, wohnte oder wörlicher: zeltete [ἐσκήνωσεν] unter uns: Joh 1,14). In Christus wohnte (κατ-οικεῖ) auch die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, Kolosser 2,9. Das Tabernakel ist ein Symbol für jeden echten Christen. In der Seele eines jeden wahren Nachfolgers unseres Erlösers wohnt der Vater (mit seinem Willen und seiner Gegenwart). Der Vater ist der Gegenstand seiner Anbetung und der Urheber seines Segens. Die Stiftshütte ist außerdem ein typisches Beispiel (Schatten im AT) für die Kirche des Erlösers (Wirklichkeit im NT). Die gemeinsten und mächtigsten Menschen werden gleichermaßen vom Vater geliebt, solche, die ihren Glauben aufrichtig an Christus ausüben. Die Stiftshütte war eine Art Wahrzeichen für den himmlischen Tempels in Offenbarung 21,2.

Und ich sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.


NT – Markus 3,20-30 – Widerstand im Missionsdienst durch Angehörige und Religionsgemeinschaften

Die neue Mission erfährt gleich zu Beginn unbekannte Stresssituationen sowie Unverständnis und Ablehnung. Dies geschieht bei den ersten Massenversammlungen mit den Zwölfen durch Jesu nächste Verwandtschaft, dann gleich anschließend durch eine Ab-Gesandtschaft der Jerusalemer Religionsbehörde. Es geht ihnen nicht darum, dass und ob Jesus Wunder tut. Nein, aber Ihre Polemik soll ihn diskreditieren und lähmen. Da werfen sie ihm vor, mit dem Teufel im Bund zu stehen und die Wunder durch seine Hilfe zu vollbringen. Jesu Bildvergleich stellt gleich den Widerspruch ihrer Aussage heraus. Er sagt, dass durch sein vollmächtiges Wirken (das seine Apostel für ihren zukünftigen Dienst hier sehen), der Teufel mit seinen Dämonen durch ihn entmachtet wurden. Was aber ist dann die Sünde wider den Heiligen Geist? Wer behauptet, das Jesus mit dem Teufel im Pakt steht, d.h. dass Jesu Wunder vom Teufel stammen, der hat die nicht zu vergebende Sünde wider den Heiligen Geist getan.

Da Jesus nicht mehr hier auf der Erde ist, kann diese Art Sünde eigentlich nicht mehr begangen werden

Auch neue Mitarbeiter in Mission und Gemeinde müssen damit rechnen, dass die eigene Verwandtschaft oder sogar christlichen Gemeinden oder Organisationen sich in die vollmächtige Evangeliumsverkündigung einmischen, um gleich zu Beginn zu stören oder neidisch diese zum Erliegen zu bringen.

Abschlussgebet

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Abendliches Gebet um Schutz

Wir bitten Dich, o Herr: erleuchte unsre Finsternis und beschütze uns durch Deine große Barmherzigkeit vor allen Gefahren dieser Nacht, um der Liebe willen Deines einzigen Sohnes, unseres Erlösers, Jesus Christus. Amen.

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.