Familien- oder Hausandacht – Morgen und Abend

Hinweis zur Kurzfassung – Das Allgemeine Gebetbuch – deutsch

Zur entsprechenden Zeit wird zur Andacht zusammengerufen. Ein kurzer Abschnitt wird aus der Heiligen Schrift gelesen. Nachfolgend eine Kurzauslegung zur Unterstützung der häuslichen Andacht und Pflege des geistlichen Lebens nach anglikanischer Tradition.

Die Gesamte Jahreslesung hier zum Download: http://www.rekd.de/tl_files/rekd/downloads/Lektionar.pdf


Eingangsgebet

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  Amen.

Gebet – Psalm 119,17-32 (klicken)

Die Psalmabschnitte beginnen immer mit dem gleichen hebräischen ABC. Die Buchstaben heute: Gimmel V17-21; Daleth V25-32. Mehr zu den hebräischen Alphabet?(-< klicken).

Schriftteil und Anstöße zur Lesung

Lesung: 1. Samuel 18 (klicken)

Davids Machtzuwachs und Sauls Machtverlust

  1. Der leiblicher Thronfolger übergibt David vorausschauend symbolhaft die Insignien der Macht.

Nach dem Sieg Davids über Goliath öffnet Gott langsam die Tür zum späteren Königtum. Zuerst entsteht ein Bund mit Jonathan, dem Sohn des amtierenden Königs. Damit wurden die Herzen zweier junger Männer verbunden, die sich liebten und diese wertvolle Freundschaft mit einem Siegel bestätigten.

Eine innere Motivation und Bedeutung bedarf immer ein äußeres Zeichen. Wie Vertrag eine Unterschrift benötigt, so eine Beziehung ein handfestes Zeichen. Deshalb übergibt Jonathan David seinen Mantel (Zeichen der Autorität) und seine Rüstung mit Gürtel, Bogen und Schwert (als Zeichen der Heerführung).

Erinnern wir uns auch an die verschiedenen Bünde Gottes. Z.B. mit Noah (der Regenbogen), mit Abraham (die Beschneidung), beim AT Gesetzesbund (der Sabbath) und im NT Gnadenbund (das Sakrament: Brot und Wein). Bünde Gottes werden immer begleitet durch Verpflichtungen, Segen bei Einhaltung und Strafe beim Brechen des Bundes. Dieses Prinzip trifft auch auf David und Jonathan zu.

2. Dann setzt die Frauenbewegung die öffentliche Anerkennung Davids durch Heldenlieder in Gang. Sie sangen: David hätte zehnfach die Feinde Israels besiegt, Saul dagegen nur einfach. Das erzürnte König Saul, weil David alles gut gelang, und jagte ihn alsbald aus dem Königspalast. Saul plante aber gleichzeitig, ihn hinterlistig in den Tod zu schicken oder durch Einheirat gefügig zu machen.

3. Durch die Liebe der Tochter Michal zu David wird auf natürliche Weise der Zugang zum Königtum eröffnet und dann sogar durch Zustimmung Sauls die Heirat ermöglicht. Damit ist er mit dem König verwandt.

4. Durch die beständigen Siege Davids als Heerführer über eine Tausendschaft wächst die Anerkennung bei den Ältesten und Einflussreichen des 12Stammesvolkes. Diese Anerkennung braucht er später zur Unterstützung seiner Macht.

Lernen wir von David. Wer sich als Gesalbter ganz auf den Herrn stützt, dem wird alles gelingen, genauso wie es Psalm 1,3 verheißt. Möchten auch wir als solche, die den Geist Christi erhalten haben, beständig über seinem Wort nachsinnen, den Herrn an unserer Seite haben, damit alles zu seiner Ehre gelingt. Wollen wir auch in Geduld und mit großem Mut darauf achten, auf welche Weise Gott die Türen zu seiner Zeit für uns und unseren Dienst in unserem Bereich öffnet und dann handeln.

Lesung– Lukas 13,1-17 (klicken)

Bedürftigen helfen ohne Vergeltung und Anerkennung?

V 1-11 – Jesus bewegt sich hier in der oberen Schicht der Pharisäer und Schriftgelehrten und provoziert sie am Sabbat mit der Heilung eines Wassersüchtigen. Dieser mag eine Herzschwäche, Leber- oder Nierenkrankheit gehabt haben. Heilen aber bedeutet arbeiten, und arbeiten darf man nicht am Sabbat, so ihre Meinung. Jesus aber begründet sein heilendes Handeln ihnen gegenüber einfach nur vom Tier- oder Naturrecht her. Denn, was man den eigenen Tieren an jedem Tag gewährt, nämlich ihnen Gutes zu tun, das darf man erst recht am Ruhetag an einem kranken Menschen tun. Also stellt er das Menschenrecht vor das Tierrecht. Gutes tun ist für alle an jedem Tag erlaubt.

https://arbeits-abc.de/anerkannte-mitarbeiter-sind-bessere-mitarbeiter/

V. 12-14 – Weiter ordnet Jesus die Rangordnung im bevorstehenden Gottesreich neu. Anerkennungs- und Prestigesucht sucht immer Wege, um nach oben zu kommen und im Blitzlicht zu stehen. Davor warnt schon Spr. 25,6-7, auf den die sich Jesus bezieht. Weiter bezieht er sich über das Verhalten beim Gutes-Tun, das vom Gottesreich her beeinflusst sein soll: Es sollen besonders die sozial Armen, Behinderten, Blinde und kranke Menschen im Blick behalten werden, denen man uneigennützig und nichtberechnend auf Lob oder Dank helfen sollte. Denn wenn wir uns um solche Menschen kümmern würden, dann werden wir im Himmel anerkannt und uns wird dort vergolten werden.

Abschlussgebet

An dieser Stelle kann jedes andere Gebet gesprochen werden. Hier können persönliche Gebete folgen, danach folgt der Segen.

Morgendliches Gebet um Gnade

Herr, unser Gott, allmächtiger und ewiger Vater. Du hast uns sicher den Anfang dieses Tages erleben lassen. Beschütze uns heute mit Deiner mächtigen Kraft und gib, dass wir in keine Sünde fallen, noch in irgendeine Gefahr geraten, sondern dass all’ unser Verhalten unter Deiner Leitung steht und Dir wohl gefällt. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Oder

Abendliches Gebet um Frieden

O Gott, von Dir kommt alles heilige Verlangen, jeder gute Rat und jede gerechte Tat. Gib uns, Deinen Dienern, den Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen willig sind, Deinen Geboten zu folgen. Befreie uns von der Furcht vor unseren Feinden, damit wir unsere Tage in Ruhe und Frieden verleben können. Durch die Verdienste unseres Heilandes Jesus Christus. Amen.

Segen – 2. Kor 13,13

Alle sprechen:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.